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    Endlich geht’s mit "Red Sonja" voran: Ersatz für Regisseur Bryan Singer

    Seit 2008 wird an einem Reboot des Kult-Comics „Red Sonja“ gearbeitet, so richtig vorwärts ging es mit dem Projekt jedoch nie. Jetzt scheint neues Leben in die Sache zu kommen: „Transparent“-Schöpfer*in Jill Soloway übernimmt den Regieposten.

    Dynamite Entertainment

    Anfang des Jahres 2019 sah es so aus, als würde es die Comic-Neuverfilmung „Red Sonja“ nie auf die Kinoleinwände schaffen. Im Februar wurde bekannt, dass sich das Produktionsstudio Millenium von Regisseur Bryan Singer („Bohemian Rhapsody“) nach zahlreichen Missbrauchs- und Vergewaltigungsvorwürfen getrennt habe und dass „Red Sonja“ damit vorerst auf Eis liege. Jetzt wurde allerdings ein neuer Name für den Regie-Posten gefunden. Laut Deadline wird Jill Soloway das Drehbuch schreiben und Regie führen.

    Wer ist Jill Soloway?

    Jill Soloway ist die Erfinder*in der Amazon-Serie „Transparent“ und hat mit dieser zahlreiche Preise gewonnen. Im Herbst 2019 wird die fünfte und letzte Staffel der außergewöhnlichen Serie auf der Streaming-Plattform veröffentlicht. Soloway versteht sich selbst weder als Mann noch als Frau und gilt in Hollywood als Diversity-Vorbild, engagierte Feminist*in und beteiligte sich an der #metoo-Debatte. Als bekannt wurde, dass dem „Transparent“-Hauptdarsteller Jeffrey Tambor vorgeworfen wurde, seine ehemalige Assistentin und eine Kollegin sexuell belästigt zu haben, feuerte Soloway den Schauspieler. In der fünften Staffel von „Transparent“ wird es, unter anderem, um den Tod seiner Rolle Maura Pfefferman gehen. Tambor bestreitet die Vorwürfe.

    Dass Soloway nun die Regie bei „Red Sonja“ übernehmen wird und Bryan Singer ersetzt, ist sicher kein Zufall. Schließlich musste sich Singer mit zahlreichen Missbrauchs- und Vergewaltigungsvorwürfen auseinandersetzen. Der „X-Men“-Regisseur streitet die Anschuldigungen zwar ab, seine Karriere konnte er damit allerdings nicht retten. Und die Produktion des Kino-Hits „Bohemian Rhapsody“, bei der er zunächst Regie führte, musste er vorzeitig verlassen, angeblich weil er zu oft nicht zum Dreh kam. „Red Sonja“ hätte sein erstes großes Projekt nach dem Karriereknick werden können – das hat sich jetzt erledigt.

    Darum geht es in "Red Sonja"

    Die Comic-Heldin „Red Sonja“, die erstmals in den 70er-Jahren in den „Conan“-Comics auftauchte und mittlerweile zur eigenständigen Kult-Figur geworden ist, tauchte schon einmal auf der großen Leinwand auf. 1985 wurde die „Red Sonja“-Reihe mit den Stars Brigitte Nielsen und Arnold Schwarzenegger verfilmt. Darin schwört Red Sonja (Nielsen) nach einer Vergewaltigung Rache und will Königin Gedren (Sandahl Bergman) aufhalten, die einen zerstörerischen Talisman besitzt, der nur von Frauen angefasst werden kann.

    Im Gespräch mit Deadline erklärt Soloway, dass er*sie sich sehr auf sein*ihr neues Projekt freut: „Diese kraftvolle Mythologie zu erforschen und zu entwickeln und herauszufinden, was es heißt, eine Heldin zu sein, ist ein wahrgewordener Künstler-Traum“.

    Obwohl er gefeuert wurde: Bryan Singer wird als Regisseur von "Bohemian Rhapsody" genannt

    Anmerkung: Jill Soloway ist genderqueer. Als Pronom benutzt Soloway weder „he“ noch „she“, sondern „they“, was sich im englischen Sprachraum auch durchgesetzt hat. Da diese dritte Person Plural in der deutschen Sprache als „sie“ übersetzt wird, fällt hierzulande die Abgrenzung zum „she“ weg, so dass diese sprachliche Unterscheidung nicht tauglich wäre. Es gibt hierzulande auch noch keine klaren Regeln, das teilweise genutzte „es“ wird von vielen genderqueeren Personen abgelehnt. Wir benutzen daher in diesem Text das sogenannte Gendersternchen.

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