„Ziemlich beste Freunde“ hier, „Ziemlich beste Freunde“ da. Auch wenn der deutsche Titel eher einen weiteren Beitrag zum Thema „Freunde mit Sonderleistungen“ vermuten lässt, verbirgt sich dahinter der aktuelle Spitzenreiter der Kinocharts. Das besondere hierbei ist allerdings da es sich nicht um ein millionenschweres amerikanisches Produkt über transformierende Riesenroboter handelt, sondern um eine französische Filmkomödie über eine komplizierte Freundschaft, die außerdem auch noch auf wahren Begebenheiten beruht. Wer jetzt eine reine Buddy-Komödie erwartet, muss damit rechnen enttäuscht zu werden. Denn „Ziemlich beste Freunde“ ist viel mehr als das.
Es geht um Freundschaft. Natürlich nicht um irgendeine Freundschaft, sondern um die zwischen dem schwarzen Driss und dem querschnittsgelähmten Phillipe. Driss ist arm, ohne Arbeit und kommt aus dem Gefängnis, während Phillipe reich und kulturbegeistert ist und in einer riesigen Villa lebt. Das die beiden doch weit mehr zusammen passen, als man meinen sollte, zeigt bereits die erste Begegnung. Driss bewirbt sich als Pfleger von Phillipe. Das heißt, eigentlich bewirbt er sich nicht. Er will lediglich den Versuch bescheinigt haben, für das Arbeitsamt. Als er Phillipe zum ersten Mal sieht, macht er Scherze und verhält sich unsensibel. Doch genau das ist es, was Phillipe sucht. Jemand, der sich ihm gegenüber ungezwungen verhält, jemanden der seine Situation nicht beschönigt, ihn aber auch nicht wie ein Baby behandelt. Ab diesem Punkt zeigt sich die wirklich große Stärke des Films. Die Balance zwischen traurigen und witzigen Szenen ist perfekt getroffen. Ist man im ersten Moment noch zu Tränen gerührt, liegt man im nächsten am Boden vor Lachen. Grade Driss ist es, der mit seiner objektiv betrachtet sehr groben Art mit der Behinderung von Phillipe umzugehen, die Lacher meist auf seiner Seite hat.
Gerade das macht „Ziemlich beste Freunde“ zu einem besonderen Film. Auch wenn sehr locker mit dem Thema Behinderung umgegangen wird, so entsteht trotzdem niemals der Eindruck, ein guter Freund wäre alles, was Phillipe gegen seine Lähmung bräuchte. Eine Freundschaft wie die zwischen ihm und Driss ist zwar keine Heilung, aber das beste Mittel um besser damit umzugehen.