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    In vielen Ländern verboten: Der härteste Film der letzten 20 Jahre bekommt eine längere Fassung

    Srdjan Spasojevics „A Serbian Film“ hat den Ruf als einer der verstörendsten Filme aller Zeiten. Es mussten 13 Minuten geschnitten, nur um in Deutschland eine FSK 18 zu bekommen. Trotzdem wird nun an einer noch längeren Fassung gearbeitet.

    Contra Film

    Bei „A Serbian Film“ vom am kontroversesten diskutierten Film des 21. Jahrhunderts zu sprechen, wäre wohl schon deshalb nicht richtig, weil man ihn an vielen Orten der Welt gar nicht zu sehen bekam: Schließlich schoben Freigabebehörden rund um den Globus der Veröffentlichung einen Riegel vor – unter anderem in Australien, Spanien, Singapur oder Norwegen wurde der skandalträchtige Schocker von Srdjan Spasojevic direkt verboten.

    Auch in Deutschland hat der Film um den Ex-Pornostar Milos (Srdjan Todorovic), der einen diabolischen Deal mit einem Sexfilm-Produzenten eingeht, mit der FSK Probleme bekommen – um überhaupt eine Freigabe zu bekommen, musste fasst eine Viertelstunde herausgeschnitten werden. Die ungekürzte Fassung ist bis heute indiziert. Die geschnittene Fassung hingegen gibt es inzwischen sogar im Abo bei Amazon Prime Video:

    ›› "A Serbian Film" in der freigegebenen Ab-18-Version bei Amazon*

    In den USA erscheint der Film am 19. Januar 2021 neu auf Blu-ray, und zwar zum ersten Mal in einer Fassung, die direkt vom originalen 4K-Master abgenommen wurde. Dabei geht es also vor allem um ein besseres Bild – aber zugleich wird „A Serbian Film“ dort auch weiterhin ungeschnitten erscheinen.

    Arbeit am Extended Cut von "A Serbian Film"

    Interessanter als die Neuveröffentlichung, die in Deutschland ohnehin weiter Tabu sein wird, ist hingegen eine andere Information, die bei der Ankündigung des Releases ebenfalls mit veröffentlicht wurde:

    Der amerikanische Heimkino-Verleiher Unearthed Films kündigte für 2021 nämlich zugleich auch noch einen Extended Cut von „A Serbian Film“ an.

    Noch nicht bekannt ist allerdings, wie viel zusätzliches Material sich dabei am Ende im Film finden soll – und auch nicht, welche Natur diese Extra-Szenen haben sollen. Womöglich sind es bloß weitere Dialogszenen. Es könnte aber natürlich auch sein, dass der Extended Cut noch härter wird – selbst wenn wir uns das nur schwer vorstellen können.

    Zusätzlich zur neuen Filmfassung kündigte das Label außerdem noch die Dokumentation „A Serbian Documentary“ an, die ebenfalls in der kommenden Blu-ray-Box mit dabei sein soll. Nähere Details dazu gibt es bislang aber keine.

    Die Chance, dass die Langfassung später auch in Deutschland erscheint, ist sehr gering – es ergibt ja auch nicht viel Sinn, eine „längere Fassung“ zu bringen, wenn man sie dann für die Veröffentlichung doch wieder um etliche Minuten kürzen muss, um freigegeben zu werden.

    Ein echter Albtraum – aber auch ein guter Film

    Der „Wert“ von „A Serbian Film“ als Film bleibt weiterhin stark umstritten. Wobei wir darin doch deutlich mehr sehen als pures Schockpotenzial: Der Film erschöpft sich nämlich nicht in der bloßen Feststellung, dass Menschen zu Grausamkeiten fähig sind – stattdessen lesen wir den wirklich sehr, sehr ungemütlichen Film auf eine ähnliche Art wie Regisseur Spasojevic, der den Film selbst als Tagebuch des Missbrauchs der serbischen Regierung an den Menschen des Landes beschreibt.

    „Wer nicht hinschaut, kann diese Brutalität nicht ansatzweise verstehen“, so der Regisseur beim SXSW-Filmfestival. Wir schreiben in unserer Kritik als Fazit: „Furchtloses Kino – ganz und gar unzumutbar, relevant und nicht mehr aus der Welt zu schaffen.“

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