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    Deshalb haben die "Friends"-Macher eine der beliebtesten Figuren nach der ersten Staffel massiv verändert
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: vom obskuren 70er-Jahre-Horrorfilm über Kunstfilme von Chantal Akerman bis hin zum neuesten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Die brillanten Drehbücher waren für den Erfolg von „Friends“ ebenso entscheidend wie die Chemie zwischen den sechs Ensemble-Mitgliedern. Und auch eine Änderung an der Figur des Joey Tribbiani dürfte entscheidend dazu beigetragen haben...

    NBC

    Ihren enorm langlebigen Erfolg verdankt die Kult-Sitcom „Friends“ natürlich zuallererst dem großartigen Stamm-Ensemble, bestehend aus sechs Schauspieler*innen, die so perfekt miteinander harmonieren, dass man von Folge 1 an das Gefühl hat, sie würden einander schon ewig kennen.

    Doch viele der spezifischen Eigenheiten von Rachel (Jennifer Aniston), Ross (David Schwimmer), Phoebe (Lisa Kudrow), Chandler (Matthew Perry), Monica (Courteney Cox) und Joey (Matt LeBlanc) haben sich erst im weiteren Verlauf der Serie herausgebildet – schließlich war es wichtig, dass sich die Mitglieder der Freundesgruppe, die sich zehn Jahre und zehn Staffeln lang gemeinsam durchs Leben schlägt, genug voneinander unterscheiden. Allen Figuren sollte das gleiche Maß an Aufmerksamkeit zukommen, und die aus ihren Spleens und Besonderheiten entstehende Reibung war ein verlässlicher Motor für komische Situationen.

    Einer der beliebtesten „Friends“-Charaktere ist Joey Tribbiani, der 2004 sogar ein eigenes Spin-off spendiert bekam (das allerdings nach zwei Staffeln wieder abgesetzt wurde). Doch hätten die Autoren der Erfolgsserie nach der ersten Staffel nicht eine entscheidende Änderung an der Rolle vorgenommen, wäre Joey vielleicht nicht so populär geworden.

    Im Prinzip wurden die wichtigsten Merkmale der Figur schon früh etabliert: Joey ist ein Frauenheld und weitgehend erfolgloser Schauspieler, der immer wieder mit Geldproblemen zu kämpfen hat und sich mit Chandler eine WG teilt. Doch wenn man genau auf seine Entwicklung achtet, wird man spätestens ab Staffel 2 feststellen, dass Joey immer dümmer wird!

    Es ist eine Art Running Gag in „Friends“, dass Joey regelmäßig Witze nicht versteht, Situationen völlig falsch interpretiert und noch am simpelsten Allgemeinwissen scheitert. Seine Naivität und Tollpatschigkeit werden zum notwendigen Gegengewicht für seine anfangs nicht sonderlich sympathisch rüberkommende Oberflächlichkeit – und machen Joey mit der Zeit zu einem überaus liebenswerten Charakter.

    Joey und Chandler waren sich zu ähnlich

    Das ist natürlich kein Zufall, wie Regisseur James Burrows – der 15 Folgen von „Friends“ inszeniert hat, darunter auch den Pilotfilm – in seinem Buch* „Directed by James Burrows: Five Decades Of Stories From The Legendary Director Of Taxi, Cheers, Frasier, Friends, Will & Grace, and More“ verraten hat. „Joey und Chandler waren sich zu ähnlich“, so Burrows. „Und in Joeys ursprünglicher Verkörperung war er zu klug.“

    Um zu verhindern, dass sich Joey und Chandler gegenseitig in die Quere kommen, begann er gemeinsam mit den „Friends“-Schöpfer*innen David Crane und Marta Kauffman, Joey anders zu schreiben. Erst dadurch wurde die unvergleichliche komödiantische Dynamik zwischen den beiden Mitbewohnern möglich. „Wäre Joey zu sehr wie Chandler, hätte es einige ihrer besten Momente, sowohl als Duo als auch unabhängig voneinander, nie gegeben“, stellt Burrows fest. Davon hat letztlich natürlich auch „Friends“ als Ganzes profitiert – der Rest ist Fernsehgeschichte!

    Übrigens hat James Burrows auch großen Anteil daran, dass die Chemie zwischen den Schauspieler*innen derart perfekt geraten ist. Wie er das angestellt hat, könnt ihr im folgenden Artikel nachlesen:

    "Ich bin auch Psychologe": So hat ein "Friends"-Regisseur dafür gesorgt, dass die Stars der Kult-Sitcom perfekt miteinander harmonieren

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