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    Prisoners
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    52 User-Kritiken

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    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 12. November 2013
    Prisoners ist eben dieser Film, aus dem man nicht herausgeht, ohne dass etwas hängen geblieben ist. Villeneuve schafft es, - wenn man es zulässt - den Zuschauer mit in den Film zu integrieren. Da geht es nicht nur um eigene Spekulationen, was den Täter angeht, verschiedene Hinweise und Indizien, aber darum, dass man dem Film und den dort gefällten Aussagen glaubt. Jeder Satz bleibt hängen, setzt sich fest und erstellt automatisch neue Ideen, was hinter all dem steckt; die menschliche Natur? Angst? Trauer? Hass? Oder gar die übermächtig wirkende, aber stets im Hintergrund befindliche Natur ihrerseits? Ein Rätsel, dass nicht ohne Weiteres und definitiv beantwortet werden kann.
    Dafür ist die Berg- und Talfahrt durch Sturm und Regen, Lüge, Wut, Liebe und Verzweiflung, Tag und Nacht, Gott und Gesellschaft, Leben oder Tod zu ausgeklügelt.
    Ein Meisterwerk, realisiert nicht nur durch Villeneuve, aber durch die atemberaubenden Kamerafahrten und die Bilder, die sie uns präsentiert, perfekt gesetzte und mitreißende Musik und nicht zuletzt einem Schauspielensemble, dass seines gleichen sucht. Jackman scheint nicht mehr zu spielen, sondern diesen Film und seine Rolle regelrecht zu leben und sein Herz daran zu zerreißen. Auch Gyllenhaal, Dano und Minette sind mehr als nur fantastisch!
    Kino:
    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 10. November 2013
    Habe lange nicht mehr einen so spannenden Film gesehen.
    Hugh Jackman und Jake Gylenhaal spielen beide fantastisch, ebenso wie die Nebencharaktere.
    Die Handlung lässt sich zur Abwechslung einmal nicht komplett vorhersehen, weshalb der Thriller bis zum Schluss nicht an Spannung verliert.

    Zwar bleiben manche Fragen offen, insgesamt jedoch fabelhaft gedreht (vorallem der Kameraführung zu danken, die dem Film erst die Spannung verleiht) und gespielt.
    Empfehlenswert!
    Gato
    Gato

    9 Follower 49 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 3. November 2013
    Die Erwartungen sind hoch, wenn man liest "bester Film des Jahres". Ich würde lieber sagen, interessantester Film des Jahres! Facettenreicher als die üblichen Entführungsgeschichten, erzählt er seine Geschichte konsequent bis zum Ende. Ich bin nicht ganz der Meinung, das der Zuschauer über das Thema Selbstjustiz selber entscheidet wie viele Kritiker meinen, denn im Grunde hat das Ende darüber entschieden! Andere Fragen beschäftigen mich am Ende viel mehr: Woher hatte der Selbstmörder im Gewahrsam seine Waffe? Wo und wie wurde das schwarze Mädchen gefunden? Und am Ende war auch schwer zu verstehen, warum der religiöse Fanatismus überhaupt so viele Kindermorde nach sich gezogen hat, oder die Frage, warum haben sie das erste entführte, offensichtlich schwachsinnige, aber "Führerscheininhaber" und "IQ10-Kind" nicht getötet? Letztendlich bleibt am Ende doch ein unausgegorener Film übrig, warum eigentlich, frage ich mich, weil er sich auf das Thema Selbstjustiz konzentriert hat?
    MastahOne
    MastahOne

    68 Follower 216 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 28. Dezember 2013
    Sehr spannender, tiefgründig inszenierter Thriller, der die Abgründe der Menschen schön offen legt. Auch wenn hierfür unterschiedlich und evtl. gut gemeinte Motive eine Rolle spielen. Dass Jake Gyllenhall zu so einer Leistung im Stande ist, hätte ich mir auch nicht erträumen lassen. Oscar-Kandidat! Im gesamten ein kleines Meisterwerk und einer der besten Filme des Kinojahres
    Kino:
    Anonymer User
    3,5
    Veröffentlicht am 2. November 2013
    Der Film War ganz gut und gut zum nachdenken aber das Ende Beschissen...... weil mann nicht wirklich erkennen kann was passiert Blöd
    kuett
    kuett

    2 Follower 17 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 26. Oktober 2013
    Prisoners ist unwahrscheinlich atemberaubend. Man ist als Zuschauer so mitgerissen, obwohl die einzelnen Szenen sehr ruhig waren. An Langeweile war nicht zu denken. Er hat wahrhaftig die Abgründe vieler Menschen dargestellt, dass aber ohne die Grenzen zu sprengen und den Zuschauer zu verstören. Oft steht man zwar kurz davor los zubrüllen, doch diese Szenen werden gekonnt entschärft.
    Auch die Schauspieler haben eine großartige Leistung vollbracht und haben so die großartige Stimmung des Filmes unterstützt. Das Ende rundet den Film optimal ab. Guckt ihn euch an, ihr werdet es nicht bereuen.
    Rüdiger Wolff
    Rüdiger Wolff

    13 Follower 62 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 25. Oktober 2013
    Herausfordernd
    Ein sehr intensiver, herausfordernder und schwieriger Film - im wesentlichen - über die Frage der „Selbstjustiz“, die jeder Zuschauer auf seine eigene Art und Weise wird beantworten müssen. Im Film wird die Frage nicht so eindeutig beantwortet, wie man es 152 Minuten lang meint, denn die Schlußminute bringt noch eine unerwartete Variante. Auf jeden Fall ein sehr spannender und sehenswerter Film, der auch zum Nachdenken anregt.
    Sind wir nicht in unserer Gesellschaft alle irgendwie Gefangene, wie die EAGLES schon in „Hotel California“ gesungen haben: „We are all just prisoners here, of our own device.“
    Boppser
    Boppser

    10 Follower 40 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 5. Januar 2014
    Jedes Wort zur Handlung von Prisoners ist eigentlich zu viel des Guten und jede Kritik an dem neuen Kriminal-Thriller von Denis Villeneuve nur eine kleine, graue Wolke an einem ansonsten strahlend blauen Himmel. Denn in Prisoners leuchtet einfach alles. Ob Drehbuch, Darsteller oder Musik, wirklich nichts und niemand lässt sich hier von der tristen Grundstimmung des verschneiten Settings ablenken und erfüllt dieses stattdessen voller Tatendrang mit Leben. Natürlich ist es eine grausame Geschichte, aber eben auch eine, die in dieser Form erzählt werden muss. Mit der gleichen Mühe, die die Macher an den Tag gelegt haben, soll daher auch diese Kritik geschrieben werden, denn das ist man diesem Meisterwerk schuldig.
    Bild aus Prisoners Es ist Thanksgiving und bereits die erste Szene des Films verrät vieles über die Figur Keller Dover (Hugh Jackman) und den elementaren Konflikt, den er im Laufe der Erzählung mit sich austragen muss. Nach einer Rehjagd mit seinem Sohn klärt er diesen über die Wichtigkeit der Vorbereitung im Allgemeinen auf. "Sei bereit", das hat schon früher sein Vater ihm beigebracht. Er ist ein Mann der Kontrolle, aber das, was im späteren Verlauf dieses Festtages passiert, unterliegt keiner Kontrolle mehr - oder zumindest nicht seiner. Seine kleine Tochter wird zusammen mit der eines gut befreundeten Ehepaares (Viola Davis und Terrence Howard) fast vor der eigenen Haustür entführt. Keine Spuren, keine Hinweise. Dafür ist Keller nicht bereit, übertritt für die Rettung der Kinder jedoch bewusst viele Grenzen. Diese Rückgewinnung der Kontrolle entpuppt sich aber schon bald als eine moralische Zwickmühle, eine Gefangenschaft.

    Auch der zweite Protagonist, Inspector Loki (Jake Gyllenhaal), wird mit einer eindringlichen ersten Szene eingeführt, die jedoch weniger über seine weiteren Absichten verrät. Loki hält sich, anders als Keller, an diesem Feiertag allein in einem Restaurant auf. Eine Familie scheint der blasse Ermittler nicht zu haben, aber ausgerechnet er übernimmt den Fall der entführten Mädchen. Das führt natürlich zu Spannungen zwischen der Opferfamilie und ihm. Setzt Loki wirklich alle ihm verfügbaren Mittel ein, um die Kinder zu retten? Kann er überhaupt annähernd das nachfühlen, was Keller empfindet? Loki versucht es, wird aber immer wieder von dem Gesetz, dem er sich selbst verpflichtet hat, niedergerungen. Er ist ebenfalls gefangen in einem System der offiziellen Gerechtigkeit.

    Der meisterliche Touch dürfte sich nicht bei jedem gleich von Anfang an bemerkbar machen, denn zunächst erinnert das Werk mit seiner Story rund um besagte doppelte Kindesentführung mehr an andere Leinwandabenteuer, als dass sie sofort selbst erinnerungswürdig erscheint. So werden Filmkenner bei der Thematik und der düsteren Grundstimmung wohl sofort an Clint Eastwoods Mystic River denken müssen, während viele andere bei der verworrenen Suche nach dem Täter womöglich noch den gar nicht so alten Zodiac - Die Spur des Killers-Streifen von David Fincher - passenderweise auch mit Schauspieler Jake Gyllenhaal in einer Rolle - im Kopf haben. Ist die Kriminalgeschichte deswegen nicht eigenständig? Nein! Ganz im Gegenteil, Erzählung und Inszenierung könnten hier überhaupt nicht eigenständiger sein und unterscheiden sich auch deutlich durch die oben genannten Filmkollegen. Der Familienvater Keller Dover, der sich aufgrund schlampiger Polizeiarbeit irgendwann selbst auf die Suche nach dem Entführer macht oder der leitende Ermittler Loki, der seine eigenen Prinzipien nach und nach zu hinterfragen beginnt, mögen als Schablonen schon in unzähligen Produktionen Verwendung gefunden haben. Aber selten wurden die Endprodukte so glaubhaft ausgestaltet wie in diesem Fall.

    Das liegt vor allem an den unverschämt guten Darstellern. Der Cast ist nicht nur quantitativ, sondern ebenso qualitativ eine Wucht. Jackman und Gyllenhaal stehen natürlich im Mittelpunkt und nutzen diese Chance für ein darstellerisches Erdbeben. Jackman übernimmt dabei häufig den emotionaleren Part, reißt den Zuschauer durch seine tiefe Entschlossenheit mit und verschreckt ihn mit seinen kraftvollen Wutausbrüchen. Jake Gyllenhaal agiert dagegen viel subtiler und undurchsichtiger. Seine Figur soll über die gesamte Laufzeit ein Rätsel bleiben, aber dennoch kein Übermensch. Deswegen hat sich Gyllenhaal, neben vielen anderen Eigenheiten, für den Streifen einen Tic angewöhnt, den er konsequent durchzieht und seine Figur so verletzlich erscheinen lässt. Es sind Bestleistungen der beiden Mimen! Weiterhin unterstützt ein sorgfältig ausgearbeitetes Drehbuch die Darsteller bei ihrer Arbeit, das die Suche nach dem Entführer nicht nur für die Protagonisten zu einem spannungsgeladenen Verwirrspiel macht. Am Ende werden dann alle losen Handlungsstränge überragend zusammengeführt und das überraschende Finale wird wahrscheinlich dem ein oder anderen den Atem rauben, denn es gehört in der Nachbetrachtung zu den besten seines Genres.

    Es gibt einen Aspekt, der Prisoners nicht nur sehr gut, sondern brillant werden lässt: das Herz. Wie oft ärgert man sich im Kino bei so vielen Thrillern über das Fehlen von gefühlsbetonten Momenten. Auf der Suche nach wahrer emotionaler Wärme stößt man filmisch hier meist auf taube Ohren. Ausgerechnet Villeneuve, dessen visuelle wie inhaltliche Gestaltung gar nicht erdrückender und kühler sein könnte, schafft sich in dieser Hinsicht ein Schlupfloch. Das gelingt ihm mit der Hilfe von Gott, was durchaus ernst gemeint ist. Sicher, der heilige Vater wird dem Regisseur bei so einem Überwerk auch hinter der Kamera zur Seite gestanden haben, aber für die Filmfiguren spielt der Allmächtige mindestens eine ebenso große Rolle. Motive dafür findet man immer wieder, seien es das Kreuztattoo an Lokis Hand, die Kette von Keller oder der Score von Johan Johannsson, durch den sich ab und zu sakrale Elemente ziehen. Gott ist allgegenwärtig und die Charaktere bitten auf unterschiedliche Weise um seine Hilfe bei schwierigen Entscheidungen. Ob er wirklich hilft, erfährt man nicht, Villeneuve erlaubt sich kein Urteil über Gott und auch nicht über die Moralvorstellungen seiner Hauptdarsteller, die natürlich das zweite Standbein des Films stellen. Wer den Film gesehen hat, wird erkennen, dass jeder diese Entscheidung für sich selbst treffen muss. Stattdessen nutzt er diese größtenteils irrationalen Versatzstücke dazu, dem ganzen Werk in einigen Momenten eine märchenhafte, gar surreale Note zu verleihen, die sich auch visuell ganz eindeutig niederschlägt.

    Prisoners bietet alles, was das Filmherz begehrt und noch mehr. Ein spannendes Drehbuch, eine perfekte Inszenierung, elektrisierende Schauspielleistungen von Jackman und Gyllenhaal, sowie überhaupt jede Menge Herzblut, wo auch immer die Kamera gerade hinschwenkt. Dazu gesellt sich ein wichtiges Thema mit einer unkonventionellen Botschaft, die auch nach dem Kinobesuch für reichlich Diskussionsstoff sorgen dürfte. Ob die Wirkung des Films bei einer zweiten Sichtung an Zauber verliert, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen, aber zumindest einmal muss man sich von diesem filmischen Hochgenuss - dieses Wortspiel sei erlaubt - gefangen nehmen lassen. Villeneuve schenkt uns mit seiner neusten Regiearbeit eines der besten Kinoerlebnisse der vergangenen Jahre!
    Gringo93
    Gringo93

    319 Follower 429 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 11. August 2014
    Fazit: Der psychopathische Thriller "Prisoners" ein Meisterwerk?! Wenn man diesen absolut packenden, permisstischen und krankhaften Film gesehen hat, kann man das durchaus sagen.
    Schillenium
    Schillenium

    4 Follower 17 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 22. Oktober 2013
    Da ich bisher alle meine Rezensionen mit einem persönlichen Statement angefangen habe,mache ich das an dieser Stelle auch.
    Überraschenderweise mag ich gut erzählte Geschichten, auch oder gerade die bei denen ich das Gefühl habe, ich würde den Ausgang bereits kennen, aber niemals meine Prognose aussprechen, weil ich Angst hätte mich zu blamieren.
    Eben dieses Gefühl beschlich mich beim Verlassen des Kinosaals, als der Abspann des wirklich unterhaltsamen Films von Denis Villeneuve lief.
    Der letztgenannte setzt in seinem Film, entgegen seinem Namensvetter aus der Motorsportbranche, nur selten auf Geschwindigkeit. Bis auf eine Szene in welcher der hervorragend gespielte Detective Loki (Jake Gyllenhall) mit dem Auto über den Kleinstadt Boulevard flitzt, hat der Film eine eigene Erzählgeschwindigkeit, welche gefühlt nur in Nuancen variiert wird. Offen gesprochen finde ich es eine herrliche Abwechslung zu den Super- und Ironmans dieses Kinojahres. Es ballert nicht, es explodiert nicht und die Effekte beschränken sich auf die Gesichtsschminke von Paul Dano(im Film der zurückgebliebene Alex) nachdem er von Hugh Jackman(spielt den Vater Keller Dover) bearbeitet wurde. Alles andere wäre dem schwierigen Thema aber auch nicht gerecht geworden.
    Insgesamt ist der Film soweit vom derzeitigen Hollywood entfernt, wie es einem Filmemacher mit Blick auf Einspielergebnisse nur möglich ist. Die Farben sind trist und pastellig, gerade zu Beginn stark mit schmuddeligem braun unterlegt. Ist man eher aus skandinavischem Film gewohnt. Die Schauspieler sind nicht auf Hochglanz poliert, sondern muten wie die Familien und Leute an, die 2 Häuser weiter die Straße runter leben. Gyllenhall mit Bauchansatz, Jackman mit faltigem Gesicht und schlecht gestutztem „um-den-Mund-Bart“, Terrence Howard mit schrecklich unmodischer Brille und Oberlippenflaum und auch die Damenriege würde nicht in einen Erotikthriller von Verhoeven passen. Es ist alles auf „normal“ getrimmt.
    Eine Art Film-Noir in amerikanischer Kleinstadtoptik.

    Gehen wir den Film mal der Reihe nach durch. Fangen wir mit dem offensichtlichstem an, die Schauspieler. Man kann getrost sagen:“Kein Ausfall“! Allerdings kann ich den Hype um Jackman nicht ganz verstehen. Er ist glaubwürdig und spielt gut, aber ich habe manchmal die Intensität vermisst. Gerade in den Verhörszenen, wirkt er eher als ob er wieder als Schattenboxer mit Robotern kämpft, mehr motiviert als verzweifelt. Seine stärkste Szene hat er im Dialog mit Detective Loki im Auto. Aber man wird das Gefühl nicht los, dass Villeneuve Jackman gemäßigt hat. Aber dazu später mehr.
    Gyllenhall trifft mit der Rolle ins Schwarze. Die Mischung aus Neugier, Resignation, Ehrgefühl, Ablehnung, Hilflosigkeit, Einfühlsamkeit und Wut stellt er außerordentlich dar. Dass er ein guter Schauspieler ist wusste man schon irgendwie, auch wenn „Prince of Persia“ nicht gerade eine Charakterstudie war. Aber das hier ist mit Abstand seine beste Leistung. Als Nebendarsteller sollte er mindestens eine Nominierung für die Oscars bekommen.
    Die restlichen Darsteller machen Ihre Sache gut, fallen aber auch insgesamt nicht weiter ins Gewicht. Paul Dano hätte sicher mehr aus der Rolle machen können, aber in dieser Rolle muss man sich zwangsläufig mit Arnie Grape messen. Er tut gut daran hier weniger aufdringlich zu spielen, vielleicht auch von Villeneuve so gewollt. In den späteren Szenen taucht er sowieso nur noch wenig auf.
    Terrence Howard, Viola Davis, Melissa Leo, David Dastmalchian machen Ihre Sache gut. Wobei ich bei Dastmalchian etwas an seine Rolle in „The Dark Knight“ erinnert wurde. Er scheint irgendwie ein Abo auf verrückte Typen zu haben. Und Howard wurden bisher auch bei jedem Film(nehmen wir Iron Man mal als Ausnahme der Regel) die Tränen ins Gesicht getackert. Die Rolle von Maria Bello hätte ich sicher auch noch übernehmen können. Aber durch Medikamente paralysiert und verwirrt in die Gegend zu schauen stellt hier wohl auch den geringsten Anspruch an die Schauspielkunst. Selbst der Statist als Verkäufer im Schnapsladen, der nicht mal gezeigt wird im Film, hätte hier wohl mehr auf der Brause haben müssen.
    Kommen wir zurück zur eben schon angesprochenen Zurückhaltung, das ist ebenfalls bei der Kameraführung aufgefallen, aber liegt das jetzt am Regisseur oder an Deakins, der sich für die Kamera verantwortlich zeigt. Subjektiv gesehen geht er bei gefühlsbetonten Szenen immer weit weg von der Mimik der Schauspieler, das hat mich irritiert. Hätte mir hier gewünscht, man bleibt als Zuschauer näher am Geschehen. Das wäre dann aber schon alles was man an Kritik an der Kameraführung anbringen kann.
    Sound und Musik sind passend eingesetzt und weitestgehend zurückhaltend ins Ganze eingefügt. Der Schnitt ist unauffällig und traditionell. Keine stilistischen Überblendungen a la „Stay“ von Forster, würde auch nicht ins Gesamtbild passen.

    Fazit: „Prisoners“ ist tatsächlich ein erstklassiger Thriller. Ohne Einschränkung zu empfehlen an Alle die akzeptieren, dass auch eine Erzählung in Valiumgeschwindigkeit ungemein spannend sein kann, wenn der Plot stimmt. Mein Eindruck bleibt, dass Villeneuve bis auf die erwähnte Ausnahme mit beiden Füßen auf dem Bremspedal gestanden hat. Leider kenn ich von Villeneuve zu wenig um zu sagen, dass dies seinen Stil ausmacht, aber mir hat es insgesamt gefallen. Allerdings muss ich auch gestehen, dass der Film auf dem Heimischen Fernseher ebenso gut rüberkommen wird. Nur Hardcore Cineasten werden behaupten, dass man diesen Film im Kino sehen muss.
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