Beim alljährlichen Tippspiel der amerikanischen Filmbranche, bei den Oscars, hätte es dieses Jahr niemand gewagt, in der Kategorie des besten fremdsprachigen Films gegen Asghar Farhadis „Nader und Simin - Eine Trennung" zu setzen. Hatte das iranische Familien- und Gesellschaftsdrama im Kinojahr 2011 doch bereits eine so beispiellose Siegesserie auf den namhaftesten Festivals und Preisverleihungen der westlichen Hemisphäre hingelegt, dass die Krönung durch einen Oscar nur noch als reine Formalität galt. Dabei wäre die Konkurrenz, allesamt mehr oder weniger düstere, sozialkritische wie persönliche Dramen aus Ländern wie Polen („In Darkness"), Belgien („Bullhead"), Israel („Footnote") und Kanada („Monsieur Lazhar") nicht minder preiswürdig gewesen. Vor allem Philippe Falardeaus humorvolles und melancholisches Lehrer-Schüler-Drama „Monsieur Lazhar" hätte sich als eine nicht minder komplexe,
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