Bürgerkriege bringen es zwangsläufig mit sich, dass Menschen, die lange relativ friedlich nebeneinander lebten, plötzlich zu erbitterten Feinden werden. Die blutigen Auseinandersetzungen zwischen den verschiedenen Volksgruppen im zerfallenden Jugoslawien sind dafür ein trauriges Beispiel aus jüngerer Zeit. Auch der Krieg im Libanon, in dem sich von 1975 an Christen und Moslems 15 Jahre lang befehdeten, liegt noch nicht allzu lange zurück. Und selbst nach 1990 ist der einst als „Schweiz des Nahen Ostens" titulierte Mittelmeerstaat nicht mehr ganz zur Ruhe gekommen. Die Libanesin Nadine Labaki greift den in ihrer Heimat schwelenden religiösen Konflikt in ihrer Tragikomödie „Wer weiß, wohin?" auf, die sie allerdings in einem namenlosen Land ansiedelt, um ihr einen universalen Charakter zu geben. Wie bereits in ihrer sinnlichen Emanzipationskomödie „Caramel", deren Hauptschauplatz ein Beirut
Die ganze Kritik lesen