Die 20-jährige Studentin Charlie (Morgan Saylor) kehrt auf die Farm ihrer Familie in Virginia zurück, um ihrer kränkelnden Mutter zu helfen. Sie haben unterschiedliche Vorstellungen vom Leben: Charlie studiert Finanzwesen, während Laura (Andrea Riseborough) eine Hühnerfarm betreibt. Nach langer Abwesenheit taucht Solange (Catherine Deneuve), Lauras Mutter und Charlies Großmutter, auf der Farm auf. Sie ist Französin, Feministin und exzentrisch. Solange hat Amerika verlassen, als ihre Tochter noch ein Kind war, und sie haben sich nie viel wiedergesehen. Wird es diesen drei Frauen, die scheinbar nichts verbindet, gelingen, miteinander zu leben?
Offenbar braucht selbst ein Martin Scorsese mal Wohlfühlkino
Von Oliver Kube
Dass diverse Filme nicht dort gedreht werden, wo ihre Handlung spielt, kann vielerlei Gründe haben. Meist sind es aber Budget- oder Logistik-Aspekte, die den Ausschlag geben. Um Geld zu sparen, verlagern Hollywood-Studios ihre Produktionen etwa nach Kanada, Australien oder Osteuropa. Ähnlich dürfte der Fall bei der Dramedy „Funny Birds - Das Gelbe vom Ei“ liegen. Das einige Jahre in L.A. tätige, kürzlich aber wieder nach Paris zurückgekehrte Regie-Duo Hanna Ladoul und Marco La Via drehte den im ländlichen US-Bundesstaat Virginia spielenden Film komplett in Frankreich und Belgien – was leider arg offensichtlich ist. Wer sich ein wenig mit der Topografie und Flora, aber auch der Architektur Nordamerikas auskennt, wird bemerken, dass die gezeigten Landschaften sowie das als einzige echte Location dienende, mit Backsteinen gemauerte Bauernhäuschen dort so ganz bestimmt nicht zu finden wären.