"Game Of Thrones": Wie die Höhlenmalereien darauf hinweisen, wer Azor Ahai sein könnte

Achtung! Spoiler zur aktuellen Folge „Kriegsbeute“.

Eines der größten noch ungeklärten Mysterien bei „Game Of Thrones“ ist, wer die Reinkarnation von Azor Ahai ist – dem mythischen Held, der Westeros einst vor den White Walkers (= Weiße Wanderer) rettete und wiedergeboren werden soll, um dieses Werk zu wiederholen. Das Internet ist prall gefüllt mit Spekulationen über die Identität des Helden (auch wir stellten schon Vermutungen dazu an…) und neben „Das Lied von Eis und Feuer“-Autor George R.R. Martin wissen wohl nur die beiden Serienschöpfer David Benioff und D.B. Weiss darüber Bescheid, denn ihnen hat es Martin bereits verraten. Die aktuelle Episode „Kriegsbeute“ lieferte nun jedoch wieder ein paar Hinweise darauf, in welcher Form der legendäre Held wiedergeboren wurde.

Verräterische Höhlenmalereien

In der aktuellen Folge führt Jon Snow (Kit Harrington) Daenerys Targaryen (Emilia Clarke) tief in die Drachenglas-Höhlen unter Dragonstone (= Drachenstein). Die dortigen Wände sind übersät mit uralten Malereien, die die Kinder des Waldes zeigen, wie sie sich mit den Ersten Menschen gegen die White Walkers verbündeten. Inverse.com bermerkte, dass man, wenn man die rudimentären Zeichnungen der First Men genauer betrachtet, ein erstaunliches Detail erkennt: Während zwei der drei Figuren ihre Waffen in der rechten Hand halten, hält die Übrige sie in der Linken. Zudem sieht es so aus, als würde er eine Art großen Handschuh tragen. Und wie wir wissen trägt Jaime Lannister (Nikolaj Coster-Waldau) an seinem rechten Arm eine Gold-Hand und ist deshalb gezwungen, seine Waffe mit Links zu schwingen. Für einen reinen Zufall scheint das zu offensichtlich. Doch wenn eine der Personen tatsächlich Jaime – beziehungsweise ihn in einem früheren Leben – darstellen soll, wer sind dann die First Men neben ihm?

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Wenn man sich das Aussehen der beiden rechten Figuren anschaut, fällt auf, dass die Figur rechts am Rand nicht nur schlanker zu sein scheint, sondern auch dezentere Torso-Verzierungen aufweist, als die zu ihrer Linken. Diese kleinen Unterschiede könnten darauf hinweisen, dass wir links Männer und rechts eine Frau sehen. Weiterhin fällt ein kreisrundes Objekt zwischen den Köpfen der beiden Figuren ins Auge, welches darauf hindeuten könnte, dass die beiden auf besondere Art miteinander in Verbindung stehen.

Denkt man nun an ein wichtiges Männlein/Weiblein-Duo, dann kommen einem zwangsläufig Jon und Daenerys in den Kopf – immerhin stehen die auch vor der Zeichnung. Und auch das ineinander verpflochtene Schicksal der beiden ist offensichtlich: Wir wissen, dass sie nur gemeinsam die White Walkers besiegen können, was auch Daenerys in „Kriegsbeute“ durch die Höhlenmalereien erkennt. Zudem ist seit dem Finale der sechsten Staffel bekannt, dass auch Jon ein Targaryen ist!

Der dreiköpfige Drache

Könnten demnach Jon und Daenerys und Königsmörder Jaime gemeinsam die Wiedergeburt von Azor Ahai sein? Das ließe sich zumindest gut mit einer weiteren Theorie vereinbaren: Mit der des dreiköpfigen Drachen. Lange Zeit vor den Ereignissen des „Game Of Thrones“ ritten die Targaryens ihre mächtigen Flugechsen nämlich stets selbst in die Schlacht – ebenso, wie man es Daenerys in der aktuellen Episode tun sah. Doch da sie nur eines ihrer „Kinder“ selbst reiten kann, fehlen noch zwei Reiter. Und, dass tatsächlich drei berittene Drachen in die große Endschlacht ziehen werden, stützt zudem eine Prophezeiung aus den „Das Lied von Eis und Feuer“-Romanen. Ein Teil dieser Vorhersehung besagt: „Der Drache hat drei Köpfe.“ Daenerys deutet diese in den Büchern so, dass es neben ihr noch zwei weitere Drachenreiter geben muss.

Westeros.org, eine der ältesten und größten „Das Lied von Eis und Feuer“-Fan-Seiten, liefert zudem eine Aussage von George R.R. Martin, die diese Theorie noch weiter untermauert. Auf einer Autogrammstunde im Jahr 2000 äußerte sich der Autor wie folgt zu Daenerys‘ Prophezeiung: „Der Drache hat drei Köpfe, ja… aber der Dritte wird nicht unbedingt ein Targaryen sein.“

Ein Helden-Trio gegen die White Walkers

Sollten Jon und Daenerys also die beiden Targaryen-Drachenreiter sein, könnte Jaime derjenige sein, der nicht diesem Geschlecht entstammt. Dieses Triumvirat könnte gemeinsam gegen die Bedrohung aus dem Norden reiten und ihr Einhalt gebieten – womit die Wiedergeburt von Azor Ahai nicht in einem Körper, sondern gleich in Dreien geschehen wäre. Apropos Wiedergeburt: Nachdem Daenerys bereits in Staffel eins aus den Flammen „wiedergeboren“ wurde und Jon sogar wortwörtlich wieder ins Leben zurückkehrte, könnte das Gleiche auch mit Jaime in der nächsten Folge passieren: Am Ende der Episode „Kriegsbeute“ sinkt er in schwerer Rüstung in die Tiefen eines Gewässers. Die Rettung aus dieser dramatischen Lage – wie auch immer sie aussehen wird – könnte demnach seine Wiedergeburt sein. Im Laufe der Serie hat er sich immerhin schon vom arroganten Ekel zum Sympathieträger entwickelt – und auch seine Treue zu seiner Schwester und Geliebten Cersei (Lena Headey) scheint nach deren grausamen Taten, wie der Sprengung der Septe von Baelor im Finale der sechsten Staffel, nicht mehr allzu festem Boden zu stehen…

Doch wer nun wirklich Azor Ahai ist, werden wir wahrscheinlich ist in der achten Staffel von „Game Of Thrones“ erfahren. Zunächst erwarten uns noch die finalen drei Episoden von Staffel 7. Weiter geht es mit der Folge „Ostwacht“ in der Nacht von Sonntag auf Montag.