Das Meer ist eines der am meisten abgenutzten Motive nicht nur, aber vor allem des deutschen Kinos: Gerade in Roadmovies zieht es die Protagonist*innen – oft als letzte Reise – regelmäßig zur See hin, die dann als Metapher und Sehnsuchtsort herhalten muss. Auch in den Filmen der Hamburger Regisseurin Helena Wittmann spielt das Meer eine übergeordnete Rolle, vielleicht sogar die wichtigste: In der Mitte ihres Langfilm-Debüts „Drift“ (2017) lässt sie etwa die Spuren von Narration, die sie in Form der Beziehung zweier Freundinnen ausgelegt hat, plötzlich vollends fallen – und lässt den gesamten Film im Meer aufgehen. An den altbekannten Bedeutungsebenen ist sie dabei aber nicht interessiert: Aus verschiedenen Perspektiven spürt die Kamera dem Rauschen der Wellen nach, beobachtet ihre Bewegungen und die sich immer wieder verändernden Formen und Muster, bis im Idealfall ein geradezu meditativ
Die ganze Kritik lesen