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    Dieser Horror-Geheimtipp lässt das Blut in den Adern gefrieren! Nun kehrt der unterschätzte Schocker ins Heimkino zurück
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Er findet Streaming zwar praktisch, eine echte Sammlung kann es für ihn aber nicht ersetzen: Was im eigenen Regal steht, ist sicher vor Internet-Blackouts, auslaufenden Lizenzverträgen und nachträglichen Schnitten.

    Einst von der Kritik durchwachsen aufgenommen und als wirtschaftliche Enttäuschung abgetan, wurde „Der Exorzist III“ über die Jahre hinweg zu einem Horror-Geheimtipp. Jetzt erhält der extra fiese Schocker eine Heimkino-Neuauflage.

    Das Original ist einer der erfolgreichsten und am häufigsten imitierten Horrorfime der Geschichte. Trotzdem (oder gerade deshalb) trauen sich selbst einige eingefleischte Horror-Fans nicht an die Fortsetzungen von „Der Exorzist“ heran. Unter anderem aus der Sorge heraus, dass diese eh nur enttäuschen können. Jedoch lässt man sich durch diese Einstellung allerhand entgehen.

    Denn ein Sequel hat sich sogar vom einst wenig beachteten Schocker zum Geheimtipp gemausert: „Der Exorzist III“. Vergangenes Jahr erschien der Film in Deutschland erstmals in zwei Schnittfassungen – jedoch nur als hochpreisige Fan-Edition. Nun wurde eine günstigere Alternative nachgereicht: Kürzlich erschien „Der Exorzist III“ als Standard-Edition mit beiden Schnittfassungen auf Blu-ray!

    Bei der Blu-ray handelt es sich um eine 2-Disc-Edition mit der Original-Kinofassung sowie dem von Fans bevorzugten Director's Cut. Außerdem erschien eine DVD-Edition*, in der ebenfalls beide Schnittfassungen enthalten sind.

    Von der 2022 veröffentlichten, limitierten Mediabook-Edition* sind übrigens noch einzelne Exemplare erhältlich. Die bietet nicht nur eine edlere Aufmachung, sondern auch ein informatives Booklet über die bewegte Produktionsgeschichte des Films.

    "Der Exorzist III": Besessen von einem Serienkiller

    Die Kleinstadt Georgetown wird von einer Mordserie heimgesucht, deren Opfern der rechte Zeigefinger entfernt und ein Zodiac-Symbol in die linke Handfläche geritzt wurde. Lieutenant William F. Kinderman (George C. Scott) kann das nicht fassen – so ging einst der Gemini-Killer vor, der allerdings gefasst und hingerichtet wurde! Schreitet nun etwa ein Nachahmer zur Tat? Oder gibt es eine erschreckende, übernatürliche Antwort auf dieses Rätsel? Ein Besuch in einer psychiatrischen Anstalt gibt beunruhigende Indizien, denn einer der Patienten ist offenbar vom Gemini-Killer besessen. In jeglichem Wortsinne...

    Verantwortet wurde „Der Exorzist III“ von dem Mann, ohne den es einen der größten Horror-Hits aller Zeiten nicht gäbe: William Peter Blatty verfasste sowohl die Romanvorlage zum ersten „Exorzist“-Film als auch das Drehbuch zum schaurigen Klassiker. Und darauf ließ er es nicht beruhen...

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    Blatty schrieb auch literarische Fortsetzungen und übernahm letztlich nach der wenig populären, ersten Kino-Fortsetzung die Regie beim nächsten filmischen „Exorzist“-Sequel. Das generierte zwar zunächst nur durchwachsene Kritiken und wurde an den Kinokassen als Enttäuschung angesehen. Aber sukzessive entdeckten immer mehr Horror-Fans „Der Exorzist III“ für sich.

    So wuchs er vom wenig beachteten Sequel erst zum Nischen-Geheimtipp heran, und allmählich ist er auf dem besten Weg, bald als Muss für Genrefans angesehen zu werden. Einer der Gründe ist, dass eine Sequenz aus dem Film seit Jahren Dauergast in Bestenlisten der besten Jumpscares der Kino-Geschichte ist.

    Der 2016 in den USA erstmals veröffentlichte Director's Cut, der den Film näher an Blattys Romanvorlage „Legion“ rückt, die wiederum auf einem von ihm entwickelten Drehbuchentwurf basiert, besserte den Ruf von „Der Exorzist III“ weiter aus.

    Der Director's Cut versteht sich eher als durchweg atmosphärischer Okkult-Krimi, wohingegen die Kinofassung einst auf Wunsch des Studios in Richtung Horror-Action bewegt wurde. Zu diesem Zweck ließ das Studio nicht nur Blattys Material neu schneiden, sondern ordnete auch Reshoots an, um den Film weiter von der Ursprungsvision des Regisseurs zu distanzieren.

    Zu allem Überfluss gingen Teile des Filmmaterials der ursprünglichen Fassung verloren, weshalb erst eine jahrelange Suche nach den verschollenen Aufnahmen anstand, bevor man mit der Rekonstruktion beginnen konnte.

    Zwar konnte viel Material wiederentdeckt werden, schlussendlich musste man aber auch auf Workprints, VHS-Kopien der sogenannten Dailies und sogar neu geschnittene Szenen aus den Reshoots zurückgreifen, um die letzten Lücken zu schließen. Nachlässiger Umgang der Studios mit ihren Werken ist im Filmgeschäft halt leider ein zeitloser Schrecken...

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