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    Marvel-Schock: "Blade"-Regisseur steigt aus – hat sich MCU-Mastermind Kevin Feige übernommen?
    Annemarie Havran
    Annemarie Havran
    -Mitglied der Chefredaktion
    Film- und Serien-Fan mit Leib und Seele. Immer, wenn im Kinosaal das Licht ausgeht oder der Vorspann einer starken Serie beginnt, kommt die Gänsehaut.

    Der Vampir-Actioner „Blade“ mit Mahershala Ali gehört zu den meisterwarteten MCU-Projekten – hat jetzt aber ein Problem: Kurz vor Drehstart ist Regisseur Bassam Tariq ausgestiegen. Es gibt Gerüchte über eine zu knappe MCU-Planung. Wir ordnen ein.

    New Line Cinema - Bild aus "Blade 2" mit Wesley Snipes

    Es ist ein herber Rückschlag für „Blade“: Nur zwei Monate, bevor im November 2022 in Atlanta die Dreharbeiten beginnen sollen, hat Regisseur Bassam Tariq das Projekt verlassen. „Blade“, in dem Mahershala Ali in die Rolle von Halbvampir und Vampirjäger Eric Brooks schlüpft, hat aktuell einen Kinostarttermin für den 1. November 2023. Diesen sowieso schon sportlichen Zeitplan einzuhalten, könnte jetzt eng werden – und das wiederum könnte Teil eines größeren Problems sein, das das MCU laut Filmjournalist Jeff Sneider derzeit hat…

    Aber zuerst zu den Fakten: Vom Ausstieg Bassam Tariqs berichtete zuerst The Hollywood Reporter, und sowohl Marvel als auch der Filmemacher selbst waren schnell zur Stelle, das Geschehen zu kommentieren. Es habe kein böses Blut gegeben, Bassam Tariq habe „Blade“ wegen „fortlaufender Änderungen im Produktions-Zeitplan“ verlassen. Tatsächlich gab es bei „Blade“ bereits einige Verschiebungen im Zeitplan. Dass es für Tariq zeitlich knapp wird, wenn er auch andere Projekte auf dem Zettel hat, wäre also gut möglich.

    Kein böses Blut – aber ein zu knapper Zeitplan?

    Marvel erklärte gegenüber THR, man würdige Bassam Tariqs Talent und all die Arbeit, die er bisher in „Blade“ gesteckt habe. Und auch der Filmemacher äußerte sich positiv: Es sei eine Ehre gewesen, mit den wunderbaren Leuten bei Marvel zusammenzuarbeiten. Gemeinsam hätten sie einen großartiges Cast- und Crew-Team zusammengestellt und er sei nun gespannt, wohin es mit dem Film unter einem neuen Regisseur gehen werde. So weit, so diplomatisch.

    Gespannt sind wir natürlich auch – vor allem auch darauf, ob „Blade“ nun überhaupt noch rechtzeitig fertig wird, um den Starttermin am 1. November 2023 einzuhalten. Laut THR habe man bei Marvel bereits mit der Suche nach einem neuen Regisseur angefangen. Dieser müsste aber nun direkt auf den schon rollenden Zug aufspringen, und bei einem Projekt dieser Größenordnung, vor allem mit aufwendiger Postproduktion, ist ein Jahr zwischen Drehbeginn und Kinostart eh schon nicht gerade großzügig bemessen.

    Kevin Feiges MCU-Masterplan lässt wenig Spielraum

    Sollte sich der Termin aber verschieben, müssten eventuell (schon wieder) auch die anderen Marvel-Filme umgeplant werden – denn im „Avengers“-Universum baut fast alles aufeinander auf. Klingt stressig? Ist es laut dem eingangs erwähnten Journalisten Jeff Sneider von The Ankler auch. Außerdem habe „Blade“ angeblich auch Qualitäts-Probleme.

    Sneider schreibt auf Twitter, er habe gehört, dass das „Blade“-Drehbuch derzeit nur ungefähr 90 Seiten lang sei und „exakt ZWEI (langweilige) Action-Sequenzen“ beinhalte. Hauptdarsteller Mahershala Ali sei von dem Prozess sehr frustriert.

    Sneider schreibt weiter, Marvel-Mastermind Kevin Feige sei „zu sehr eingespannt“ – wörtlich heißt Sneiders „spread too thin“ auf Deutsch „zu dünn gestrichen“ und bezeichnet eine Situation, wenn zu wenig von etwas (Zeit, Personal) für eine zu große Aufgabe eingeplant wurde. Oder um es mit Bilbo Beutlin zu sagen: Es wurde zu wenig Butter auf zu viel Brot verstrichen.

    Jeff Sneider betont, dass er dies nur von seinen Quellen gehört habe – somit ist dies als Gerücht einzustufen. Aber Sneider gilt in der Branche als gut vernetzt, es könnte also durchaus was dran sein. Und schaut man sich den extrem vollgepackten Zeitplan im MCU an, würde es auch nicht überraschen:

    Gerade erst hat Marvel die Pläne für die MCU-Phasen 4, 5 und sogar schon 6 rausgehauen, plant bis zu vier Kinofilme pro Jahr, von den zahlreichen Serien für Disney+ ganz zu schweigen. Und sobald ein Rädchen in diesem Getriebe wackelt, droht der ganze Apparat einzustürzen – denn die Projekte nehmen wie bereits gesagt stark Bezug aufeinander.

    Wenn es in der engmaschigen Taktung also mal irgendwo hakt, zum Beispiel weil ein Drehbuch nicht rechtzeitig auf dem gewünschten Stand ist, sind Probleme unvermeidlich. Denn entweder dreht man dann den Film oder die Serie trotzdem, obwohl das Projekt nicht ausgereift ist oder man vielleicht mit den Beteiligten (noch) nicht auf einem Nenner ist (auch bei „Ant-Man“ und „Doctor Strange 2“ stiegen die Regisseure kurz vor Drehstart aus), oder man riskiert, den extrem engmaschig gestrickten Zeitplan durcheinanderzubringen, was wiederum Verzögerungen (und Kosten!) bei den anderen Projekten verursacht.

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    Wir betonen noch einmal: Hierbei handelt es sich erst einmal nur um Branchen-Geflüster, das aber eben in Anbetracht der ehrgeizigen Pläne von Kevin Feige nicht als gänzlich unwahrscheinlich abgetan werden kann. Wir gehen davon aus, dass Marvel, wie auch schon in der Vergangenheit bei solchen Situationen, schnell reagiert und vielleicht schon in wenigen Tagen eine neue Regisseurin oder einen Regisseur für „Blade“ aus dem Hut zaubert. Ob mit der neuen Personalie der Dreh dann trotzdem schon im November losgehen kann, bleibt abzuwarten.

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