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    Birdman (oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)
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    Örnywood
    Örnywood

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    5,0
    Veröffentlicht am 26. Januar 2016
    "Was tief sind wir eigentlich gefallen?,es riecht nach Hoden"...Alleine schon dieser Satz ist so Andersartig und skurril wie das gesamte Kunstwerk "Birdman". Denn was alle beteiligten hier abliefern ist so Strange und kurios wie es nur sein kann. Dabei spielt die Story gar nicht so eine große Rolle, der Star ist hier ganz eindeutig die Kamera und der Mann dahinter. Aber auch Regisseur Alejandro G. Inarritu kitzelt den letzten Tropfen Hingabe aus seinen Darstellern heraus und so ergibt sich ein so einzigartiges Erlebnis wie ich es bisher selten in diesem Ausmaß gesehen habe.

    Bei "Birdman" kommen gleich mehrere Dinge perfekt zusammen, wie es sich ein Film Liebhaber nur wünschen kann. An drei Knotenpunkten lässt sich die Symbiose der Kreativen hinter diesem Meisterwerk beschreiben. Punkt eins ist die Ausgangslage, die den Plot umhüllt. So ein Drehbuch muss erst einmal geschrieben werden. Der ganze Film spielt fast nur in den Räumen eines Broadway Theaters. Und der Haupt Charakter möchte ein letztes mal beweisen das er noch nicht entbehrlich im Show Business ist. Er war früher ein großer Star und spielte einen dubiosen Super Helden namens Birdman. Dieser Charakter verfolgt ihn immer noch als anfangs nur Stichwortartiger Mentor, was sich mit der Zeit massiv verstärkt. Die Frage ist nämlich ob er, der große Star so etwas wie ein Theater Stück überhaupt nötig hat. Doch nicht nur mit seiner inneren Stimme, auch mit der Drogensüchtigen Tochter und dem neuen Hauptdarsteller seines Stücks muss er sich auseinander setzten. Dabei will er nur die perfekte Inszenierung hinbekommen. Zugegeben. das klingt sehr wirr und ist in schriftlicher Form eher schwer zu beschreiben. Die große Stärke des Plots sind ohnehin die fiebrigen Dialoge und die Beschränkung der Kulissen auf ein Minimum. Denn so kann man sich ganz auf die Bedürfnisse der Charaktere konzentrieren.

    Punkt zwei sind die Darsteller. Was sie aus ihren Rollen herausholen ist der Wahnsinn. Michael Keaton (Batman) spielt irgendwie sich selbst, ein ehemals bekannter Schauspieler der eine große Comic Figur verkörpert hat und dessen Kariere danach langsam im Sand verlief. Mit vielen feinen Nuancen spielt er einen eitlen Mann der sich nie von seinem Image lösen konnte. Er möchte der Welt aber zeigen das er mehr ist als einer im Kostüm. Das ist so nah an der Realität das es einem schon Angst macht und Keaton spielt das so überzeugend, das man meinen könnte er plane diese Rolle schon zwanzig Jahre. Emma Stone (Zombieland) ist als seine Tochter schlicht weg ebenso brillant. Sie balanciert ihre Verletzlichkeit und ihre früheren Drogen Probleme mit einer großen Klappe und dem Gefühl irgendwie zwar da zu sein, aber nicht dazu zu gehören, und dank Stone fühlt man jede Sekunde und in jeder Stimmungslage mit. Edward Norton (Fight Club) als großmäuliger Star der immer wieder gegen seinen Regisseur schießt bietet ebenso eine starke Leistung wie etwa Zach Galafinakis (Hangover) als besorgter Manager oder die beiden Frauen Amy Ryan (Bridge of Spies) und Naomi Watts (21 Gramm) als Ruhepol. Auch Andrea Riseborough (Oblivion) als Geliebte ist charmant, sexy und hat etwas weiblich Verruchtes. Und Inarritu hat das große Glück mit diesen tollen Schauspielern arbeiten zu dürfen, die seine Figuren und Dialoge famos umsetzen.

    Was zum Punkt drei führt, die Inszenierung ist schlicht weg genial. Sowohl Kamera als auch Regie und Ausstattung suchen ihres gleichen, und das bei einem schmalen Budget. So wäre Birdman sicher nicht so hypnotisch wenn die Aufmachung nicht so heavy wäre. Emanuell Lubezki, Oscar Preisträger für "Gravity" und dann auch zu recht für Birdman, gibt sich endlos langen Plan Szenen hin die absolut keinen einzigen(!) Schnitt erkennen lassen. Er vermittelt so das Gefühl direkt im Theater dabei zu sein und das ganze in Echtzeit zu sehen. Er gleitet an Treppen hinauf und hinunter, und dreht die Einstellung an der Decke und an der Wand immer wieder zu einen anderen Blickwinkel und "verfolgt" die Charaktere regelrecht. Treffen zwei oder mehrere aufeinander so entscheidet er sich für den "interessanteren" dem er hinterher gleitet oder er biegt einfach mal in einen ganz anderen Raum ab wo sich das nächste spannende Schauspiel abspielt. So nimmer der Zuschauer quasi eine unsichtbare Vogel Perspektive ein die ich so noch nie gesehen habe. Bis auf wenige Außenaufnahmen von New York oder einer Bar in der nähe verlässt die Kamera fast nie den Ort des Geschehens, und dank einer Ideenreichen Ausstattung wird es trotz dieser Enge nie langweilig. Mal sieht man den großen Publikums Saal, die bunten Bühnen Bilder und dann wechseln die Farben wieder in dunkle Töne und zeigen ungewöhnliche Blicke hinter die Kulissen. Man wird durch schmale Gänge und über schmale Treppen Absätze auf das Dach oder den Keller geführt, und immer wieder gibt es etwas zu entdecken. Das dieses Konzept über zwei Stunden unterhält ist auch Alejandro G. Inarritu zu verdanken. Der Mexikaner hat hier seinen Zenit des Könnens erreicht. Er navigiert seine Darsteller und die Kamera, lässt sie mit ihren Rollen und dem Szenenbild verschmelzen und jeder Dialog ist auf Vollgas. Ein unerfahrener hätte hier schnell mal den Überblick verlieren können. Die surrealen Einblicke sind voll künstlerischer Eleganz,schmälern aber nie das Tempo oder die Spannung. Im Gegenteil, sie verleihen dem Film noch mehr Tiefe. So geht es nicht nur um den Kampf gegen die eigene Eitelkeit und verlorene Träume, es geht auch um den Alltag eines Theaters und den Menschen die darin arbeiten. Mit all ihren Ängsten und Sorgen, aber auch dem Optimismus und dem Zusammenhalt. So ist Keatons Figur zwar der "wahnsinnige Birdman", aber der Star ist auch diese ehrfürchtige Brodaway Haus mit seiner aus jeder Pore herausquirlenden Geschichte. Diese Schwerpunkte fast ohne Schnitt zusammen zu bringen ist eine Regie Meisterleistung. Dazu gesellt sich ein fiebriger unterschwelliger Sound der fast nur aus einem wiederkehrenden Trommelsolo besteht.

    Fazit: Mit seiner hypnotischen Kamera und Inszenierung vereint Birdman eine geniale Idee mit einer famosen Regie und fesselnden Darstellern. Gerade wegen seiner Andersartigkeit ein Juwel und Meisterwerk!
    Michael S.
    Michael S.

    266 Follower 415 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 10. Juli 2015
    Superhelden sind in aller Munde. Wenn dann auch noch ein Arthouseveteran wie Alejandro González Iñárritu seinen Beitrag zu diesem Thema leistet, muss man sich fragen, ob er von einem Comicverlag gekauft wurde um einen Pseudoblockbuster mit einem "völlig neu interpretierten" Titelheld zu inszenieren oder, ob er das Genre auf seine Art ad absurdum führt und etwas tiefer gräbt, als es jedes nerdige Effektspektakel könnte.
    Schon in den ersten Szenen deutet sich an, wohin die Reise geht: Der alternde Ex-Filmstar Riggan Thomsen (überragend: Michael Keaton) müht sich damit ab, als Regisseur und Hauptdarsteller in Personalunion ein anspruchsvolles Liebesdrama auf die Bühne zu bringen. Da ihm sein Co-Star nicht passt schaltet er diesen kurzerhand aus, und sucht verzweifelt nach Ersatz, was sich als schwierig heraustellt. Schließlich dreht Woody Harrelson gerade "Die Tribute von Panem" und Michael Fassbender "Das Prequel zum X-Men Prequel". Als dann der eigenwillige Method Actor Mike Shiner (Edward Norton) einspringt sind Konflikte zwischen den beiden vorprogrammiert, an denen keiner der beiden wirklich unschuldig ist. Noch dazu meldet sich immer wieder Thomsons Alter Ego Birdman, ein Superheld, den er in den frühen Neunzigern in drei Filmen spielte, bis es ihm zu viel wurde. Ein Teil seiner Vergangenheit, die er vergessen glaubte, doch der Vergangenheit scheint das egal zu sein. Nicht gerade hilfreich, da die Premiere von Riggans Stück unmittelbar bevorsteht und auch seine übrigen Darsteller und seine nicht gerade intakte Familie ihre ganz eigenen Psychosen mitbringen.
    (Bildquelle: 20th Century Fox Home Entertainment)
    Ganz klar: Das hier ist nicht das nächste Mega-Franchise, sondern eine eigenwillige Dekonstruktion des Genres und ein kleiner ziemlich abgefahrener Einblick in die Welt des Glanz und Glamour. Wenn Ex-Batman Michael Keaton als Riggan Thomson hartnäckig gegen alle Widerstände kämpft, um endlich die Art Anerkennung zu bekommen, die er seiner Meinung nach verdient, dann bekommt nicht nur er sein Fett weg. Feige Theaterkritiker, deren Verriss schon vor der Premiere des Stücks feststeht, selbstsüchtige (Selbst)Darsteller, klagewütige Amerikaner und sensationslüsterne Journalisten werden ebenso schamlos parodiert wie die spottende Masse, die den in Unterhosen spontan in Not geratenen Riggan mit ihren Handyvideos zum Gespött der Medienwelt macht. Doch das ist noch nicht alles. Kameramann Emmanuel Lubezki (der mit einem anderen Mexikaner, nämlich Alfonso Cuarón, bereits "Children of Men" und den Ocsar-Abräumer "Gravity" verwirklichte) gestaltet außerdem den Großteil des Film ohne einen einzigen sichtbaren Schnitt. Erfahrene Cineasten und MakingOf-Freunde werden womöglich an einigen Stellen die digitalen Übergänge ausmachen können, die aber so unauffällig eingearbeitet sind, dass die Illusion beim ersten Anschauen nahezu perfekt ist. Erst kurz vor der letzten Szene wird wieder geschnitten, womit diese auch inhaltlich vom Rest abgehoben wird. Viele der unter anderem in einem echten Theater gedrehten Szenen sind jedoch wirklich über mehr als zehn Minuten am Stück gedreht worden, was selbst Arthouse-kritisch eingestellten Zuschauern reichlich Respekt abnötigen dürfte.
    Michael Keaton und Regisseur Alejandro González Iñárritu
    (Bildquelle: 20th Century Fox Home Entertainment)
    Ohne die exquisite Kameraführung, die oft messerscharf pointierten Dialoge und die außerordentlich guten Leistungen der Darsteller wäre es leichter, den Film einfach für einen weiteren sperrigen und mit Text überfrachteten Kunstfilm zu halten, der zwar die Kritiker zufrieden stellt, aber keine großen Spuren beim Publikum hinterlässt. Auch die eigenwillige Filmmusik, die fast ausschließlich von einem Jazzschlagzeug eingespielt wird, mag nicht jedermanns Sache sein. Wenn besagter Schlagzeuger dann aber plötzlich völlig surreal und scheinbar ohne Zusammenhang in der Szene auftaucht, dann fließt auch dieses Element fast natürlich in die Handlung ein. Die engen Gänge des Theaters, die leicht ein Bild von den Zuständen in Riggans Kopf sein könnten, tun ihr übriges um zu zeigen, dass dieser Film nicht der üblichen Logik folgt. Auch die zunehmende Rückverwandlung des Hauptcharakters in seine alte Superheldenrolle erlaubt sich reichlich ironische Seitenhiebe auf das Comicfilm-Genre, die durch spontane Levitation, Rundflüge über New York und Explosion per Fingerschnippen repräsentiert werden.
    Dank der umfassenden Gestaltung wird man von Anfang an unwiderstehlich in den Bann dieses Films gezogen. Bevor man darüber nachdenken kann, was hier eventuell zu bemängeln sein könnte, wird man schon vom nächsten Spruch, vom nächsten Kameratrick oder dem nächsten Ausbruch von Michael Keaton, der sich hier regelrecht die Seele aus dem Leib spielt, überrascht. Wenn künstlerisch anspruchsvolle Filme immer so nahbar wären, würden sie vermutlich nicht nur begeisterte Kritiker finden, sondern auch von mehr Zuschauern beachtet werden. In diesem Fall bleibt jedenfalls ein überaus sehenswerter Film, der auch nach dem ersten Durchlauf nicht langweilig wird.
    Die von Fox Home Entertainment vertriebene DVD-Ausgabe ist bemerkenswert großzügig ausgestattet. Ein halbstündiges MakingOf gewährt Einblicke vom Beginn der Produktion bis zum fertigen Film. Geschichte, Effekte und Darstellerwahl werden ausführlich erläutert, die Mehrheit der Beiteiligten kommt zu Wort. Darüber hinaus findet sich eine Bildergalerie mit reichlich Eindrücken vom Set, die Chefkameramann Lubezki höchstpersönlich aufgenommen hat. Da der Trend eher zu einer üppigen Ausstattung der jeweiligen BluRay und weniger zu irgendeiner Art von Bonusmaterial auf den DVDs geht, fällt dieser Aspekt mehr als positiv auf.

    Darsteller: Michael Keaton, Naomi Watts, Zach Galifianakis, Edward Norton, Andrea Riseborough, Emma Stone, Lindsay Duncan uvm.
    Regie: Alejandro González Iñárritu
    Jahr: 2015
    Label: 20th Century Fox Home Entertainment
    Länge: 119 min
    FSK: ab 12 Jahren

    michiseiler.blogspot.com
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 27. Juni 2015
    Michael Keaton in Höchstform.
    Ein grandiose Meisterleistung mit surrealen Einflüssen. Filmische Kunst und schauspielerischer Bestleistung.
    Danke das ich diesen Film erleben durfte...
    ...und sicher noch mehr als einmal erleben werde.
    -TheDon-
    -TheDon-

    3 Follower 12 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 20. Juni 2015
    Superheldenfilme gehen im Moment an den Kinokassen ja richtig durch die Decke. The Avengers, Iron Man, The Dark Knight, um nur ein paar zu nennen, waren allesamt sehr erfolgreich. Sie alle spielen Abermillionen von Geld ein, eine nie enden scheinende Geldquelle. Doch dann kam letztes Jahr noch ein anderer Film heraus – Birdman. „Unwissende“ würden jetzt nur einen weiteren Superheldenfilm erwarten. Michael Keaton in der Hauprolle. Ah, der aus den Batman-Filmen von Tim Burton, alles klar.
    Jeder, der allerdings die Oscars 2015 verfolgt hat, sollte eines besseren belehrt sein. Denn Birdman ist nicht eine weitere Goldgrube für Marvel oder dergleichen. Birdman ist etwas Besonderes, unter anderem auch, weil Michael Keaton die Hauptrolle übernimmt, die einige Parallelen zu ihm aufweist.
    Denn in Birdman geht es um den Schauspieler Riggan Thompson, welcher in den 90ern für seine Rolle als der Superheld Birdman bekannt war, und sich nach einem Karrieretief jetzt am Broadway mit einem Theaterstück versuchen will. Das erweist sich jedoch als schwieriger als gedacht. Unter anderem wegen dem starrköpfigen Schauspieler Mike Shiner (Edward Norton), der alles besser wissen will, einer Tochter (Emma Stone), die sich vernachlässigt fühlt und vor allem Riggan selbst. Riggan Thompson will mit diesem Stück wieder von den Leuten Beachtung und Respekt erfahren. Er will mehr sein, als nur der Mann, der früher Birdman gespielt hat. Doch diese Rolle scheint ihn nicht loszulassen. Immer noch kann er Birdman als Stimme in seinem Kopf hören. Und all diese Faktoren tragen dazu bei, dass Riggan immer mehr in den Wahnsinn abdriftet und die Premiere seines Stückes droht in einer Eskalation zu enden.
    Dabei kritisiert der Film so ziemlich alles und jeden in diesem Geschäft. Schauspieler und Kritiker werden gleichermaßen persifliert, jeder bekommt früher oder später sein Fett weg. Allerdings, ohne dabei wirklich beleidigend zu werden, sondern immer mit einem leichten Augenzwinkern. Mit dieser Hommage an Hollywood und das Schauspiel liefert Regisseur Alejandro González Iñárritu einen Film, der beides schafft. Er ist lustig, man merkt allerding, dass die Stimmung im Laufe des Films zunehmend ernster wird. Ihn also als reine Komödie abzustempeln wäre ungerechtfertigt.
    Eine Besonderheit von Birdman ist die Kamera. Der Film kommt in großen Teilen ohne Schnitt aus, die meisten Szenen dauern mehrere Minuten. Das lässt den Film viel angenehmer und flüssiger wirken. Kameramann Emmanuel Lubezki, der auch schon in Gravity und Children Of Men seine Künste unter Beweis stellte, liefert hier wirklich eine Glanzleistung. Dabei wechseln die Aufnahmen zwischen unglaublich gut geschriebenen Dialogen und Fahrten durch schmale Gänge hinter der Bühne und das alles ganz ohne Schnitt. Wie im Theater eben. Natürlich braucht es bei solch langen Szenen, bei denen viel schiefgehen kann, auch Schauspieler, die das bewältigen können. Und die hat der Film auf jeden Fall. Michael Keaton, Edward Norton, Emma Stone, Naomi Watts, Zach Galifianakis – Sie alle liefern eine bemerkenswerte Leistung ab. Allen voran Michael Keaton, für den als ehemaliger Batman-Darsteller, von dem man in letzter Zeit ja nicht viel gesehen hat, diese Rolle wie zugeschnitten scheint und der sich den Oscar wirklich verdient hätte. Er schafft es, dass der Zuschauer mit dem Egozentriker Riggan Thompson Mitleid bekommt, er einem trotz seiner Erfolgssucht menschlich erscheint. Auch der Soundtrack, der bis auf wenige Ausnahmen nur von einem Schlagzeug gespielt wird trägt einiges zur Atmosphäre bei. Der Rhythmus richtet sich nämlich dynamisch nach den Stimmungen und Geschehnissen im Film.
    Und so bleibt Birdman für mich als Drama mit komödiantischen Teilen ein ganz besonderer Film, der, was die Qualität der Dialoge betrifft, sich auch nicht vor einem Tarantino zu verstecken braucht. Zu Recht hat Birdman vier Academy Awards, unter anderem Best Picture, gewonnen. Ein herausragender Film, für mich der bisher beste des Jahres, den man unbedingt im O-Ton schauen muss!
    papa
    papa

    157 Follower 319 Kritiken User folgen

    1,5
    Veröffentlicht am 14. März 2015
    Wahrscheinlich ist der Oscar schon verdient, ist ja zumindest speziell der Film. Aber irgendwie nicht so meins. Das einzige was mir gefallen hat ist die sehr gute und außergewöhnliche Kameraführung, die zurecht mit einer Oscarauszeichnung 2015 honoriert wurde und die gute schauspielerische Leistung. Aber sonst ist dieser Film meeeega langweilig, die Filmmusik enttäuschend bzw. erst gar nicht vorhanden bis auf diese ständigen Schlagzeugsolos und die Story auch ziemlich langatmig und uninteressant. Auf Spannung wartet man hier vergeblich. Keine Dramatik, kein Witz, keine Emotion, keine Überraschungen - NICHTS. Daher erstaunt es mich auch, dass der Film so viele gute Kritiken bekommt, von einigen als Film des Jahrzents gepriesen wird.
    Jon W
    Jon W

    1 Follower 15 Kritiken User folgen

    1,0
    Veröffentlicht am 9. März 2015
    langweiliger völlig irrelevanter pseudo intellektueller kitsch.
    Kino:
    Anonymer User
    1,0
    Veröffentlicht am 8. März 2015
    Im Film gibt es eine Kritikerin, die mit ihrer Rezension ein Stück vernichten kann. Bei Birdman scheint das Gegenteil passiert zu sein: Gute Kritiken verhelfen einem schlechten Film zum Erfolg.

    Aber wie schafft es der Streifen, überwiegend gute Kritiken zu bekommen? Er ist ein gut gemachter Fake, und viele fallen darauf rein:

    Fake 1: Scheinbares Arthouse-Kino. Anspruchsvoll gibt sich der Film. Das Thema suggeriert Tiefe, aber das tiefe Loch bleibt hohl. Die Dialoge erscheinen geschliffen, aber sie sind bloß Geschwätz. Die Charaktere geben sich differenziert, aber sie bleiben im Klischee stecken. Die Kamera möchte avantgardistisch sein, aber die endlosen Kamerafahrten ermüden bloß. Der Plot fordert zum Nachdenken auf, aber worüber eigentlich?

    Fake 2: Glaubwürdige Kritik am Hollywood-Blockbuster. Ex-Batman spielt Birdman - genialer Schachzug. Aber was wird da eigentlich kritisiert? Na, nix. Birdman braucht Batman, braucht den Blockbuster, sonst funktioniert er nicht! Also eigentlich ein Klopfen auf die eigene starke Blockbuster-Heldenschulter.

    Fazit: Alles Pseudo! Aber so gut kaschiert, dass viele drauf reinfallen! Das ist dann schon fast einen Oscar wert...

    Den einen Stern vergebe ich wegen Edward Norton. Obwohl er Schuld ist, dass ich nicht schon nach 10 Minuten gegangen bin.
    Kino:
    Anonymer User
    3,0
    Veröffentlicht am 6. März 2015
    Ich muss zugeben, dass ich ein Problem habe mit den Filmen übers Filmemachen bzw. hier übers Theater machen: es ist zumeist eine Ansammlung von tollen Schauspielern, die sich sonst in dieser Anhäufung quasi nie zusammenfinden, aber gerne dabei sind, um ihre Branche und auch sich selbst aufs Korn zu nehmen. Eigentlich ja eine gute Ausgangssituation. Dann aber geraten die Filme zumeist zu einer bemühten Ansammlung von Insider-Witzen, möglichst vertrackten Anspielungen und Querzitaten. Das ist ja gelegentlich auch ziemlich witzig, gerade wenn man auch selbst ein bisschen Filmnerd ist. Aber auf Spielfilmlänge schläft mir dann meistens das Gesicht ein und der Genuss verkommt zu einer 2 Stunden langen Entdeckungsreise nach Interpretationen einzelner Szenen und Figuren, um eigentlich immer in der selben Moral zu gipfeln: im Business sind alle total (profil-)neurotisch. Aber der Sehspaß selbst, die emotionale Identifikation mit den Figuren, das bleibt dann letztlich irgendwie auf der Strecke.

    So geschehen auch wieder bei "Birdman", bei mir zumindest. Dabei kann ich dem Film eigentlich nicht viel vorwerfen, und würde das allseitige Lob für Schauspieler, Regie, Kamera und Sound absolut unterschreiben. Aber es hat mich trotzdem emotional einfach überhaupt nicht abgeholt, und so bleibt mir nur ein Schulterzucken und eine Punktevergabe nach diesen rein "formellen" Kriterien. 6/10

    Zusatz: bei nochmaligem Nachdenken will ich doch noch erwähnen, dass es mit "Adaption" einen Film übers Filmbusiness gab, der für mich prächtig funktioniert hat. Aber eine derart außergewöhnliche Story wird noch nicht mal alle Schaltjahre geboren.
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 4. März 2015
    Ich muss sagen, dass der Film ein absolutes Meisterwek ist. Die perfekt besetzten Rollen runden dieses gelungene Meisterwerk perfekt ab. Nach nur wenigen Minuten ist man vom Film gefangen. Der Score untermalt die Szenerie des Films perfekt und zeigt, wie wichtig Musik für einen Film sein kann. Der Trailer lies viel erwarten und hat die versprochenen Anforderungen voll erfüllt. Ein wirklich großartiger Film.
    Kino:
    Anonymer User
    1,0
    Veröffentlicht am 2. März 2015
    Mit diesem surrealen Mist konnte ich gar nichts anfangen. Schon als beim Vorspann das nervige Getrommel anfing, bekam ich Zweifel, die sich dann leider immer mehr bestätigten. Typisch amerikanische Ansammlung von kaputten Figuren, die hysterisch durcheinanderbrabbeln - das reicht schon für Oscars? Die Kameraarbeit war originell, auf die Dauer aber zu penetrant mit den endlosen Fahrten, Edward Norton fand ich gut, aber der Rest ist wirklich für die Tonne.
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