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    "Solo: A Star Wars Story": Wir erklären DIE überraschende Rückkehr

    ACHTUNG, es folgt bereits in diesem Anreißer-Text ein großer SPOILER zum Han-Solo-Film – an dessen Ende plötzlich eine Figur auftaucht, die Kinozuschauer für tot hielten: Darth Maul! Wir erklären, wie er überlebt und was er so gemacht hat.

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    Falls jemand die Einleitung oben überlesen hat: Es folgen SPOILER zum Ende des Han-Solo-Films!

    „Star Wars: Die dunkle Bedrohung“: Der junge Obi-Wan (Ewan McGregor) hängt am Abgrund, sein Meister Qui-Gon (Liam Neeson) liegt, tödlich verwundet, wenige Meter entfernt. Darth Maul, der gehörnte Sith-Schüler mit dem roten Doppellichtschwert, ist siegesgewiss und glaubt, dass er auch Obi-Wan bald getötet haben wird. Doch er unterschätzt die Willenskraft des jungen Jedi – und flattert deswegen kurz darauf den Abgrund hinunter, zerteilt in zwei Hälften. Darth Maul, für viele Fans die beste neue Figur der Prequels, verschwand aus den „Star Wars“-Kinofilmen, kaum dass er eingeführt war. 19 Jahre nach Kinostart von „Episode 1“ taucht er in „Solo: A Star Wars Story“ wieder auf (grob ist das auch die Zeit, die in der „Star Wars“-Galaxis vergangen ist). Wie kann das sein?

    So hat Darth Maul überlebt

    Nachdem Hans große Liebe Qi’Ra (Emilia Clarke) ihren Boss Dryden Voss (Paul Bettany) getötet und sich damit selbst zur Anführerin der Verbrecherorganisation Crimson Dawn gemacht hat, nimmt sie Kontakt auf mit Maul (wie in „Episode 1“: Ray Park) und es wird deutlich, dass sie noch nicht ganz oben in der Hierarchie der Gangster angekommen ist. Maul erscheint als Hologramm, ist deutlich gealtert, aber unverkennbar quicklebendig – obwohl sein Abgang in die „Die dunkle Bedrohung“ von George Lucas eindeutig als Tod inszeniert wurde. Die „Star Wars“-Geschichte ist aber schon lange deutlich größer als die Kinofilme. Für Leser und für Zuschauer der Serien „The Clone Wars“ sowie „Rebels“ ist Mauls Überleben lange bekannt.

    Lucasfilm

    CGI-Übersättigung, Jar Jar Binks, Besteuerung von Handelsrouten – an „Episode 1“ hat vor allem die Ur-Fans so einiges gestört. Ein weiterer Vorwurf: Lucas habe die beste neue Figur, den Sith mit dem teuflischen Look und dem wild-dynamischen Kampfstil, schlicht verheizt, weil viel zu früh in der Prequel-Trilogie getötet. Comicautor und -zeichner Aaron McBride korrigierte diese Lucas’sche Entscheidung bereits 2005 in „Old Wounds“. Dieses Comic gehörte zur Sammlung „Visionaries“ und war zwar schon damals, lange bevor 2014 ein neuer „Star Wars“-Kanon begonnen wurde, nicht als offiziell angesehen – aber die Idee, dass Maul die Zerteilung durch Obi-Wan überlebt hatte, war in der Welt.

    So trat Maul dann in der Animationsserie „The Clone Wars“ auf, in der die Klonkriege zwischen „Episode II“ und „Episode III“ gezeigt werden. Die Serie geht auf George Lucas persönlich zurück und gehört auch heute noch zum offiziellen Kanon, genauso wie die Nachfolgeserie „Star Wars Rebels“, in der Mauls Geschichte fortgeführt wird. Laut offizieller Darstellung überlebte der Sith seine Halbierung, weil er voller Hass war und absolut keine Lust hatte, schon zu sterben: Mit eisernem Willen zog er sich, während im Reaktorschacht nach unten fiel, zu einer Entlüftungsstelle und rettete sich in einen Müllcontainer. Auf der galaktischen Schrottdeponie Lotho Minor lebte Maul dann im Abfall, bekam aber immerhin sechs neue Roboterbeine, mit denen er wieder laufen konnte (später werden diese Beine durch andere ersetzt).

    Darth Maul, der Verbrecherboss

    In den zehn Jahren zwischen „Episode I“ und „Episode II“, der Zeit seines Exils, schärfte Maul seinen Hass – den Hass auf Obi-Wan wie den Hass auf Darth Sidious, der ihn durch einen neuen Schüler, Count Doku, ersetzt hatte. Als er wieder in Erscheinung trat, tat er das mit Ausrufezeichen: durch die Gründung der kriminellen Allianz „Schatten-Kollektiv“ (Shadow Collective) während der Klonkriege. Er hatte Mitglieder unterschiedlicher Verbrechergruppen dabei, darunter das Syndikat Schwarze Sonne – und die Hutts! Maul gelang es, die Herrschaft über den Planeten Mandalore zu übernehmen (Kopfgeldjäger Boba Fett trägt die Rüstung eines mandalorianischen Kriegers). Er tötete eine lokale Anführerin, Satine Kryze, und vollbrachte damit einen Teil seiner Rache an Obi-Wan, der sie liebte.

    Gemeinsam mit seinem Bruder Savage Opress kämpfte Maul außerdem gegen Darth Sidious, legte sich also, kurz gesagt, mit so ziemlich jedem irgendwann mal an und hat deswegen außerhalb der „Star Wars“-Filme eine lange, durch seinen quälenden Hass sehr tragische Geschichte. Mauls kurzes Auftauchen in „Solo: A Star Wars Story“ kommt für Kinozuschauer unvermittelt und überraschend, belegt aber mal wieder, dass „Star Wars“ eine multimediale Erzählung ist, die seit vielen Jahren nicht mehr nur im Kino passiert: Einem langen Lichtschwertduell und einer handvoll Miniszenen in insgesamt bloß zwei Kinofilmen stehen zahlreiche Auftritte in Büchern, Comics, Videospielen und Serienfolgen gegenüber. Nach „Solo“ aber können Fans die berechtigte Hoffnung haben, auch im Kino noch etwas mehr Maul zu sehen: Falls Hans und Qi’Ras Geschichte fortgeführt wird, in „Solo 2“, dann wäre das für den bei Fans so beliebten grimmigen Stachelkopf die große Chance, sich auch im Kino in den Vordergrund zu spielen.

     

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