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    Der "Justice League"-Streit geht weiter: Warner teilt gegen "Cyborg" Ray Fisher aus [Update: Fisher schlägt zurück]

    Nach schweren Vorwürfen von Cyborg-Darsteller Ray Fisher zum Verhalten der Verantwortlichen hinter dem DC-Blockbuster „Justice League“ hat Warner eine Untersuchung in die Wege geleitet. Fisher soll sich unkooperativ zeigen, was er aber bestreitet.

    Warner Bros. / DC

    [UPDATE 07.09.2020]: Ray Fisher hat der Darstellung von Warner in dem Statement unten widersprochen. Er habe sehr wohl mit dem Ermittler gesprochen und danach seinem Team und der US-Schauspielergewerkschaft eine Mail geschrieben, von der ein Screenshot in dem Tweet eingebunden ist. Er habe das Gespräch mit dem Ermittler aber vorzeitig abgebrochen, weil dieser einen Zeugen in der Leitung hatte und Fisher sich erst ebenfalls absichern wollte.

    Zudem nahm Fisher noch ein langes Instagram-Video auf, in dem er noch einmal das Statement von Warner kritisiert und behaupte, Beweise und Zeugen zu haben, die für ihn aussagen. Er greift zudem erneut den ehemaligen DC-Film-Boss Geoff Johns an.

    Nachfolgend die ursprüngliche Nachricht:

    Nach einem persönlichen Schicksalsschlag für Regisseur Zack Snyder hat dieser 2017 der „Justice League“-Produktion bekanntlich den Rücken gekehrt. „Avengers“-Macher Joss Whedon ist daraufhin als Ersatz eingesprungen, um den Film fertigzustellen. Und obwohl damals alle Beteiligten glücklich mit dieser Notlösung schienen, verlief der Übergang wohl doch nicht so reibungslos.

    Wie wir bereits Anfang Juli berichteten, hat Cyborg-Darsteller Ray Fisher Whedon sowie den damaligen DC-Films-Bossen Geoff Johns und Jon Berg via Twitter vorgeworfen, dass sie am Set mit „beleidigendem und unprofessionellem Verhalten“ für ein toxisches Arbeitsklima gesorgt hätten.

    Als Reaktion darauf erklärte sich Warner dazu bereit, eine Untersuchung der Vorwürfe in die Wege zu leiten, was von Fisher sehr begrüßt wurde. Nun aber scheint der Schauspieler dieser Untersuchung selbst im Weg zu stehen. Zumindest geht das aus einem längeren Statement von Warner hervor, dass das Studio jetzt als Antwort auf einen neuen Tweet von Fisher veröffentlicht hat, in dem dieser den aktuellen DC-Film-Chef Walter Hamada kritisiert:

    So heißt es im obigen Tweet: „Nachdem ich mich zu ‚Justice League‘ zu Wort gemeldet habe, bekam ich einen Anruf vom DC-Films-Präsidenten, in dem er versucht hat, Joss Whedon und Jon Berg den Wölfen zum Fraß vorzuwerfen, in der Hoffnung, dass ich von Geoff Johns ablassen werde. Werde ich nicht. Verantwortlichkeit > Unterhaltung.“

    Warner kontert im besagten Statement nun, dass Fishers Anschuldigungen gegenüber Hamada schlichtweg falsch seien und er obendrein bislang nicht dazu bereit war, mit dem angeheuerten Ermittler zu sprechen, um ihm seine Sicht der Dinge zu schildern. Fishers Gründe hierfür sind allerdings unklar.

    Nachfolgend findet ihr die Aussagen von Warner in voller Länge:

    Das sagt Warner

    „Im Juli haben Ray Fishers Agenten DC-Films-Präsident Walter Hamada gebeten, mit Mr. Fisher über seine Sorgen zur Produktion von ‚Justice League‘ zu sprechen. Die beiden hatten sich schon zuvor unterhalten, als Mr. Hamada ihm angeboten hat, seine Rolle als Cyborg im kommenden ‚The Flash‘-Film wiederaufzunehmen, zusammen mit anderen Mitgliedern der Justice League.

    In ihrem Gespräch im Juli hat Mr. Fisher von Uneinigkeiten erzählt, die er mit dem Kreativteam des Films in Bezug auf die Darstellung von Cyborg hatte, und beschwerte sich, dass seine vorgeschlagenen Skript-Änderungen nicht übernommen wurden. Mr. Hamada erklärte daraufhin, dass kreative Differenzen ein normaler Bestandteil des Produktionsprozesses sind und dass letztlich der Autor/Regisseur eines Films in diesen Angelegenheiten das Sagen hätte.

    Mr. Hamada erklärte Mr. Fisher außerdem, dass er seine Sorgen an WarnerMedia [Mutterkonzern von Warner Bros.] weitergeben wird, damit eine Untersuchung in die Wege geleitet werden kann. Zu keinem Zeitpunkt hat Mr. Hamada irgendjemanden „den Wölfen zum Fraß vorgeworfen“, wie Mr. Fisher fälschlich behauptet, oder irgendwelche Urteil über die ‚Justice League‘-Produktion gefällt, an der Mr. Hamada nicht beteiligt war, da die Dreharbeiten stattgefunden haben, bevor er seinen aktuellen Posten innehatte.

    Obwohl Mr. Fisher niemals behauptete, dass es zu einem strafbaren Fehlverhalten gegen ihn kam, hat WarnerMedia trotzdem eine Untersuchung der Bedenken eingeleitet, die er hinsichtlich der Darstellung seiner Figur geäußert hat. Noch immer nicht zufrieden, bestand Mr. Fisher darauf, dass WarnerMedia einen unabhängigen außenstehenden Ermittler beauftragt.

    Dieser Ermittler hat mehrfach versucht, sich mit Mr. Fisher zu treffen, um seine Bedenken zu diskutieren. Bis heute hat Mr. Fisher es aber abgelehnt, mit dem Ermittler zu sprechen. Warner Bros. bleibt der Verantwortlichkeit und dem Wohlergehen aller Darsteller und Crewmitglieder bei jeder Produktion verpflichtet. Warner verpflichtet sich außerdem weiterhin, jeden spezifischen und glaubwürdigen Vorwurf eines Fehlverhaltens zu untersuchen, den Mr. Fisher bisher nicht vorlegen konnte.“

    Kann der Snyder-Cut die Wogen glätten?

    Wenn sich die Fronten im „Justice League“-Streit weiter so verhärten, könnte es noch eine Weile dauern, bis dieser beigelegt werden kann. Aber auch schon jetzt bietet das Ganze genug Stoff für einen eigenen Film über die bewegte Entstehung des DC-Abenteuers.

    Vielleicht kann 2021 ja die Veröffentlichung von „Zack Snyder's Justice League“ die Gemüter zumindest etwas beruhigen. In Snyders vier Stunden langer, ursprünglicher Vision des Comic-Actioners soll nicht zuletzt auch Cyborgs Rolle wesentlich größer ausfallen und gar zum Herzstück des Films werden.

     

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