Die Prämisse von "791 km" führt fünf Fremde mit ganz unterschiedlichen Persönlichkeiten in ein Taxi zusammen auf der Fahrt von München nach Hamburg. Ein erst einmal ungewöhnliches Konzept, das aber durchaus an manche Klassiker aus der Filmgeschichte erinnert: Wie beispielsweise die fast ausschließlich in einem Taxi spielenden Arthouse-Filme "Night on Earth" (1991) von Jim Jarmusch und das iranische Gesellschaftsporträt "Ten" (2002) von Abbas Kiarostami. Das Zusammenpferchen von unterschiedlichen Charakteren und die daraus entstehenden Konflikte finden sich u.a. auch im Western "Ringo" (1939) mit John Wayne wieder - damals war allerdings noch eine Kutsche das Fortbewegungsmittel der zankenden Reisegesellschaft.
Bei "791 km" führte Tobi Baumann Regie, der einen interessanten Werdegang hat: Denn der in Koblenz geborne Regisseur fing zunächst damit an, Anke Engelkes Sketche in der Comedy-Show "Ladykracher" zu filmen! Dementsprechend blieb Baumann daraufhin auch was Spielfilme angeht im Comedy-Fach zuhause wie beispielsweise mit der Edgar Wallace-Parodie "Der Wixxer" (2004). Für die tragikomische Fernsehserie "Add a Friend" (2012-2014) erhielt Baumann den renommierten Grimme-Preis in der Kategorie "Fiktion Spezial".