Neu im Heimkino – ungekürzt mit FSK 18: Dieser brachiale Martial-Arts-Actioner erinnert an die besten Zeiten von Jackie Chan

Während Jackie Chan heute kein Garant mehr für spektakuläre Action und gute Filme ist, sah das vor 30, 40 Jahren noch anders aus. Vor allem in den 80ern bescherte uns das Kampfsport-Ass zahlreiche Martial-Arts-Kracher, die nicht nur kurzweilig-spaßig waren, sondern zum Teil auch überaus ruppig ausfielen. Jene Handschrift zeichnete vor allem Filme aus, bei denen Chan die Hauptrolle und/oder die Regie übernahm, doch auch als Produzent war Chans Einfluss immer wieder deutlich spürbar – etwa in Filmen wie „Top Squad“.

In dem auch als „The Inspector Wears Skirts“ oder „Lady Enforcers“ bekannten Polizei-Actioner bekommen wir Chans einzigartiges Gespür für dynamische, brachiale Nahkämpfe zu sehen, Chan selbst jedoch nicht. Denn er wirkte lediglich als Produzent sowie Action-Choreograph an dem Film mit. Und das merkt man. Wer sich davon selbst überzeugen will, kann das ab dieser Woche erstmals in HD tun. Denn „Top Squad“ erscheint am 24. Februar 2023 zum ersten Mal auf Blu-ray – in gleich zwei streng limitierten Auflagen. Cover A zeigt die leicht bekleidete Hauptdarstellerin Cynthia Rothrock bereit für den Kampf:

Cover B hingegen unterstreicht, dass „Top Squad“ noch wesentlich mehr zu bieten hat als eine halbnackte Femme Fatale und man den das Action-Spektakel keineswegs darauf reduzieren sollte:

Beide Editionen sind auf nur 1.000 Stück limitiert und enthalten den Film komplett ungekürzt mit 18er-Freigabe sowohl auf DVD als auch auf Blu-ray in der 2K-Remastered-Version, ein Booklet ist Mediabook-typisch ebenfalls mit an Bord. Die Auflagen sind inhaltsgleich und unterscheiden sich lediglich in ihrer optischen Aufmachung.

"Top Squad": Action, die richtig wehtut!

Ob nun alte Filme ausgegraben oder neue Filme gedreht werden, Martial-Arts-Fans kennen es nur zu gut: Man erhofft sich Actionszenen, wie man sie vielleicht noch nie gesehen hat oder zumindest Fights, die brachial und wuchtig inszeniert sind – und bekommt dann bloß schon hundert Mal Dagewesenes oder lasche „Kämpfe“ vorgesetzt, bei denen die Schläge stets allzu offensichtlich ins Leere gehen. Das macht keinen Spaß, vor allem nicht, weil das Kampfsport-Genre nun mal vor allem von starker Action lebt und der Plot zumeist erst an zweiter Stelle kommt.

„Top Squad“ fällt nicht in diese Kategorie. Wenn es hier zur Sache geht, dann aber so richtig. Das tut schon beim Zuschauen weh! Dass im Hongkong der 80er-Jahre Darsteller*innen und Kampfkünstler*innen regelmäßig ihr Leben aufs Spiel setzten, wenn sie vor die Kamera traten, gehört glücklicherweise der Vergangenheit an – und doch macht genau das die Filme aus jener Zeit bis heute eben auch so besonders. Wenn Cynthia Rothrock hier austeilt, dann haut das richtig rein. Denn es ist schließlich etwas anderes, ob nun ein Schauspieler einige Monate Kampfchoreographien einstudiert, oder ob eine waschechte Karate-Meisterin mit jahrelanger Erfahrung die Fäuste fliegen lässt.

Für den Autor dieses Artikels ist „Top Squad“ einer der besten Martial-Arts-Filme mit weiblicher Hauptrolle, was ihn zu einer Ausnahmeerscheinung macht – denn so viele gibt es davon gar nicht (u. a. auch sehenswert: „Yes, Madam“ mit Rothrock und Michelle Yeoh). Und Jackie-Chan-Kenner kommen um den Film ohnehin nicht herum, schließlich wirkten neben dem Superstar selbst auch einige seiner Weggefährten mit – etwa sein „Police Story“-Co-Star Mars, der in einer Nebenrolle auftritt, oder Regisseur Wellson Chin, der für „Winners & Sinners“ und „Projekt B“ neben Chan vor die Kamera trat.

Im Zentrum der Geschichte von „Top Squad“ steht übrigens die titelgebende, von Madam Law (Rothrock) angeführte Spezialeinheit, die ausschließlich aus Polizistinnen (u. a. Sibelle Hu) besteht. Das Kommando hat mit Vorurteilen zu kämpfen und muss sich vor allem auch gegenüber seinen männlichen Kollegen immer wieder aufs Neue beweisen – und bekommt genau dazu Gelegenheit, als sie es mit einer kriminellen Geheimorganisation zu tun bekommen…

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