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    Schaut in "Der Herr der Ringe" bei 10 Minuten und 33 Sekunden besser nicht zu genau hin, sonst macht ihr euch Mittelerde augenblicklich kaputt!
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: vom obskuren 70er-Jahre-Horrorfilm über Kunstfilme von Chantal Akerman bis hin zum neuesten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    In jeder großen Filmproduktion passieren Fehler – besonders ärgerlich ist es aber, wenn sie einem die Illusion zerstören. Wer in einer Szene von „Der Herr der Ringe“ zu genau hinschaut, könnte das eventuell bereuen...

    Die „Herr der Ringe“-Trilogie von Peter Jackson zählt zu den ganz großen Kino-Epen der vergangenen 20 Jahre und beeindruckt auch heute noch mit ihrem gigantischen Produktionsaufwand, den zukunftsweisenden visuellen Effekten und beispiellosem Detailreichtum. Der Lohn: ein gewaltiges Einspielergebnis von drei Milliarden Dollar weltweit – und insgesamt 17 Oscars, wobei allein der dritte Teil alle elf Academy Awards gewann, für die er nominiert worden war.

    Bis sich der neuseeländische Regisseur des Stoffes annahm, galten J. R. R. Tolkiens Fantasy-Romane aus den 50er-Jahren als unverfilmbar – viel zu komplex seien die Handlungsstränge und die von Tolkien erdachte Fabelwelt. An die Zeichentrick-Version von 1978 kann sich dementsprechend kaum noch jemand erinnern, und die Amazon-Serie „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“, die die Vorgeschichte zu „Der Hobbit“ und „Der Herr der Ringe“ erzählt, fiel bei den Fans größtenteils durch. Nicht einmal Peter Jackson selbst konnte mit der „Hobbit“-Trilogie an die Brillanz seiner eigenen Schöpfung anknüpfen.

    Doch auch in perfekte Filme schleicht sich dann und wann der Fehlerteufel ein – beziehungsweise gibt es wohl kaum eine große Filmproduktion, die komplett ohne Anschlussfehler oder andere Versäumnisse auskommt. Ein Fehler aus „Der Herr der Ringe - Die Gefährten“ ist besonders gemein, denn hat man ihn erst einmal entdeckt, ist er in der Lage, die Illusion der Zuschauer*innen komplett zu zerstören – und nichts ist in einer fiktiven, bildgewaltigen Fantasy-Welt wie Mittelerde schließlich wichtiger!

    Relativ zu Beginn des knapp dreistündigen Films, als wir das Auenland kennenlernen, folgt die Kamera einer Horde von Kindern, die der Kutsche von Gandalf (Ian McKellen) und Frodo (Elijah Wood) hinterherrennen. In diesem Moment sollte man besser nicht zu genau auf den linken Bildrand achten – denn ab Minute 10 und 33 Sekunden ist deutlich zu erkennen, dass auf der Straße nicht nur die Spuren der schmalen Wagenräder zu sehen sind, sondern auch das Profil von Reifen. Und diese dürfte es in einer mittelalterlichen Welt ohne Technik natürlich gar nicht geben!

    Hier könnt ihr den Fehler ganz deutlich erkennen:

    Warner Bros.
    Seht ihr die Reifenspuren?

    Vermutlich stammen die Reifenspuren vom Kamera-Dolly, sie könnten aber auch durch ein anderes Fahrzeug verursacht worden sein. Fakt ist: In dieser Szene hat es die Filmcrew eindeutig versäumt, die Spuren der modernen Welt zu verwischen! Doch Gott sei Dank ist Peter Jacksons Illusions-Handwerk stark genug, um die Zuschauer*innen schon in der nächsten Szene vergessen zu lassen, dass selbst Mittelerde am Ende nur ein Filmset ist...

    Wenn ihr in "Indiana Jones 2" bei 9 Minuten und 38 Sekunden auf Pause drückt, merkt ihr, dass der brillante Anfang doch nicht perfekt ist!

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