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    Die Macher von "Friedhof der Kuscheltiere" erklären die größte Änderung gegenüber Stephen Kings Vorlage

    Der neue Trailer zu „Friedhof der Kuscheltiere“ macht es schon deutlich: Eine wortgetreue Adaption des Romans sollte man nicht erwarten. Es gibt große Änderungen und die Macher erklären nun die Gründe für eine besonders offensichtliche Abweichung.

    Paramount Pictures

    Als wir im Sommer 2018 das Set von „Friedhof der Kuscheltiere“ besuchten, verrieten uns die Macher schon, dass man das ein oder andere Element der Vorlage geändert hat. „Wir machen einige große Änderungen“, deutete es Hauptdarsteller John Lithgow am deutlichsten an. Doch verraten wollte noch niemand, wie man genau von der Vorlage abweicht. Da sollen wir uns überraschen lassen, hieß es. Doch der neue Trailer verrät nun schon (auch sehr überraschend) ziemlich viel. Produzent Lorenzo di Bonaventura und die Regisseure Dennis Widmyer und Kevin Kölsch haben nun über ihre Gründe für eine der Änderungen gesprochen.

    Auch wenn wir uns in diesem Artikel ausschließlich auf das Trailermaterial und die Aussagen der Macher beziehen und auch selbst nicht wissen, wie sich das Geschehen im finalen Film dann wirklich entfalten wird, soll es hier trotzdem eine kleine Spoiler-Warnung geben. Wer bislang auf das Anschauen der Trailer verzichtet hat und einfach rein gar nichts über den Film wissen will, sollte nicht weiterlesen.

    Die offensichtlichste Änderung

    In „Friedhof der Kuscheltiere“ bezieht die Familie Creed ein neues Anwesen und freundet sich schnell mit Nachbar Jud Crandall (John Lithgow) an. Als die Katze der Creeds getötet wird, trifft Jud eine folgenschwere Entscheidung. Damit die Kinder der Creeds ihr Haustier zurückbekommen, zeigt er Louis Creed (Jason Clarke) einen mystischen Friedhof im Wald. Was dort begraben wird, kehrt zurück – doch es ist verändert. Und als eines seiner Kinder überfahren wird, sieht sich Louis in seiner Trauer dazu getrieben, erneut die Macht des Friedhofs zu bemühen...

    Und hier kommt die erste große Änderung gegenüber der Buchvorlage, die der Trailer schon verrät. Im Buch (und auch in der ersten Verfilmung von 1989) stirbt der kleine Gage. Doch die Macher entschieden sich für die Neuverfilmung, dass seine ältere Schwester Ellie von den Toten zurückkehrt.

    Mehr Gefahr, mehr Psychologie… und die Ethik

    Im Gespräch mit Entertainment Weekly begründen Produzent Lorenzo di Bonaventura sowie die Regisseure Dennis Widmyer und Kevin Kölsch dies unter anderem damit, dass auf der Kinoleinwand ein acht Jahre altes Killermädchen bei physischen Attacken einfach eine deutlich furchteinflößendere Figur abgibt als ein Kleinkind von zwei, drei Jahren. Dabei sprechen sie einen guten Punkt an. In einem Roman ist das kein Problem, in einem Film, wo man das Geschehen zeigen muss, schon. Wir erinnern uns schließlich alle an die erste Verfilmung aus dem Jahr 1989 von Mary Lambert, wo eine Puppe in diesen Szenen als Gage-Ersatz zum Einsatz kam. Das Ergebnis ist nach Meinung vieler Zuschauer teilweise eher unfreiwillig komisch als furchteinflößend.

    Zudem glauben die Macher, dass sie mit dieser Figur eine Brücke zu Kings Buch schlagen. Dort greift das wiederauferstandene Kind schließlich die Personen nicht einfach nur mit Gewalt an, sondern schüchtert sie auch mit Psychospielchen ein. Und das könne man laut Kölsch mit dem Kleinkind einfach nicht machen: Er ist daher überzeugt, dass die neue Verfilmung durch diese starken Änderungen sogar wieder näher am Buch ist als die Version von 1989. Die Leute werden sich vielleicht wundern, warum Ellie bestimmte Worte sagt, doch das seien Dinge, die direkt aus dem Buch genommen wurden, so der Regisseur

    Zudem bringe ein acht Jahres altes Kind auch eine andere Form von Psychologie mit. Ellie würde verstehen, was passiert ist. Sie versteht, dass sie überfahren wurde, dass sie tot war und nun plötzlich wieder lebt. Und sie würde auch verstehen, wie man eine Figur psychologisch zerstören kann.

    Schlussendlich sei es aber auch eine ethische Entscheidung. Für die Rolle des drei Jahren alten Gage wurden die Zwillinge Hugo und Lucas Lavoie verpflichtet und solche kleinen Kinder könne man diesen brutalen Szenen nicht aussetzen, würde zudem Gefahr laufen, dass diese Fantasie und Realität verwechseln. Ellie-Darstellerin Jeté Laurence wurde während der Dreharbeiten dagegen schon elf Jahre alt, verstand komplett, dass die brutalen Szenen nur Schauspielerei seien.

    Ellies tragende Rolle im Roman

    Die Macher weisen außerdem auch noch darauf hin, dass sie damit im Geiste der Vorlage von Stephen King handeln. „Es hier auf Ellie zu ändern, ergibt in der Geschichte wirklich Sinn“, erklärt Kevin Kölsch so in einem Presse-Statement und sein Kollege Dennis Widmyer ergänzt: „Eine Sache, die uns am Roman gefallen hat, ist, dass es immer Ellie ist, die Fragen über bestimmte Dinge stellt. Sie will wissen, ob ihre Katze eines Tages sterben muss und stellt all diese großen Fragen. Es fühlte sich also richtig an, dass sie es ist, die diese Fragen an ihren Vater zurückspielt. So werden die früheren Gespräche, die sie hatten, aufgelöst. Es fühlte sich richtig an, diese Thematik zu verknüpfen.

    Wir geben zu: Dadurch könnte „Friedhof der Kuscheltiere“ eine neue, interessante Ebene bekommen. Wie sich diese Änderung genau auswirkt, erfahren wir ab dem 4. April 2019 im Kino. Dann startet die King-Adaption, die uns auch noch mit mehr Änderungen überraschen dürfte. Schließlich wird im Trailer schon mehr als stark angedeutet, dass das Kind der Creeds nicht ganz alleine zurückkehrt…

    Wer noch mehr über „Friedhof der Kuscheltiere“ erfahren will, kann sich bei uns noch einmal den neuen Trailer anschauen und auch unseren ausführlichen Bericht vom Set lesen. Ein Interview mit Produzent Lorenzo di Bonaventura, das wir im Rahmen unseres Besuches am Set geführt haben, folgt zudem noch.

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