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    Insgesamt 4,5 Stunden: Heute läuft eines der irrsten Finale der Blockbuster-Geschichte im TV!
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Sein erster Kinofilm war Disneys „Aladdin“. Schon in der Grundschule las er Kino-Sachbücher und baute sich parallel dazu eine Film-Sammlung auf. Klar, dass er irgendwann hier landen musste.

    Wenn der heiß erwartete Franchise-Abschluss die Fans der Vorlage in Ratlosigkeit, Entsetzen und Zorn versetzt, kann man ihm vieles vorwerfen – aber nicht, vorhersehbar zu sein. Heute könnt ihr das abgedrehte Ende der „Twilight“-Saga im TV erleben.

    Als die „Twilight“-Saga die Buchhandlungen und anschließend die Kinos dieser Welt eroberte, konnte eingangs niemand ahnen, wie es endet. Nicht einmal Stephenie Meyer, die Autorin der Romane rund um Mauerblümchen Bella, Vampir Edward und Werwolf Jacob. Denn der fünfte und finale „Twilight“-Kinofilm endete mit einer der mutigsten, wahnsinnigsten Finalsequenzen, die sich je ein Hollywood-Blockbuster getraut hat.

    Fans waren schockiert, Hater der Filmreihe freuten sich diebisch – und mit zunehmendem Abstand legt dieser Schlussakt an Faszination zu: Dass ausgerechnet diese zuvor risikoarm taktierende Filmreihe so eine Wende nahm, macht ihren Abschluss unvergesslich. Egal, ob man ihn hasst oder nicht. ProSieben zeigt heute, am 30. August 2023, beide Teile des „Breaking Dawn“ betitelten „Twilight“-Finales – los geht es um 20.15 Uhr.

    Falls ihr nur den Schlussakt des letzten „Twilight“-Films sehen und euch nicht durch zahlreiche Werbeblöcke ackern wollt: „Breaking Dawn – Teil 2“ ist beim Sky-Streamingdienst WOW im Abo enthalten:

    Die Geduldigen unter euch und alle, die komplettistisch veranlagt sind, finden bei WOW natürlich auch „Breaking Dawn – Teil 1“*, außerdem gibt es Teil 1 bei Prime Video* als Leih- und Kauf-VOD. Selbiges gilt für Teil 2*.

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    Die späten 2000er- und frühen 2010er-Jahre: Auf der einen Seite steht eine riesige „Twilight“-Fanbase, auf der anderen Seite traf die Filme eine Welle vehementer Abneigung. Nicht-Fans wurden nicht müde, ihre Antipathie zu betonen, auch die Kritiken fielen zumeist mäßig bis schwach aus: Mit 49% ist der erste Teil der am positivsten besprochene Film der Reihe bei RottenTomatoes!

    Dann wurde das vierte und finale Buch auf der Leinwand auch noch zweigeteilt! Wie immer lautete die offizielle Begründung, man wolle so der Vorlage gerecht werden, zugleich stand der Vorwurf im Raum, dass das Studio bloß den Erfolg länger melken wollte.

    „Breaking Dawn – Teil 1“, der vierte und somit vorletzte „Twilight“-Film, sorgte dafür, dass sich Fans wie Hater bestätigt fühlten: Regisseur Bill Condon und Drehbuchautorin Melissa Rosenberg nahmen sich für die Trauung des zentralen Pärchens Bella & Edward ebenso Zeit wie für ihre Hochzeitsreise und anschließend für ihre (bisschen spät aufkommenden) Sorgen, wie die Folgen ungeschützten Geschlechtsverkehrs zwischen Vampir und Mensch aussehen könnten.

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    Wer mit „Twilight“ auf einer Wellenlänge lag, bezeichnete dies als atmosphärisch und nah an den Figuren orientiert (FILMSTARTS-Chefkritiker Christoph Petersen vergab 3,5 Sterne), wer „Twilight“ nicht mochte, klagte über Unmengen an Leerlauf. Doch dann kam Teil zwei – und gipfelte nach all der gediegenen Romantreue in ein völlig neues Finale. Dafür folgen an dieser Stelle natürlich SPOILER, schließlich ist es der Anlass für diesen TV-Tipp:

    Bella, Edward und alle, die mit ihnen sympathisieren, treffen sich auf einer schneebedeckten Lichtung mit dem feindlichen Clan der Volturi. Kenner*innen der Vorlage wähnen sich in Sicherheit: Eine kurze Aussprache später wird die „Twilight“-Saga ihr glückliches, endgültiges Ende erreichen.

    Doch weit gefehlt: Nahtlos verlässt Rosenbergs Skript den Pfad der Vorlage. Edwards Adoptivschwester Alice (Ashley Greene) verpasst dem von Michael Sheen verkörperten Schurken einen Tritt ins Gesicht, woraufhin er meterweit weg fliegt. Bella und Edward schauen ebenso verdattert drein, wie es am „Breaking Dawn – Teil 2“-Startwochenende wohl Millionen von „Twilight“-Fans getan haben dürften. Wenige Sekunden später wird die erste Heldenfigur von Sheens Fiesling enthauptet! Den Helden entgleisen zunehmend die Gesichtszüge, Trauer und Ratlosigkeit türmen sich, Sheen grinst selbstgefällig.

    Massengetümmel bricht aus und immer mehr altbekannte Figuren, gut wie böse, beißen ins Gras (bildlich gesprochen – die Schneedecke des Schauplatzes ist zu dick für die wortwörtliche Variante). Mehrere (teils sehr grafische) Enthauptungen später füllt ein Feuerball das Bild aus, und der gesamte Kampf wird als abschreckende Vision enthüllt, mit der Alice ihren Feinden offenbart, was passieren würde, sollten sie nicht sofort abdampfen. Happy End!

    Von Meyer abgesegnet

    Mit ihrem aus dem Nichts kommenden Tempo und ihrer plötzlichen Drastik bricht die Kampfszene mit dem, wofür die „Twilight“-Filme zuvor standen. Ganz davon zu schweigen, dass Fans minutenlang im Glauben gelassen werden, dass ihre geliebte Romantiksaga als Blutbad endet. Für mitgeschleppte Partner*innen der Fans war es zudem eine Art Geschenk der hämischen Unterhaltung – das interessanterweise von Meyer selbst losgelöst wurde:

    Drehbuchautorin Rosenberg verriet nämlich dem US-Portal Entertainment Weekly, dass die Idee zur Sequenz aufkam, als sie Meyer ihre Bedenken äußerte, den fünften Film zu schreiben. Meyer erwiderte, dass ihr bewusst sei, dass ihre Reihe wenig leinwandtauglich endet und daher eine Änderung her müsste. Im darauf folgenden Gespräch baldowerten sie gemeinsam den Plan einer schockierenden Fake-Kampfszene aus. Man kann viel an Meyer und der „Twilight“-Reihe kritisieren, doch Blockbuster-Finalszenen, die noch irrer ausfallen und unerwarteter kommen, sind sehr rar gesät.

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