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    "Twilight" hätte viel besser werden können, doch ausgerechnet die besten Szenen wurden aus dem Film rausgeworfen!
    Maximilian Knade
    Maximilian Knade
    -Freier Autor
    Von Agatha Christie-Fernsehadaptionen kann es nicht genug geben. Die Dennis Dugan-Adam Sandler-Kombi hat Maximilian nach seinen Teenager-Jahren nicht hinter sich gelassen. Und natürlich: "Frankensteins Kung-Fu Monster".

    Trotz jeder Menge Hate haben die „Twilight“-Filme noch immer glühende Liebhaber*innen. Vielleicht wären es noch mehr, wenn einige der Deleted Scenes in den Filmen geblieben wären.

    Trotz teils sehr schlechter Kritiken und dem Hass, der der „Twilight“-Saga regelmäßig entgegengebracht wird, hält sich diese hartnäckig in den Herzen ihrer Fans. Das zum einen, weil viele der heute erwachsenen Zuschauer*innen die Reihe im Teenie-Alter für sich entdeckten. Zum anderen jedoch auch, weil die Mischung aus Pathos, Romantik und Melancholie, die die Reihe prägt, in ihrer Fantasy-Coming-of-Age-Mixtur schon etwas Besonderes ist.

    Ein weiterer Aspekt, der die Filme einzigartig macht, aber auch kritisiert wurde, ist die Kälte, die die Reihe durchzieht. Diese geht vorrangig von Edward Cullen aus. Der von Robert Pattinson („The Batman“) gespielte Vampir entzieht sich selbst in der Liebesbeziehung zu Bella allen fleischlichen Gelüsten und wirkt in der emotionalen Interaktion eigenartig gequält. Doch er ist nicht der einzige: Die Vampirwelt, die durch die Volturi sowieso einen aristokratischen Touch hat, hat etwas Elitäres an sich.

    Das Setting und die Protagonistin selbst spiegeln diese Atmosphäre. Forks, ein verregneter Küstenort, bildet die triste Kulisse eines melancholischen Lebensabschnitts von Bella Swan. Die 17-jährige Schülerin, gespielt von Kristen Stewart („Underwater“) muss sich bei ihrem Vater Charlie zurechtfinden, sich in eine neue Schulgemeinschaft einleben und sich erstmals mit romantischen Gefühlen konfrontiert sehen.

    Fehlt es den "Twilight"-Filmen an Menschlichkeit?

    Ein Blick auf die Deleted Scenes der Reihe verrät, dass es Überlegungen gab, Bellas Gefühlswelt stärker in menschlichen Jugenderfahrungen zu verorten. So sammelte TheThings beispielsweise eine Reihe von entfernten Szenen, von denen sie der Meinung waren, dass sie die „Twilight“-Saga aufgewertet hätten. Auffällig ist dabei, dass viele der Szenen konventionelle Coming-of-Age-Erfahrungen stärker betont hätten. Hier könnt euch das Video anschauen:

    So gibt es beispielsweise eine Szene, in der Bella das Schlafzimmer von Edward genauer unter die Lupe nimmt, als es im finalen Cut der Fall ist. Nachdem sie seine Familie kennenlernt und Edward sie mit auf sein Zimmer nimmt, findet sie beim Durchstöbern seine Tagebücher – die voll sind mit jahrzehntelangen Erinnerungen. Den heimlichen Wunsch, in den Tagebücher des Schwarms zu stöbern, hatten wahrscheinlich viele im Teenie-Alter. Das macht den Moment nahbar und sympathisch.

    Eine weitere Szene, die es nicht in den Film geschafft hat, zeigt Bella und Edward zu Beginn ihrer Beziehung. Nach einem Spaziergang durch den Wald legen sich die beiden nebeneinander auf den Boden. Bella steckt einen Finger in Edwards Mund, damit er kosten kann, wie sie schmeckt. Edward presst seine Zähne auf den Finger, bis Bella vor Schmerz zurückschreckt und ihn sich selbst in den Mund steckt. Dieser intime Augenblick gilt als die Lieblingsszene von Kristen Stewart. Zu Recht! Mehr von dieser Art fleischlicher Erotik hätte den Filmen gut gestanden.

    Eine weitere Deleted Scene zeigt Bella mit ihrem Vater Charlie auf ihrer Abschlussfeier. Die beiden laufen einige Meter zusammen, Charlie hat seinen Arm um Bella geschlungen und erklärt ihr, wie stolz er auf sie ist. Ein berührender Vater-Tochter-Moment. Es gibt noch mehr solcher Szenen. So finden sich auch Deleted Scenes, die Bellas freundschaftlichem Umfeld mehr Aufmerksamkeit schenken. Man sieht: Nicht nur die Beziehung zwischen Bella und Edward hätte durch die entfallenen Szenen menschlicher gewirkt, auch andere Beziehungen hätten mehr an Emotionalität gewonnen.

    Diese Szenen werfen die Frage auf, ob es besser gewesen wäre, wenn sie nicht rausgeschnitten worden wären. Wahrscheinlich schon. In jedem Fall hätten sie mehr menschlichen Alltag in die kühle Welt der „Twilight“-Filme gebracht. Das hätte der tristen Ästhetik der Filme und deren melancholischer Stimmung keinen Abbruch getan. Die Geschichte um Bella Swan wäre so jedoch nachvollziehbarer und zugänglicher geworden. Und eingefleischte „Twilight“-Fans würden sich über eine ein paar Minuten längere Laufzeit schon nicht beschweren.

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