In „Candyman’s Fluch” (1992) adaptierte Regisseur Bernard Rose eine Kurzgeschichte des Horror-Fantasy-Meisters Clive Barker. Der titelgebende Killer des Films erscheint, weil Doktorandin Helen Lyle (Virginia Madsen) während ihrer Recherche über urbane Legenden auf die Geschichte des Candyman stößt und das beschriebene Beschwörungsritual einfach mal ausprobiert. Es fließt bald Blut, klar, aber besonders ist der Horrorfilm vor allem wegen der tragischen Herkunftsgeschichte des Killers – die vor allem für Jordan Peele interessant sein dürfte.
Das auf Horrorfilme spezialisierte Online-Magazin Bloody Disgusting konnte in Erfahrung bringen, dass Jordan Peele erwägt, ein Remake von „Candyman’s Fluch” zu produzieren (ob er auch die Regie übernehmen möchte, sei derzeit unklar). Peele wurde als Komödie-Schauspieler und Komiker bekannt, bevor ihm mit dem satirischen Horrorfilm „Get Out“ ein gefeiertes Regiedebüt gelang – und er für sein Skript über eine Gruppe Weißer, die Schwarze auf ausgefallen-perverse Art zu Sklaven macht, den Oscar fürs Beste Drehbuch gewann. Auch „Candyman“ ist eine Geschichte über Unterdrückung.
Echt grausam
Der Candyman hieß früher Daniel Robitaille, er ist der Sohn eines ehemaligen schwarzen Sklaven in den USA. Die Sklaverei war zwar offiziell abgeschafft, der Rassismus aber leider nicht. Als herauskommt, dass Daniel seine große Liebe geschwängert hat, ein weißes Mädchen, wird er von dessen Vater brutal hingerichtet: Nachdem er durch die Stadt gejagt und ihm mit einer Säge eine Hand abgesägt worden war, wurde er mit Honig übergossen und von Bienen totgestochen.
Jordan Peele dreht derzeit „Us“ mit Elisabeth Moss und Lupita Nyong'o. Das wird ein weiterer Horror-Thriller, in dem er das Thema Rassismus durch die Brille des Genre-Kinos betrachtet. Seine Amazon-Serie „The Hunt“ über eine Gruppe, die in den Siebzigern in den USA untergetauchte Nazis jagt, ist in Vorbereitung.