TVNOW ist bereits die Heimat zahlreicher sehenswerter True-Crime-Formate: Mal wird dem realen Fall dokumentarisch nachgespürt wie in „Der Maskenmann“, mal dient das reale grausame Ereignis als Grundlage für eine Krimi-Serie wie bei „The Investigation – Der Mord an Kim Wall“ – und in dem Doku-Drama „Der große Fake - Die Wirecard-Story" laufen sogar beide Erzählformen zusammen.
Nun bietet TVNOW weiteren Nachschub (nicht nur) für True-Crime-Fans: „Dr. Death“ kommt mit reichlich Vorschusslorbeeren aus den USA, wo die Serie beim Start vor wenigen Wochen bereits von Kritik und Publikum begeistert aufgenommen wurde.
» Alle acht Episoden der Serie „Dr. Death“ sind ab sofort auf TVNOW verfügbar
Wir wollen euch erst einmal kurz die Serie vorstellen und uns dann der Frage widmen, warum so viele Zuschauer*innen gerade bei True Crime einfach nicht wegschauen können.
DAS IST "DR. DEATH"
Der nach außen hin charmante Dr. Christopher Duntsch (Joshua Jackson) ist ein aufstrebender Star in der Welt der Medizin. Seinen oft verzweifelten Patientinnen und Patienten verspricht er Hilfe mit neuesten Methoden. Doch zwei seiner Kollegen werden schließlich stutzig, als Duntsch selbst nach mehreren Fehlbehandlungen immer wieder an Krankenhäusern angestellt wird: Robert Henderson (Alec Baldwin) und Randall Kirby (Christian Slater) finden immer mehr Menschen, die von Duntsch zwar operiert, aber dabei nicht geheilt, sondern regelrecht verstümmelt wurden.
Zunächst wollen sie nur dafür sorgen, dass Duntsch die Lizenz entzogen wird. Doch dann dämmert ihnen bei ihren Ermittlungen langsam, dass noch viel mehr dahintersteckt: Ein Mediziner begeht offenbar vorsätzlich Verbrechen! So schaltet sich auch die junge Staatsanwältin Michelle Shugart (AnnaSophia Robb) ein, die Duntsch gegen alle Widerstände vor Gericht und ins Gefängnis bringen will…
„Dr. Death“ basiert auf einem der erfolgreichsten US-Podcasts, der mehr als 50 Mio. Downloads erreichte und natürlich vor allem auf den echten Verbrechen von Christopher Duntsch, der 2017 zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe verurteilt wurde, nachdem er bereits 2016 seine Lizenz als Mediziner verlor.
Duntsch konnte nachgewiesen werden, dass er seinen Opfern bei 33 von 38 Operationen in einem Zeitraum von gerade einmal 18 Monaten schwere Verletzungen zufügte. Zwei Menschen verstarben sogar in der Folge seiner Verstümmelungen.
Wie es für eine dramatische Erzählung notwendig und üblich ist, nimmt sich „Dr. Death“ gewisse Freiheiten, um Geschehnisse zu verdichten und zu verdeutlichen, bleibt insgesamt aber erstaunlich nah an dieser ebenso wahren wie erschütternden Geschichte. Sein Verstörungspotenzial hat „Dr. Death“ dabei mit vielen anderen True-Crime-Erzählungen gemein.
TRUE CRIME: SPIEL MIT REALER ANGST
Ob in „Unbelievable“, bei der gefeierten Mini-Serie „The People v. O. J. Simpson“ oder nun bei „Dr. Death“: Wir können einfach nicht wegschauen, sondern blicken sogar ganz genau hin, wenn Fälle basierend auf wahren Begebenheiten erzählt werden. Schließlich leben auf Spannung fokussierte Genres wie Horror und Thriller immer auch davon, dass sie auf unsere persönlichen Ängste anspielen. Ein fiktiver Film wie „Der weiße Hai“ ist auch deswegen so effektiv, weil er auf die ganz reale Furcht anspielt, was da in der dunklen Tiefe des Meeres wohl unter einem lauert.
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Bei einem wahren Fall ist diese Verbindung zu persönlichen Ängsten noch stärker. Es sind keine Fabelwesen oder überzeichneten Killer, die Angst und Schrecken verbreiten. Es sind Menschen, die es wirklich gab oder noch immer gibt – und denen man selbst begegnen könnte. In „Dr. Death“ ist es zudem noch eine Vertrauensperson, ein Arzt, von der plötzlich die Gefahr ausgeht. Natürlich ist man direkt gefesselt und will wissen, dass dieser Mann überführt wurde, dass von ihm keine Gefahr mehr ausgeht.
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Dieses „Wissen wollen“ ist ein weiterer Grund für die Faszination hinter True Crime. Wie ist die Geschichte ausgegangen? Was ist passiert? Was sind die Hintergründe? All diese Fragen tragen zusätzlich zur gesteigerten Neugier bei Filmen und Serien bei, die auf wahren Begebenheiten basieren.
Das ist auch kein neues Phänomen. Es gab bereits in den frühen Jahren des Films Aufarbeitungen wahrer Geschichten – und es folgten über die Jahrzehnte, etwa mit dem 1970er-Kultfilm „Honeymoon Killers“ oder David Finchers „Zodiac“ von 2007, immer weitere herausragende Vertreter. Doch vor allem im Serienbereich boomt das Genre nun gerade gewaltig.
TRUE CRIME: VOR ALLEM BEI SERIENFANS SCHWER ANGESAGT
Dank der im Vergleich zu Filmen längeren Laufzeit bieten gerade Serien den Raum, um komplexe Geschichten angemessen zu erzählen. Nur so wird verständlich, wie es diesem Dr. Death, trotz aller schrecklichen Taten gelang, dermaßen lange unbehelligt zu bleiben.
Die acht Episoden erlauben es, den Kampf gegen den psychopathischen Mediziner darzustellen und lassen die Zuschauer*innen das Katz und Maus Spiel in seiner ganzen Intensität erleben.
Deswegen ist True Crime so populär und, wenn es so gut gemacht ist wie „Dr. Death“ bei TVNOW, auch dermaßen fesselnd.
