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    Netz macht sich über Titel für neuen Netflix-Film von "Harry Potter"-Macher lustig: Pornobegriff für Kinder-Abenteuer
    Björn Becher
    Björn Becher
    -Mitglied der Chefredaktion
    Seit mehr als 20 Jahren schreibt Björn Becher über Filme und Serien. Hier bei FILMSTARTS.de kümmert er sich um "Star Wars" - aber auch um alles, was gerade im Kino auf der großen Leinwand läuft.

    Am 7. April kommt „Chupa“ zu Netflix – ein Kinderabenteuer auf den Spuren von Klassikern wie „E.T.“ mit hochkarätigem Personal vor und hinter der Kamera. Doch im Netz diskutiert man aktuell vor allem über den Titel, der nicht ganz so jugendfrei ist.

    Netflix

    In „Chupa“ besucht der junge Alex (Evan Whitten) seinen Opa (Demián Bichir) in Mexiko – und entdeckt in dessen Scheune einen Chupacabra, ein mexikanisches Fabelwesen. Und das ist gar kein so blutsaugender Vampir wie in den Erzählungen, sondern ein ganz süßes Wesen, das nur wieder nach Hause will. Doch wie bei „E.T.“ sind hier auch böse Erwachsene (angeführt von Christian Slater) hinter dem Besucher her. So muss Alex mit seinen Cousin und seiner Cousine die kleine Kreatur beschützen.

    „Chupa“ ist der neue Film von Jonás Cuarón („Desierto“), der Sohn des mehrfachen Oscarpreisträgers Alfonso Cuarón („Gravity“, „Roma“). Nachdem sein Vater mit „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ einen populären Familienfilm inszeniert hat, eifert er diesem nach – mit der dafür bestmöglichen Unterstützung. Denn produziert wird „Chupa“ von Familienfilm-Spezialist Chris Columbus – verantwortlich für einen Klassiker wie „Kevin – Allein zu Haus“ und zudem Regisseur der ersten beiden „Harry Potter“-Filme („... und der Stein der Weisen“, „... und die Kammer des Schreckens“).

    Wir haben „Chupa“ noch nicht gesehen und können noch nicht sagen, ob das im an Ende dieses Artikels eingebundenen Trailer gemachte Versprechen eines netten Familienfilms eingelöst wird. Was aber definitiv nicht zu einem netten Familienfilm passt, ist der Titel.

    "Chupa" - in Spanien alles andere als ein jugendfreier Titel.

    Auf den ersten Blick klingt es logisch, einen Film über einen Chupacabra einfach mit „Chupa“ abzukürzen. Allerdings hat dieser kurze Begriff in der spanischen Sprache längst eine ganz eigene Bedeutung bekommen, die beim Marketingteam und Netflix wohl niemand auf der Rechnung hatte. Die Autorin Vanessa Angélica Villarreal machte darauf auf Twitter aufmerksam – ihre Nachricht ist längst viral gegangen und hat für reichlich Belustigung im Netz gesorgt.

    Ja, „Chupa“ ist in der spanischen Sprache ein Begriff, der auf jedem Pornoportal sogar ein ganz eigene und höchst wahrscheinlich sehr beliebte Kategorie besitzt. Sagen wir mal so viel: Wenn man Lust auf bestimmte Mann-wird-verwöhnt-Oralsexvideos hat, sucht man in Spanien nach „Chupa“. Als wir ChatGPT fragten, was „Chupa“ bedeutet, bekamen wir als Antwort neben der Wortbedeutung in einigen afrikanischen Sprachen vor allem die Erklärung, dass es „ein vulgärer Ausdruck für Fellatio“ sei. Villarreal verweist so auch darauf, dass kleine Kinder das Wort besser nicht googeln sollten.

    Immerhin: Wenn sie die in diesem Hinweis synonym für das Verb „suchen“ benutzte bekannteste Suchmaschine der Welt nutzen, sollten dank Safe-Search-Einstellungen auch in Spanien und Südamerika die Treffer zum Glück keine Pornoseiten ausspucken – sondern neben Ergebnissen zum Netflix-Film vor allem einen bekannten spanischen Dauerlutscher-Hersteller (und nein, es ist kein Zufall, dass der spanische Begriff für einen Blowjob dem für einen populären Lolli ähnelt).

    Eine große Kindeswohlgefahr geht durch den etwas unglücklich gewählten Titel also wohl selbst in spanischsprachigen Ländern nicht aus – im Rest der Welt wie in Deutschland ja ohnehin nicht. Verdammt lustig ist es aber trotzdem, weswegen Villarreals Tweet und ähnliche Reaktionen in den Sozialen Medien einige Wellen schlagen.

    Ab dem 7. April 2023 könnt ihr dann „Chupa“ auf Netflix sehen.

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