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    Netflix-Start in letzter Sekunde abgesagt: Darum gibt es diesen Action-Kracher nun doch nicht beim Streamingdienst

    Eigentlich sollte am 10. April 2020 der dystopische koreanische Action-Thriller „Time To Hunt“ auf Netflix erscheinen. Doch daraus wurde ganz überraschend doch nichts. Schuld sind rechtliche Probleme.

    2020 Union Investment Partners, Littlebig Pictures, Sidus

    Es war durchaus ein kleiner Coup, dass sich Netflix (offenbar) die internationalen Verwertungsrechte an „Time To Hunt“ gesichert hat. Da der koreanische Kinostart im Februar 2020 wegen schon damals wachsender Sorgen über das Coronavirus abgesagt wurde, sollte der vielbeachtete Action-Thriller aus Südkorea am 10. April 2020 und damit nur kurz nach seiner Weltpremiere auf der diesjährigen Berlinale schon seinen Weg auf die Streamingplattform finden.

    Auch in unserer Ankündigung der wöchentlichen Netflix-Highlights listeten wir den Film zuletzt noch. Doch der 10. April verstrich und von „Time To Hunt“ fehlt auf Netflix auch heute noch jede Spur. Der Grund: Wegen einer einstweiligen Verfügung hat Netflix den Release und die Bewerbung von „Time To Hunt“ (vorerst) ausgesetzt. Das berichtet die Korea Times.

    Mutmaßliche Vertragsverletzung

    Die rechtlichen Probleme rund um „Time To Hunt“ deuteten sich bereits etwas länger an. Im März 2020 hat Little Big Pictures, der koreanische Verleih des Films, einen Deal mit Netflix geschlossen, der dem Streamingdienst die exklusiven Premierenrechte zugesichert hat – und das nicht nur für Korea, sondern für alle Netflix-Territorien weltweit.

    Contents Panda, die vorher für die Auslands-Vermarktung des Films zuständige Agentur, sah in dem Netflix-Deal jedoch ihren eigenen Vertrag mit Little Big Pictures verletzt und versuchte daher, den Release zu verhindern. Das Unternehmen hatte nämlich bereits zuvor die Rechte zur internationalen Veröffentlichung des Films an Verleiher in über 30 verschiedenen Ländern veräußert. Jene Verträge würden durch die Netflix-Vereinbarung nichtig werden.

    Mit einer entsprechenden Beschwerde hatte Contents Panda nun erstmal Erfolg. Erst kurz vor der geplanten Veröffentlichung von „Time To Hunt“ hat das zentrale Amtsgericht der südkoreanischen Hauptstadt Seoul den Antrag auf eine einstweilige Verfügung akzeptiert. Diese legt fest, dass der Verleih zehn Millionen Won (umgerechnet rund 16.000 Dollar) pro Tag an die Agentur Contents Panda zahlen müsste, wenn der Film zum Streaming bei Netflix bereitgestellt wird.

    Kommt "Time To Hunt" eines Tages noch zu Netflix?

    Nun bleibt abzuwarten, ob Little Big Pictures Widerspruch gegen die einstweilige Verfügung einlegen wird. Eine solche ist erst einmal dafür gedacht, dass bei dringenden Anliegen gerichtlich schnell gehandelt werden kann, stellt jedoch nicht zwangsläufig einen finalen Beschluss dar.

    Schon zuvor hat der Verleih beteuert, dass man den Vertrag mit Contents Panda und deren Deals mit anderen Verleihern rechtmäßig aufgelöst hatte – und das noch bevor der Netflix-Deal geschlossen wurde. Das Gericht scheint nun zwar der Meinung zu sein, dass jene Vertragsauflösung nicht gültig gewesen sei, doch sollte man die Hoffnung noch nicht komplett aufgeben, dass „Time To Hunt“ eines Tages doch noch auf Netflix erscheint.

    Für den Streamingdienst wäre es auf jeden Fall ein Gewinn. Die Geschichte über ein von einer Finanzkrise erschüttertes Seoul, in dem Armut und Gewalt die Straßen regieren, kann zwar ihr Tempo nicht durchweg hochhalten, bietet aber inmitten des packenden Szenarios immer wieder brachial inszenierte Action-Einlagen und Hochspannung.

    Time To Hunt

     

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