Rund zehn Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg: Der siebenjährige Francois (Valentin Vigourt) hat eine perfekte Familie. Die Vergangenheit seiner Eltern malt er sich in den schönsten Farben aus. Zudem imaginiert Francois sich einen großen Bruder, denn seine eigene Realität zu akzeptieren, wie sie ist, fällt ihm schwer. Er, der Schwächliche, der Durchschnittstyp, der seinen perfekten Eltern, die zudem enorm sportlich sind, nie gerecht werden kann. Doch eines Tages erfährt er bei einem seiner vielen Gespräche mit seiner Nachbarin Louise (Julie Depardieu), dass das Leben seiner Eltern mehr Schein als Sein ist. Die Vergangenheit trägt ein dunkles Geheimnis mit sich, die auch das Handeln und die Ideale seiner Eltern in Frage stellen. Je weiter er den Dingen auf den Grund geht, desto trauriger wird seine eigene Herkunft...
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,0
solide
Ein Geheimnis
Von Christian Schön
„Der eigentliche Wert der Erinnerung besteht in dieser Einsicht, dass nichts vorüber ist.“ - Elias CanettiCanetti bringt in dieser Sentenz unter anderem zum Ausdruck, dass unsere Gegenwart von der Vergangenheit, die in der Erinnerung repräsentiert wird, bestimmt wird. Der Wert der Erinnerung ist demnach, dass diese ihrem Wesen nach in die Gegenwart hineinragt, aber vor allem in sie hineinwirkt. Doch was passiert, wenn uns unsere Erinnerungen einen Streich spielen? Manche verdrängt unser Bewusstsein einfach, manche Ereignisse verändert das Gedächtnis zu unseren Gunsten oder verwendet sie gegen uns. Andere Dinge fallen schlicht dem Vergessen anheim, werden uns falsch oder erst gar nicht erzählt. Mit diesen dunklen Flecken setzt sich das französische Drama „Ein Geheimnis“ auseinander, das nicht nur in einer Familiengeschichte auf Spurensuche geht, sondern zugleich einen Teil deutsch-französ
"Ein Geheimnis" ist leider nicht so gut wie das Buch geworden. Es gibt ein paar Unterschiede, bleibt dem Buch aber insgesamt ziemlich treu. Wer das Buch nicht gelesen hat könnte jedoch ein paar Verständnisprobleme bekommen.
Der Hauptunterschied liegt darin, dass der Film komplett durcheinander erzählt wird. Im Buch gibt es die Chronologie der Geschichte und nur einen (sehr langen) Flash-Back (halbes Buch). Der Film spielt mit drei Zeitebenen, ...
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BrodiesFilmkritiken
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3,0
Veröffentlicht am 19. August 2017
Irgendwie nicht gerade ein netter Stimmungsaufheller: das trist gehaltene Familendrama erzählt nüchtern und depressiv von einer Familie, einem Sohn und einer traurigen Vergangenheit. Feinfühlig und präzise gespielt, mit tollen Darstellern, aber bei alledem sehr verquast und emotional belastend. Einer dieser kleinen französischen Filmehalt die nur ein ausgewähltes Publikum, aber kaum die breite Masse schaut – oder hats irgendeiner außer ...
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Anonymer User
4,5
Veröffentlicht am 25. Februar 2010
Emotional, aber nie kitschig, immer glaubwürdig, weil die zerstörerische Gewalt der Liebe als Lebensrealität, ja als Banalität behandelt und so überzeugend und subtil ins Bild gesetzt wird. Erstaunlich, wie allen Figuren Gerechtigkeit widerfährt, wie sehr sie sich als dem Schicksal Ausgelieferte erfahren, wie sie kämpfen. Durchweg hervorragende schauspielerische Leistungen!