Vicky (Sally Dramé), ein 8-jähriges Mädchen, lebt zusammen mit ihren beiden Eltern in einem kleinen Bergstädtchen in Frankreich an einem See mit dem Namen „Les Cinq Diables" – zu Deutsch: Die fünf Teufel. Vicky steht ihrer Mutter Joanne (Adèle Exarchopoilos) sehr nahe. Für den Vater Jimmy (Moustapha Mbengue) ist es hingegen schwierig, seinen Platz im Kreise der Familie zu finden. Aber die Ankunft von Julia (Swala Emati), Vickys Tante, bringt das bisherige Familienleben noch einmal aufs Neue durcheinander. Denn die Zeit scheint auf einmal aus den Fugen zu geraten, die Vergangenheit wird Gegenwart und mysteriöse Familiengeheimnisse kommen zum Vorschein.
Ungewöhnliche Mädchengeschichten scheinen eine Spezialität der französischen Filmemacherin Léa Mysius zu sein. Als Drehbuchautorin für Arthouse-Stars wie Arnaud Desplechin und André Téchiné machte sie sich früh einen Namen, ihr Regiedebüt „Ava“ wurde 2017 bei der Premiere in Cannes gefeiert und im Anschluss mit Preisen und Auszeichnungen auf Festivals geradezu überschüttet. „Ava“ erzählt von einer 13-Jährigen, die langsam erblindet und in ihrem letzten Sommer als Sehende die erste große Liebe erlebt. Mysius‘ lang erwartete zweite Regierarbeit „The Five Devils“ ist ebenfalls eine starke Geschichte über ein Mädchen an der Schwelle zum Erwachsenwerden. Der Plot erinnert vom Setting her etwas an „Twin Peaks“, mehr noch an „Das Parfüm“ von Patrick Süskind, denn die junge Protagonistin Vicky (Sally Dramé) verfügt über einen außerordentlichen Geruchssinn. Damit aber nicht genug, sie hat nämlic
DIE NEUGIER DER UNGEBORENEN
Seit der legendären deutschen Mindfuck-Serie Dark wissen wir, dass die Zukunft Vergangenes beeinflusst und umgekehrt. Dass die Schicksale in jeder Zeitphase wie ein Stoßmich-Ziehdich unverrückbar ihre Positionen einnehmen, weil das eine nicht ohne den anderen existieren kann. Weil die Zeiten einander bedingen. Und was war, wird gewesen sein. Was noch nicht ist, begründet vielleicht gar sich selbst. Diesen Knoten ...
Mehr erfahren