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    Wie bei "Batgirl": Superheldinnen-Serie wird bereits das 3. (!) Mal eingestampft
    Björn Becher
    Björn Becher
    -Mitglied der Chefredaktion
    Seit mehr als 20 Jahren schreibt Björn Becher über Filme und Serien. Hier bei FILMSTARTS.de kümmert er sich um "Star Wars" - aber auch um alles, was gerade im Kino auf der großen Leinwand läuft.

    Superheldinnen haben es bei Warner gerade schwer. Der abgedrehte „Batgirl“-Film wanderte bekanntlich in die Mülltonne. Wir werden ihn nie sehen. Dort findet sich nun auch die Live-Action-Version der „Powerpuff Girls“ wieder.

    DC

    Während es bei einem Kinofilm wie „Batgirl“ noch extrem außergewöhnlich ist, dass er komplett abgedreht in der Mülltonne landet, passiert dies bei Serienpiloten häufiger. Deren Funktion ist es schließlich, den Entscheidungsträgern zu zeigen, ob sie hier ein vielversprechendes Projekt an der Hand haben oder eben nicht. Jährlich wird so ein großer Teil der Pilotfolgen nie zu einer Serie und dann auch nie veröffentlicht.

    Bei „Powerpuff Girls“ ist nun besonders bitter für die Beteiligten, dass sie mehrfach Opfer von Umstrukturierungen wurden und das jetzt endgültige Aus für die Serie wohl weniger mit der Qualität des Serienpiloten als mit Änderungen bei den ursprünglichen Auftraggebern zu tun hat.

    Der Plan war: Eine neue "Powerpuff Girls"-Serie - nicht für Kinder

    „Powerpuff Girls“ war zuerst eine unglaublich erfolgreiche Kinder-Animationsserie um drei kleine, aus einem Experiment entstandene Superheldinnen, die bereits im Kindergartenalter ihre Heimat beschützen. Eine neue Live-Action-Serie sollte die Figuren nun als desillusionierte Ex-Heldinnen mit Mitte 20 zeigen, die sich plötzlich wieder zusammenraufen müssen, als sie erneut gebraucht werden. An Bord waren Chloe BennetDove Cameron und Yana Perrault in den drei Hauptrollen sowie „Scrubs“-Star Donald Faison als ihr „Vater“ Professor Utonium.

    Entwickelt wurde die Serie eigentlich für Sender The CW – der als der perfekte Ort erschien. Dort feierte man Erfolge mit Superhelden-Geschichten („Arrow“, „The Flash“, „Supergirl“) und mit sich vor allem an ein jüngeres weibliches Publikum richtenden Titeln („Gossip Girl“, „Jane The Virgin“). „Powerpuff Girls“ schien alles zu vereinen, hätte junge Menschen anziehen können, die vielleicht mit der Originalserie aufwuchsen.

    Als 2021 der abgedrehte Pilot durchfiel und eingestampft wurde, hielt man so trotzdem weiter an der Idee einer Serie basierend auf der Marke fest – es passte ja sonst alles so gut. Die aus der Marvel-Serie „Agents Of S.H.I.E.L.D“ bekannte Hauptdarstellerin Chloe Bennet verließ das Projekt zwar, aber mit dem übrigen Cast und der Idee, die einstigen Kinderheldinnen nun als junge Frauen zu zeigen, wurde neu begonnen.

    Ein Projekt zur falschen Zeit und am falschen Ort

    Doch bei Sender The CW gab es zuletzt große Änderungen, die mit Personalwechseln und einer kompletten Programmneuausrichtung einhergingen. Zahlreiche Serien wurden deswegen beendet, viele Projekte nicht vorangetrieben. Auch „Powerpuff Girls“ passte nicht in ein überarbeitetes Programm, das künftig nicht mehr von geschriebenen Serien, sondern Sport, eingekauften Shows und Reality-Formaten dominiert wird.

    Vor wenigen Monaten wurde bekannt, dass der Sender deswegen kein Interesse mehr hat und das Projekt ein zweites Mal und nun von dieser Seite aus endgültig einstampft.

    Doch „Powerpuff Girls“-Fans blieben trotzdem optimistisch. Denn Produktionsfirma Warner Bros. bekam mit der Absage alle Möglichkeiten, das Projekt selbst weiter voranzutreiben, um es dann bei einem anderen Sender oder Streamingdienst unterzubekommen. Und zuerst hieß es auch, dass Warner genau dies machen werde. Doch nun kommt via Insider Matt Webb Mitovich bei TVLine die Nachricht, dass die Serie auch bei Warner nicht mehr in Entwicklung sei. Sie ist zum dritten Mal und nun endgültig eingestampft worden.

    Ist die teuerste Serie des Jahres ein katastrophaler Flop?

    Die genauen Gründe sind nicht bekannt, aber womöglich war die Serie erneut zur falschen Zeit am falschen Ort. Denn auch bei Warner sind mittlerweile andere Personen am Ruder als jene, die einst die Serie auf den Weg brachten. Und die neue Führung um Boss David Zaslav ist der Meinung, dass Live-Action-Superhelden und -Superheldinnen vor allem etwas mit viel Spektakel für das große Kino sind – weniger für den kleinen TV-Bildschirm und das Streamingzeitalter. Es ist ein Grund, warum der angesprochene „Batgirl“ in die Mülltonne wanderte, und es könnte der Grund sein, warum es nun keine „Powerpuff Girls“-Live-Action-Serie geben wird.

    Geschichte ist die Marke damit aber noch nicht: Craig McCracken, der Macher hinter der Originalserie von 1998, arbeitet an einem Cartoon-Remake. Mal sehen, ob er mehr Glück haben wird.

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