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    Ab dieser Woche im Heimkino: Jennifer Lawrence so versaut wie noch nie – fast wie eine Porno-Figur!
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Er findet Streaming zwar praktisch, eine echte Sammlung kann es für ihn aber nicht ersetzen: Was im eigenen Regal steht, ist sicher vor Internet-Blackouts, auslaufenden Lizenzverträgen und nachträglichen Schnitten.

    Oscar-Preisträgerin Jennifer Lawrence wagt das Unerwartete und stürzt sich kopfüber in eine Sexkomödie: In „No Hard Feelings“ ist der „Tribute von Panem“-Star eine Totalversagerin, die mit massig Doppeldeutigkeiten einen Teenager anbaggert.

    Man muss es Jennifer Lawrence einfach lassen: Sie trifft unvorhersehbare Karriereentscheidungen. Dass die Oscar-Preisträgerin nach einer Kreativpause die Hauptrolle in einer Sexkomödie übernimmt, hätte nämlich wohl kaum wer vorhergesagt. Doch genau das ist geschehen: In „No Hard Feelings“ spielt Lawrence eine Versagerin in ihren 30ern, die sich gegen Geld an einen Teenager ranmacht.

    Allein schon die Prämisse sorgte in den USA für eine hitzige Debatte, an den deutschen Kinokassen dagegen überholte die frivole Komödie klammheimlich diverse Franchise-Hoffnungsträger. Und ab dem 14. September 2023 ist „No Hard Feelings“ auf DVD und Blu-ray erhältlich.

    Als Bonusmaterial gibt es auf der Blu-ray unter anderem ein Making-of und Outtakes vom Dreh zu sehen. Wenn ihr auf Haptik und Bonusmaterial verzichten könnt, findet ihr den Film aber unter anderem bei Amazon Prime Video* als VOD.

    "No Hard Feelings": Provokant trifft verklemmt

    Maddie (Jennifer Lawrence) ist über 30, sexuell aufgeschlossen und ständig pleite. Als auch noch ihr Auto konfisziert wird, steht sie mit dem Rücken sprichwörtlich zur Wand – und antwortet in ihrer Verzweiflung glatt auf eine dubiose Kleinanzeige: Zwei Helikoptereltern haben Sorgen, dass ihr schüchterner Sohn Percy (Andrew Barth Feldman) zum einsamen Mobbingopfer wird, wenn er bald auf's College geht.

    Ein zünftiges, leidenschaftliches „Date“ mit einer erfahrenen Frau soll ihn daher „aufrütteln“. Gegen Geld, versteht sich. Nun, mit Rütteln kennt sich Maddie aus, also nimmt sie den Job an – nicht ahnend, wie sehr durch ihre aggressive Sexualität Percys Fluchtinstinkt geweckt wird...

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    Eine Frau über 30 willigt ein, gegen Geld eine sexuelle Beziehung mit einem 19-Jährigen einzugehen: In den USA löste diese Prämisse eifrige Debatten aus, darüber ob sich „No Hard Feelings“ mit dieser Ausgangslage über fragwürdige Beziehungen lustig machen würde, wenn nicht sogar über Missbrauchssituationen.

    Bezeichnend jedoch: Kritiken von Leuten, die den Film auch tatsächlich gesehen haben, zeigten sich im Normalfall nicht erbost oder angewidert. Stattdessen wurden Regisseur/Autor Gene Stupnitsky und Autor John Phillips dafür gelobt, wie nuanciert und kritisch sie das Verhalten der Figuren einordnen. In Deutschland schien man generell eher darauf zu vertrauen, dass ein Film komplexer ist als das, was ein Trailer auszudrücken vermag. Zur Kontroverse hat es „No Hard Feelings“ bei uns nämlich nicht geschafft.

    Mit fast einer halben Million verkaufter Eintrittskarten hat er sich in der Bundesrepublik allerdings auch ohne großes Aufsehen ein solides Ergebnis erkämpft: Aktuell ist die von Lawrence mitproduzierte Komödie in Deutschland in den Top 25 des Kinojahres 2023. Und auch, wenn sie in den folgenden Wochen und Monaten garantiert noch von einigen Titeln überholt wird: Dass „No Hard Feelings“ über Social-Media-Phänomen „M3GAN“ und den neusten Teilen der Franchises „Transformers“, „Evil Dead“ und „Scream“ residiert, ist der Ansammlung frivoler Dialoge nicht mehr zu nehmen.

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    Die versauten Dialoge zählen auch ganz klar zu den Highlights des Films: Wenn Lawrence als Maddie verkrampft-aufreizend durch die Gegend stolziert und raunend eine Doppeldeutigkeit nach der nächsten vom Stapel lässt, was den schüchternen Percy bloß verschreckt, macht das enormen Spaß. Nicht zuletzt, weil Lawrence an ihrer Rolle der wie im Klischeeporno flirtenden Maddie, die sich am sensiblen Percy die Zähne ausbeißt, ansteckende Freude hat.

    In der FILMSTARTS-Kritik wird das ebenso gelobt, wie die süffisant geäußerte Kritik an Percys übergriffigen Eltern und der Umstand, dass Percys gedämpfter Sexualtrieb „mit respektvoller Gleichgültigkeit“ geschildert wird, statt als Zielscheibe des Spotts zu dienen. Das ist in einer Sexkomödie ja keine Selbstverständlichkeit.

    Auf der Contra-Seite steht derweil ein überdehnter dramatischer Epilog, sodass letztlich solide 3/5 Sternen in unserer Rezension herausspringen. In diesem Genre gibt es zwar viel, viel schlimmeres, für einen Genreklassiker mit Kultfaktor reicht das aber gewiss auch nicht. Dahingehend gab es allerdings kürzlich zeitlos-beliebten Heimkino-Nachschub:

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