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    Diese Fortsetzung zu einem der besten Horrorfilme aller Zeiten ist viel besser als ihr Ruf – vom "ES"-Regisseur
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Ob "Rosemaries Baby", "Halloween", "Cannibal Holocaust" oder "Scream": Pascal liebt das Horrorkino in seiner ganzen verstörenden Schönheit.

    „Halloween III – Die Nacht der Entscheidung“ fristet im „Halloween“-Franchise ein Schattendasein. Zu Unrecht, denn die Abwesenheit von Michael Myers führt zu überraschenden Stärken - findet unser Redakteur Pascal Reis in seinem Streaming-Tipp.

    Inzwischen umfasst das 1978 mit „Halloween – Die Nacht des Grauens“ ins Leben gerufene Horror-Franchise ganze 13 Teile. Klassische Fortsetzungen, gleich mehrere Reboots und natürlich darf auch das obligatorische Remake nicht fehlen. Wirklich besonders aber ist in dieser Reihe der Umstand, dass in jedem Film Michael Myers mit dem Küchenmesser zur blutigen Tat schreitet – außer im lange Zeit völlig verkannten „Halloween III – Die Nacht der Entscheidung“ von 1982.

    Ihr gehört zu der Fraktion, die „Halloween III“ immer ausgelassen hat, weil Serienkiller Michael Myers hier nicht mitwirkt? Dann solltet ihr euch heute Abend unbedingt die Zeit nehmen und den Film anschauen – denn der ist wirklich, wirklich gut! Aktuell steht der Horrorfilm im Prime-Video-Channel MGM+ zur Verfügung, den ihr als Prime-Kund*in sieben Tage kostenlos testen könnt. Heißt: Falls ihr nur „Halloween III“ sehen wollt, könnt ihr den Channel direkt wieder kündigen und habt trotzdem die ganze Woche Zugriff auf den Katalog.

    Darum geht’s in "Halloween III"

    Ein Arzt Daniel Challis (Tom Atkins) kommt durch den Tod eines Patienten einigen üblen Machenschaften auf die Spur. Bei seinen Nachforschungen stößt er nach und nach auf den Spielzeughersteller „Silver Shamrock“, der Halloweenmasken für Kinder herstellt und diese mit riesigen Werbekampagnen im ganzen Land bewirbt.

    Wie sich jedoch herausstellt, ist sein neuestes Produkt mit einem Mikrochip ausgestattet, der Teile eines uralten, geheimnisvollen Artefakts enthält. Mittels eines Werbespots wird dieser aktiviert und sorgt für das frühzeitige Ableben der maskierten Kinderchen. Schon bald kommt Challis dem Plan auf die Spur – doch kann er die Ausstrahlung der Werbespots in der Halloween-Nacht rechtzeitig verhindern?

    Kein Michael Myers? Kein Problem!

    Dass Michael Myers in „Halloween III“ nicht mehr mit von der Partie ist, liegt daran, dass sich die Produzenten der Reihe, John Carpenter und Debra Hill, entschieden haben, das Franchise in eine neue Richtung zu lenken: Anstatt weiterhin auf den ikonischen Meuchelmörder zu setzen, sollte im alljährlichen Turnus ein Film mit Halloween-Bezug in die Kinos gebracht werden. Nachdem „Halloween III“ aber rigoros an den Kinokassen gescheitert ist, hat man Michael Myers in „Halloween IV – Michael Myers kehrt zurück“ schnell wieder zurück ins Spiel gebracht.

    Was schade ist, denn nicht nur die angedachte Marschroute mit losgelösten Halloween-Filmen hätte ziemlich interessant werden können. Auch die Abwesenheit von Michael Myers ist in „Halloween III“ kein weiteres Problem, denn der Horrorfilm von Genre-Routinier Tommy Lee Wallace („ES“) funktioniert als altmodischer, auf eine klassische Schaueratmosphäre setzendes Gruselstück. Dass „Halloween III“ so scheitern musste, lag letztlich nicht an der Qualität des Films, sondern an der Erwartungshaltung, die der Titel nach „Halloween“ und „Halloween II – Das Grauen kehrt zurück“ freilich nicht erfüllen konnte.

    Tiberius

    „Halloween III“ punktet schon allein durch Hauptdarsteller Tom Atkins, der als versoffener Mediziner einige wunderbare Ambivalenzen an den Tag legen darf. Sein verlotterter, aber eigentlich gutherziger Dan ist kein blütenreiner Held, sondern verfügt über Ecken und Kanten, die seinen Charakter schnell interessant machen. Im verschlafenen Nest San Miro, in dem ständig Menschen hinter Gardinen kauern oder hinter vorgehaltener Hand tuscheln, muss dieser Dan quasi die Apokalypse verhindern.

    Tommy Lee Wallace setzt dabei nicht auf Tempo oder Splatter, sondern auf eine ständig brodelnde Grundbedrohung, die durch die entschleunigte Spannungsdramaturgie den notwendigen Raum erhält, um konsequent verdichtet zu werden. Und wenn es dann doch mal knallt, dann auch durchaus erinnerungswürdig: Die Sequenz, in der die Gefahren der psychotronischen Wellen deutlich gemacht wird, geht wirklich unter die Haut. Wenn die Tausendfüßler und Kakerlaken aus der Kürbismaske hervorkriechen, ist das sicherlich eines der stärksten Bilder des 1980er-Jahre-Kinos.

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