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    "Tote Mädchen lügen nicht": Hitserie inspiriert Schule zum Gegenprojekt "13 Reasons Why Not"

    Die Serie „Tote Mädchen lügen nicht“ ist zu einem weltweiten Phänomen geworden, das viel diskutiert wird. Eine Schule in den USA ließ sich nun von ihr inspirieren – indem sie ihre Schüler ein Gegenprojekt starten ließ...

    Netflix

    Die Hitserie „Tote Mädchen lügen nicht“ („13 Reasons Why“ im Original) auf Netflix ist zu einem weltweiten, kontrovers diskutierten Phänomen geworden. Die düstere Thematik zu Suiziden unter Jugendlichen veranlasste bereits eine Schulleiterin, ein Redeverbot zur Serie zu erteilen, während Netflix selbst dem öffentlichen Druck nachgegeben hat und deutlichere Warnungen zur Sendung eingebaut hat. Doch wie CBS nun berichtet, wurde eine Schule in den USA von der Serie inspiriert, das genaue Gegenteil von ihr zu machen.

    In „Tote Mädchen lügen nicht“ geht es um Hannah Baker (Katherine Langford), die kurz vor ihrem Selbstmord mehrere Audiokassetten aufnimmt und an verschiedene Mitschüler schickt und diese so für ihren Tod mitverantwortlich macht. Dem Bericht von CBS zufolge, hat die Oxford High School im US-Bundesstaat Michigan diese Idee aufgegriffen und ihr einen positiven Anstrich verliehen. Denn anstatt Mitschüler offen anzuklagen, sollte es bei dem Projekt darum gehen, ihnen für ihre Hilfe in schweren Zeiten zu danken oder ihnen Mut zu machen. Passenderweise wurde das Vorhaben dann auch „13 Reasons Why Not“ getauft.

    So konnte sich ein Schüler im Schulbüro neben ein Aufnahmegerät setzen und eine persönliche Botschaft aufnehmen. Diese wurde dann später über die Lautsprecher in der gesamten Schule gesendet. Insgesamt 13 Tage lang hallte täglich eine solche Nachricht durch die Schulflure. Im Bericht wird als Beispiel das Schicksal von Morgan Abott erwähnt, dessen Schwester sich vor einiger Zeit das Leben genommen habe. In seiner Botschaft dankte er nun besonderen Mitschülern, die ihm durch die schwere Zeit halfen und dadurch auch seinen eigenen Selbstmord verhindert haben.

    Aber nicht nur Selbstmord war ein Thema in den Botschaften, auch Schamgefühle bezüglich des eigenen Körpers und die eigene Sexualität wurden von Schülern thematisiert, die durch die Lautsprechernachrichten ihre Gefühle ausdrücken und anderen Menschen positiv zureden konnten. Schuldirektor Todd Donckley zufolge soll die Aktion von der Nachbarschaft mit Wohlwollen aufgenommen worden sein. Und auch die Stimmung an seiner Schule habe sich merklich zum Besseren gewandelt.

    „Tote Mädchen lügen nicht“ wird übrigens eine zweite Staffel erhalten, wenngleich man durchaus anzweifeln kann, ob das überhaupt Sinn macht. Zur Fortsetzung gibt es sogar bereits einen Teaser:

    Suizid ist kein Ausweg. Wenn deine Gedanken darum kreisen, dir das Leben zu nehmen, dann empfehlen wir dringend, dass du das Gespräch mit anderen Menschen suchst. Sprich mit deiner Familie oder deinen Freunden, einem Arzt oder Psychologen oder mit einer anderen Vertrauensperson darüber. Wenn du anonym bleiben willst, dann gibt es mehrere Angebote der TelefonSeelsorge, die nicht nur kostenfrei, sondern auch absolut vertraulich sind (und zum Beispiel auch nicht auf der Telefonrechnung auftauchen). Unter den Nummern 0 800 / 111 0 111 und 0 800 / 111 0 222 wird dir geholfen. Alternativ kann man sich auf der Webseite der TelefonSeelsorge auch einen Chattermin vereinbaren oder die Mailberatung in Anspruch nehmen. Auf der Webseite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention gibt es zudem eine Übersicht über weitere Beratungsstellen.

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