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    Quentin Tarantino reagiert auf Boykottaufrufe: "The Hateful Eight"-Regisseur will nicht nachgeben

    Quentin Tarantino hat sein Schweigen gebrochen. Nachdem mehrere US-Polizeiorganisationen aufgrund seiner Äußerungen zu Polizeigewalt zum Filmboykott aufriefen, erklärt der Regisseur seine Aussagen – und bleibt kämpferisch.

    The Weinstein Company

    Quentin Tarantino gehört innerhalb der Zunft der Filmschaffenden zu einer Minderheit: Er sagt öffentlich kontroverse Dinge. Seine Sätze betreffen Werke anderer Künstler – oder eben das Thema Polizeigewalt, wie kürzlich im Rahmen einer New Yorker Demonstration, als Tarantino im Zusammenhang mit Polizisten, die im Dienst US-Bürger erschießen, von „Mord“ sprach. Das Thema wird auch deswegen diskutiert, weil oft Afroamerikaner die Todesopfer sind. Tarantinos harte Kritik hatte eine ebenso harte Reaktion von Seiten der Polizei erzeugt, die Polizeigewerkschaft Patrolmen’s Benevolent Association etwa rief zum Boykott von Tarantino-Filmen wie dem kommenden Western „The Hateful Eight“ auf. Mehre Polizeiorganisationen schlossen sich an, sodass Produzent Harvey Weinstein inzwischen offenbar sogar besorgt um den finanziellen Erfolg von „The Hateful Eight“ ist. Jetzt reagierte Tarantino gegenüber der Los Angeles Times:

    „Ich habe niemals gesagt, dass alle Polizisten Mörder seien. Ich habe das niemals auch nur angedeutet.“ Stattdessen habe Tarantino seine Kritik auf Polizisten bezogen, die ungerechtfertigt Gebrauch von ihrer Waffe machen und Zivilisten erschießen würden. „Es ist ziemlich offensichtlich, was meine Kritiker wollen. Anstatt sich mit dem Problem ‚Polizeigewalt‘ zu beschäftigen, sondern sie mich aus, und ihre Botschaft ist sehr klar: Sie wollen mich diskreditieren, mich einschüchtern, mich zum Schweigen bringen – und, noch wichtiger, sie wollen das als Botschaft an alle anderen Prominenten verstanden wissen, die mich vielleicht unterstützen möchten.“

    Quentin Tarantino fürchtet nicht, dass der Boykottaufruf Wirkung haben wird. „Nur weil Polizeisprecher nach einem Boykott rufen, heißt das nicht, dass Polizisten dem folgen. Denn ich habe viele Fans, die Polizisten sind. Vielleicht wird sich die Aufregung zerstreuen, vielleicht nicht. Aber ich habe laut Verfassung das Recht, gegen Polizeibrutalität zu protestieren.“

    Und wie im Western dauerte es nicht lange bis zum nächsten (verbalen) Schuss des Gegners – die Patrolmen’s Benevolent Association antwortete Tarantino so (via Hollywood Reporter):

    „Der Schaden durch Quentin Tarantinos abscheuliche Kommentare über Polizisten ist bereits angerichtet. Die Freiheit, sich auszudrücken, gilt für beide Seiten. Wenn er keine Gegenreaktion will, sollte er seine Worte künftig sorgsamer wählen. Währenddessen werden Polizisten ihre Empörung an der Kinokasse ausdrücken.“

    Am Kinostart von Tarantinos neuem Western „The Hateful Eight“ hat der öffentliche Schlagabtausch nichts geändert, Samuel L. Jackson, Kurt Russell, Jennifer Jason Leigh und andere soll es nach wie vor ab 28. Januar 2016 (deutscher Kinostart) in eine verschneite Berghütte in Wyoming verschlagen – wo die Spannungen nicht allzu lange nur mit Worten ausgetragen werden dürften…

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