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    TV-Tipp: "Star Wars" hin, "Indiana Jones" her – das ist mein absoluter Lieblingsfilm mit Harrison Ford
    Oliver Kube
    Oliver Kube
    -Freier Autor und Kritiker
    Oliver Kubes weibliche Lieblingsstars sind derzeit Jodie Foster, Jodie Comer und Natalie Morales. Bei den Herren sind es Nicolas Cage, Mahershala Ali und Mark Strong.

    Oliver Kube hat (fast) jeden Film mit Harrison Ford gesehen. Viele davon mag er, aber ein Titel steht für den FILMSTARTS-Autor über allen anderen: der Neo-Noir-Thriller „Der einzige Zeuge“. Deshalb empfiehlt er euch, ihn heute Abend einzuschalten.

    Natürlich habe ich als Kind die Original-„Star Wars“-Trilogie geradezu verschlungen und auch die „Indiana Jones“-Filme liebe ich noch immer. Nagelt man mich allerdings darauf fest, welcher Film mit Harrison Ford mich bis heute am meisten beeindruckt, berührt und begeistert, dann antworte ich ohne zu zögern mit „Der einzige Zeuge“ von Regisseur Peter Weir („Der Club der toten Dichter“).

    „Der einzige Zeuge“ läuft am heutigen 1. August 2023 um 23.30 Uhr ohne Werbeunterbrechungen im NDR. In derselben Nacht zeigt ihn auch der SWR um 1.50 Uhr. Falls euch diese Termine zu spät sind, könnt ihr das Thriller-Drama jederzeit und ohne Aufpreis im Rahmen eures Paramount+-Abos streamen.

    Alternativ stehen bei Online-Händlern wie Amazon natürlich auch Blu-ray oder DVD zum Kauf bereit:

    "Der einzige Zeuge": Das ist die Story

    Rachel Lapp (Kelly McGillis) ist eine junge Witwe aus einem ländlichen Teil Pennsylvanias. Zusammen mit ihrem achtjährigen Sohn Samuel (Lukas Haas) gehört sie zu den Amish – einer von deutschen Einwanderern abstammenden, christlichen Glaubensgemeinschaft. Diese verschließt sich bewusst der modernen Welt und führt ein streng reguliertes Leben wie zu vorindustriellen Zeiten.

    Eines Tages verreist Rachel mit dem Kind, um ihre Schwester in einem anderen Bundesstaat zu besuchen. Auf einer Bahnhofstoilette in der Großstadt Philadelphia wird der Junge dabei zufällig Zeuge eines brutalen Mordes. Er berichtet seiner Mutter davon, die mit ihm sofort zur Polizei geht. Detective John Book (Harrison Ford) übernimmt den Fall und beginnt den kleinen Samuel über Tat und Täter zu befragen.

    Als dieser überraschend den hochdekorierten Polizisten McFee (Danny Glover) identifiziert, will Book die Lapps schnell in Sicherheit bringen, wird dabei jedoch von seinem korrupten Kollegen angeschossen. Die drei können in Rachels Heimat flüchten, wo Book von der Dorfgemeinde (u. a. Alexander Godunov und Viggo Mortensen in ihren jeweils ersten Kinorollen) zunächst eher misstrauisch empfangen wird. Während seiner Rekonvaleszenz bringt der Städter die Nachbarn allerdings auf seine Seite und verliebt sich sogar in Rachel. Doch dann kommt McFee ihnen auf die Spur und eine Konfrontation ist unausweichlich …

    Paramount Pictures
    Harrison Ford und Lukas Haas in "Der einzige Zeuge".

    Authentisch. Faszinierend. Spannend.

    Da ich, als ich den Film zum ersten Mal sah, noch ziemlich jung war, konnte ich mich einerseits recht einfach in die Situation der von Lukas Haas („Babylon - Rausch der Ekstase“) wunderbar authentisch dargestellten Titelfigur hineinversetzen. Andererseits war ich erstaunt über die archaisch anmutende Welt, aus der der Junge kam. Obwohl ich damals bereits einige Zeit in den USA verbracht hatte, wusste ich bis dahin nicht, dass es dort ganze Bevölkerungsgruppen gibt, die auf diese Weise leben und noch dazu eine Art abgewandeltes Deutsch (Pennsylvania Dutch) sprechen.

    Daneben begeistert mich bis heute vor allem die spannende Krimi-Handlung, die von Peter Weir so meisterhaft im Neo-Noir-Stil umgesetzt wurde. Und dann ist da natürlich noch Harrison Ford, den wir wohl alle als coolen Piloten des Millennium-Falken Han Solo, als kaum aus der Ruhe zu bringenden Archäologen und Abenteurer Dr. Henry Walton Jones Jr. oder als knallharten CIA-Agenten Jack Ryan kennen und lieben. Ford spielt hier so einfühlsam und emotional, geradezu verletzlich, wie er es nur hin und wieder während seiner beeindruckenden Karriere tun durfte. Viel zu selten, wenn man sieht, wie brillant er in „Der letzte Zeuge“ auftrat. Kein Wunder, dass Harrison Ford für seine Performance mit einer Oscarnominierung bedacht wurde.

    Das mittlerweile fast vier Dekaden alte Werk hat für mich absolut nichts von seiner Atmosphäre, seiner Spannung und seiner Klasse verloren. Crew und Cast von „Der einzige Zeuge“ ist es gelungen, einen spannenden Thriller-Plot mit persönlichem Drama, einer zarten, gerade deshalb so berührenden Romanze und sogar ein paar leichten Momenten völlig homogen zu verbinden. Zudem macht der exzellent dargestellte Kontrast zwischen der friedlichen, ruhigen Welt der Amish und dem lauten, hektischen sowie oft gewalttätigen Leben in der Stadt noch lange, nachdem der Abspann gelaufen ist, nachdenklich.

    "Er hätte dem Film geschadet": "Indiana Jones"-Regisseur Steven Spielberg schnitt Harrison Ford aus seinem größten Meisterwerk!

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