Auch Deutschland war eine Kolonialmacht. Eine Tatsache, die erschreckend vielen Menschen wenig bis gar nicht bekannt ist. Erst in den letzten Jahren, nicht zuletzt durch die Eröffnung des Humboldt-Forums in Berlin, begann eine Diskussion um deutsche Kolonialverbrechen, Raubkunst und nicht zuletzt den Genozid, der Anfang des 20. Jahrhunderts von deutschen Soldaten in der damaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika, dem heutigen Namibia, verübt wurde. Als erster deutscher Kinofilm nimmt nun „Der vermessene Mensch“ von Lars Kraume dieses Thema auf, was natürlich zunächst einmal absolut ehrenwert ist. Doch das historische Drama des „Das schweigende Klassenzimmer“-Regisseurs bewegt sich mit solcher Vorsicht durch die verminte Geschichte und ist dabei so sehr bemüht, alles richtig zu machen und politisch korrekt zu sein, dass am Ende vor allem die gute Absicht übrigbleibt.
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