Halim (Saleh Bakri) ist seit langem mit seiner Frau Mina (Lubna Azabal) verheiratet, mit der er eine traditionelle Kaftan-Schneiderei in der Medina von Salé in Marokko betreibt. Das Paar lebt seit jeher mit Halims Geheimnis seiner Homosexualität, die er zu verschweigen gelernt hat. Als Minas Krebskrankheit schlimmer wird und der junge Lehrling Youssef (Ayoub Missioui) in das Leben des aufrichtigen Paares tritt, wird dieses Gleichgewicht schnell durcheinander gebracht. Das Trio stellt sich jedoch den aufgewühlten Gefühlen. In ihrer Liebe vereint, hilft jeder dem anderen, sich seinen Ängsten zu stellen.
Liebe, Homosexualität und Abschiednehmen in einer marokkanischen Schneiderei
Von Lars-Christian Daniels
Während die gleichgeschlechtliche Liebe hierzulande in den allermeisten (wenn auch leider noch nicht in allen) Köpfen längst zu einer Selbstverständlichkeit geworden ist, ist die Homosexualität in vielen anderen Ländern auch im Jahr 2022 noch immer ein absolutes Tabu. So etwa in Marokko: Die strengen Gesetze des nordafrikanischen Landes sehen sogar eine bis zu dreijährige Gefängnisstrafe für all jene vor, die sich bei dieser „Straftat“ erwischen lassen. Grund genug für die frühere Journalistin und jetzige Regisseurin, Schauspielerin und Drehbuchautorin Maryam Touzani, das Tabu-Thema aus ihrer marokkanischen Heimat in einem ihrer Filme zu beleuchten: Ihr fein gesponnenes Drama „Das Blau des Kaftans“, das bei den Filmfestspielen in Cannes und beim Filmfest Hamburg 2022 gezeigt wurde, dreht sich um einen homosexuellen Schneider aus Salé. Der ist zwar seit 25 Jahren mit einer Frau verheirat
DREI SIND KEINER ZUVIEL
von Michael Grünwald / filmgenuss.com
Je mehr Filme ich zu Gesicht bekomme, die letztes Jahr in Cannes ihre Premieren feierten und vielleicht auch den einen oder anderen Preis mit nachhause nehmen konnten; je mehr Filme ich davon sehe, umso mehr wundert mich die letztendliche Entscheidung der großen Oscar-Academy vor allem in der Auswahl der Nominierten für den besten ausländischen Film. Das Blau des Kaftans beweist ...
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CineMoenti
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4,5
Veröffentlicht am 6. April 2023
Im Kino werden queere Menschen gern mit der Brechstange erzählt; meist werden uns Tunten, Verstoßene, Opfer, Kriminelle, Best-Friends, Süchtige - Existenzen am Abgrund gezeigt - das ist hier anders. Die Gleichzeitigkeit von Liebe, Respekt und Begehren, das heimliche Ausleben des Verbotenen als offenes Arrangement, das Suchen nach Lösungen auch bei Missverständnissen und ungewollten Kränkungen so mutig und elegant in Szene zu setzen, das ist ...
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Constanze Sow
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4,5
Veröffentlicht am 3. September 2023
ein großartiger Film, mit vielen kleinen Zwischentönen, die die Tiefe der menschlichen Gefühle wunderbar ausdrücken, dazu noch so schöne Farben, das ist Kino!!!