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    Am Set von Ridley Scotts "Alien: Covenant": FILMSTARTS-Interview mit Danny McBride

    Bei unserem Besuch am Set von Ridley Scotts „Alien: Covenant“ in Sidney im Juni 2016 treffen wir den Comedy-Star Danny McBride, der in dem „Prometheus“-Sequel den Raumschiff-Piloten Tennessee verkörpert.

    20th Century Fox

    Während am Set von „Alien: Covenant“ für australische Verhältnisse frische Temperaturen von knapp 20 Grad herrschen, ist es im geheizten Pressezelt kuschelig warm – so warm, dass sich der frierende Danny McBride eine trockene Bemerkung nicht verkneifen kann: „Na, habt ihr es auch ‚schön‘ warm hier drinnen?“ Noch bevor wir unsere erste Frage stellen können, dröhnt der Generator am Set drauf los, woraufhin sich McBride witzelnd erkundigt, ob man die Maschine nicht noch ein wenig lauter aufdrehen könnte. Keine Frage, auch hinter der Kamera ist der für seine oft dunkelschwarzhumorigen Komödien wie „Das ist das Ende“ und „Eastbound & Down“ bekannte Schauspieler kein Kind von Traurigkeit!

    FILMSTARTS: Eine schöne Uniform hast du da an!

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    Danny McBride: Danke! Das dürfte wohl die komfortabelste Kleidung sein, die ich bisher beim Dreh tragen durfte. Meine Zukunft bei der NASA kann ich mir auf jeden Fall aus dem Kopf schlagen, denn in den engen Raumanzügen, die ich hier zum Teil tragen musste, bekomme ich echt Angstzustände. Und dabei wusste ich bisher gar nicht, dass ich Klaustrophobie habe! (lacht) Ich könnte wohl keine fünf Minuten im Weltraum überleben, denn ich bekomme schon eine kleine Panikattacke, wenn man mir lediglich einen Helm aufsetzt.

    FILMSTARTS: Können wir bei deiner Figur die Art Typ erwarten, die auf mysteriösen Planten schwarze Flüssigkeiten berührt und dann ein böses Ende nimmt? [Anm.d.Red.: ein kleiner Seitenhieb auf die nicht allzu klug agierenden Wissenschaftler in „Prometheus – Dunkle Zeichen“]

    Danny McBride: Nein, ich darf mit Stolz sagen, dass meine Figur ein wenig mehr Grips in der Birne hat, als so etwas Blödes zu tun! (lacht)

    FILMSTARTS: Was kannst du uns sonst noch über deine Figur verraten?

    Danny McBride: Ich spiele Tennessee. Da es sich bei der Covenant um ein Kolonisierungsschiff handelt, besteht die Crew aus lauter Pärchen. Meine Frau wird von Amy Seimetz gespielt. Wir sind die Piloten der Covenant, deren Crew vor allem aus Wissenschaftlern besteht. Amy und ich sind im Vergleich dazu eher bodenständiger.

    FILMSTARTS: Wie viele Personen befinden sich denn überhaupt auf der Covenant?

    Danny McBride: Wie viele waren das noch gleich? Also ich weiß, dass neben der Crew, also uns Piloten, den Wissenschaftlern und dem Sicherheitspersonal, noch rund 2.000 weitere Personen mit an Bord des Schiffs sind und sich während der Reise im Kälteschlaf befinden. Und klar: Da das Ziel der Reise die Kolonisierung eines neuen Planeten ist, wird es bei der Ankunft natürlich eine gigantische Orgie geben! (lacht)

    FILMSTARTS: Wie hast du Dich auf die Rolle als Pilot vorbereitet?

    Danny McBride: Als ich mich mit Ridley traf, um meinen Part zu besprechen, sagte er mir, dass Tennessee eine Hommage an Slim Pickens‘ Major Kong aus Stanley Kubricks „Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben“ sei. Den Film habe ich mir daraufhin noch mal angesehen.

    FILMSTARTS: Würdest du dich als Fan der „Alien“-Reihe bezeichnen?

    Danny McBride: Ich bin ein riesiger Fan und ich mochte auch „Prometheus“ sehr gerne. Als ich das Drehbuch zugesendet bekam, war ich total begeistert und habe es regelrecht verschlungen. Ich denke, dass die Mythologie, die in „Prometheus“ entwickelt wurde, in „Covenant“ auf eine echt coole Weise weiter ausgebaut wird. Aber stilistisch kommen wir hier auch wieder in „Alien“-Terrain, denn „Covenant“ ist ein richtiger Horrorfilm, der voller Grauen und Verdammnis steckt.

    FILMSTARTS: Was war dein erster Kontakt mit der „Alien“-Reihe?

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    Danny McBride:Aliens – Die Rückkehr“! Ich hatte in jungen Jahren das Glück, eine Videokassette des Films abzugreifen und stand dann eines Samstagmorgens extra früh auf, um den Film zu sehen, bevor meine Eltern wach wurden. Mitten im Film wurde dann leider meine Mom wach und überraschte mich dummerweise genau in der Szene, in der Bill Paxton seinen epischen Monolog hält und wie ein Kesselflicker flucht. Das war ihr zu viel des Guten und ich musste ihn ausmachen. Und jetzt bin ich derjenige, der in einem „Alien“-Film so richtig fluchen darf. Ich hoffe also, dass meine Mom jetzt stolz auf mich ist! (lacht)

    FILMSTARTS: Hast du im Film auch ein kleines Meet & Greet mit der titelgebenden Kreatur?

    Danny McBride: Oh ja, ich begegne so einigen von denen im Film. Das Erste, was ich gemacht habe, als ich hierher nach Sydney kam, war den Creature Shop in den Studios von 20th Century Fox zu besuchen. Es war der Wahnsinn, das muss der coolste Job auf der Welt sein, sich so etwas auszudenken und tatsächlich umzusetzen. Neben den Kreaturen war es auch ganz spannend, mal lebensechte Kopien deiner Kollegen mit verstümmelten Gesichtern rumstehen zu sehen. (lacht)

    FILMSTARTS: Wie war die Arbeit am Set?

    Danny McBride: Ich finde es wirklich cool, dass Ridley nicht so viel mit CGI und Green Screen arbeitet. Wenn also eine Szene gedreht wird, dann steht das Alien direkt neben dir und dann stehst du in einem Raumschiff und bist nicht einfach nur von einem Green Screen umgeben. Ridley sorgt dafür, dass sich die Welt, die er erschafft, real anfühlt, was einem beim Spielen echt hilft und für mich als Film-Nerd und „Alien“-Fan natürlich ein absoluter Traum ist.

    FILMSTARTS: Wie war denn darüber hinaus die Arbeit mit Ridley Scott?

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    Danny McBride: Er hat einen wunderbar verrückten Sinn für Humor und ist unglaublich schnell und effizient. Er dreht praktisch jede Sequenz mit vier Kameras und hat ein perfektes Gespür für den filmischen Raum und den stilistischen Aufbau einer Szene. Für die meisten Szenen braucht er nicht mehr als zwei bis drei Einstellungen. Meiner Meinung nach erzeugt er mit dieser hohen Arbeitsgeschwindigkeit eine echt coole Energie am Set, weil man weiß, dass man von Anfang an alles geben muss und nicht mal eben 20 Versuche zur Verfügung hat, um eine Szene richtig hinzubekommen. Das fühlt sich fast so an, als würde man live auf einer Theaterbühne stehen und eben nur die eine Chance haben, einen Auftritt richtig auf die Kette zu kriegen.

    FILMSTARTS: Du bist ja sonst eher für deine komödiantischen Rollen bekannt. Wie sieht das denn jetzt bei „Alien: Covenant“ aus?

    Danny McBride: „Covenant“ ist definitiv kein besonders lustiger Film, so viel kann ich mit Sicherheit sagen. Als ich die Rolle bekam, haben alle meine Freunde gelästert, dass ich am Ende bestimmt nur für die komische Auflockerung sorgen werde, aber viel zu lachen gibt es in „Covenant“ nicht gerade, es werden einfach nur ein Haufen Leute abgemurkst. (lacht)

    FILMSTARTS: Ein bisschen Spaß am Set durftet ihr aber schon haben, oder?

    Danny McBride: Definitiv! Überraschenderweise hatte ich am meisten Spaß mit einem Co-Star, der in „Covenant“ eine Figur spielt, die eigentlich so gar nicht lustig ist: Michael Fassbender. Ich kann mit Stolz sagen, dass ich so gut wie nie beim Dreh einer Szene unkontrolliert loslachen muss. Aber wenn Michael mich in seiner Rolle so völlig kalt und unberührt ansieht und praktisch keine emotionale Reaktion zeigt, kann ich echt nicht mehr an mich halten. Von da an hab ich ihm in gemeinsamen Dialogszenen einfach nicht mehr direkt in die Augen gesehen, so konnte ich mich schließlich doch noch zusammenreißen. (lacht)

    Hier findet ihr unseren ausführlichen Bericht zum Besuch am Set von „Alien: Covenant“!

    Wie gut sich Danny McBride in einer seiner wenigen ernsthaften Rollen schlägt, erfahren wir ab dem 18. Mai 2017, wenn „Alien: Covenant“ in den deutschen Kinos startet.

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