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    "Glaubt nicht, was ihr im Internet lest": Regisseur Tim Miller spricht über seinen Ausstieg aus "Deadpool 2"

    Im Oktober 2016 wurde bekannt, dass „Deadpool“-Regisseur Tim Miller nicht mehr beim Sequel zur Comic-Verfilmung an Bord ist. Nachdem sich bereits Hauptdarsteller Ryan Reynolds zu den Hintergründen äußerte, meldete sich nun auch Miller selbst zu Wort.

    Twentieth Century Fox

    Tim Miller und Ryan Reynolds galten als das Traumduo hinter „Deadpool“. Jahrelang kämpften der Regisseur und sein Hauptdarsteller gemeinsam um eine schonungslose Leinwand-Adaption der beliebten Marvel-Comics, die sie schließlich von großem Erfolg begleitet in diesem Jahr in die Kinos brachten, was gerade sogar mit Golden-Globe-Nominierungen für den Film und seinen Star gekrönt wurde. Mit „Deadpool 2“ sollte die Zusammenarbeit fortgesetzt werden, doch seit Oktober 2016 ist Miller nicht mehr länger Teil des geplanten Sequels. Millers und Reynolds‘ unterschiedliche Vorstellungen zur Ausrichtung sollen der Grund gewesen sein. In einem Interview mit CG Garage bezog Miller nun selbst Stellung zu den kursierenden Meldungen.

    Vor allem als Klarstellung für seine „Brüder und Schwestern“ aus dem Nerd-Publikum räumte er dabei unter anderem mit dem Gerücht auf, dass er dem Projekt den Rücken gekehrt habe, weil er einen weitaus größeren Film als den mit einem recht moderaten Budget realisierten ersten Teil machen wollte: „Ich wollte keinen Film mit einem dreimal so hohen Budget machen. […] Ich wollte dieselbe Art von Film machen wie zuvor, da ich denke, dass das der richtige Film für den Charakter ist. Also glaubt nicht, was ihr im Internet lest.“

    In dieser Hinsicht hätten sich Millers Vorstellungen also durchaus mit der Herangehensweise gedeckt, die weiterhin bei „Deadpool 2“ verfolgt werden soll. Denn wie Produzent Simon Kinberg erst kürzlich verriet, wolle man in der Tat der typischen Sequel-Versuchung widerstehen, dem Film einen größeren Rahmen und mehr Action zu verpassen und sich stattdessen auf den Stil und den Humor, die eigentlichen Stärken des Vorgängers, verlassen. Die Differenzen hinter den Kulissen betrafen jedoch ohnehin wohl nicht Miller und Kinberg, sondern vielmehr Miller und Reynolds. Letzterer, der auch als Produzent involviert ist, offenbarte, dass die beiden sich in Sachen Figuren und Tonfall wohl nicht ganz einig wurden. Schon bei der Postproduktion zum ersten Teil hätte es hier einige „vage-beängstigende“ Auseinandersetzungen gegeben, die „schnell eskaliert“ seien.

    Aber auch das relativierte Miller nun: „Es war ein Vergnügen, den Film zu machen. Ich denke, man sieht es am Ergebnis. Wir alle hatten so eine gute Zeit. Wir hatten ein paar Streitigkeiten in der Postproduktion, aber nicht schlimmer als gewöhnlich. Die Crew war so großartig, jeder wollte zurückkommen und wieder so eine tolle Zeit haben und der Gedanke, dass es ein schwieriger Film gewesen sei... War es nicht. Es war ein Spaß und die beste Erfahrung meines Lebens.“

    Ebenso entspräche es laut Miller nicht der Wahrheit, dass der Abschied von „Deadpool 2“ aufgrund seiner Absicht erfolgt sei, Kyle Chandler („Bloodline“) als Mutant Cable zu besetzen, der in der Fortsetzung eine große Rolle haben wird. Er hätte niemals geplant, Chandler für die Rolle von Deadpools zeitreisendem Partner zu casten, und sei mehr als unglücklich darüber, solche Behauptungen im Internet zu lesen.

    Trotz aller Reibereien in Verbindung mit „Deadpool 2“ hatte Tim Miller im CG-Garage-Interview letztlich aber nur wohlwollende Worte für die Fortsetzung übrig. Er hoffe, dass es ein großartiger Film werde, und wünschte seinem Nachfolger David Leitch („John Wick“) sowie allen anderen Beteiligten und dem Charakter nur das Beste. Auch das Studio 20th Century Fox, für das er demnächst den Sci-Fi-Thriller „Influx“ dreht, sei großartig gewesen und würde einen weiteren Erfolg verdienen.

    Ob „Deadpool 2“ in dieser Hinsicht tatsächlich an den Vorgänger anknüpfen kann, erfahren wir voraussichtlich im Laufe des Jahres 2018.

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