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    Was bedeuten Viserys‘ Worte am Ende von "House Of The Dragon" Folge 8? Das Aegon-Missverständnis erklärt!
    Annemarie Havran
    Annemarie Havran
    -Mitglied der Chefredaktion
    An „Game Of Thrones“ zu denken, löst bei Annemarie richtiges „Heimweh“ aus, so verbunden fühlt sie sich mit der Serie. Wie gut, dass es Spin-offs gibt!

    Achtung, Spoiler zu „Game Of Thrones: House Of The Dragon” Folge 8! Es gibt mal wieder einen Zeitsprung, diesmal sind es sechs Jahre – und König Viserys Targaryen (Paddy Considine) stirbt. Aber an wen sind seine letzten Worte gerichtet?

    HBO

    Kann das sein? Bricht in der Welt von „Game Of Thrones: House Of The Dragon” wirklich ein Bürgerkrieg wegen eines Missverständnisses aus? Wir fassen zusammen: In der finalen Szene von Folge 8, „Der Herr der Gezeiten“, liegt König Viserys Targaryen (Paddy Considine) im Sterben und spricht noch ein letztes Mal von der Prophezeiung „Das Lied von Eis und Feuer“, die sein Vorfahr Aegon I. gemacht hat. Darin heißt es, es werde eine Bedrohung auf dem Norden kommen – wie wir aus „Game Of Thrones“ wissen, werden das die Weißen Wanderer sein. Gerettet werden soll Westeros durch den „Prinzen, der verheißen wurde“.

    Wie die Showrunner Miguel Sapochnik und Ryan Condal im „Inside The Episode“-Video zu Folge 8 bestätigen, glaubt Viserys, er spreche in seinen letzten Minuten mit seiner Tochter Rhaenyra (Emma D’Arcy). Er knüpft an das Gespräch an, das sie zuvor in der Episode über die Prophezeiung führen. Rhaenyra fragt ihn, ob er glaubt, dass die Prophezeiung wahr sei, und ob sie wirklich diese Bürde tragen müsse. Und erst im Sterben kommt Viserys dazu, zu antworten. Doch nicht Rhaenyra sitzt an seinem Bett, sondern seine Ehefrau Alicent (Olivia Cooke) – und die hat noch nie zuvor von dieser Prophezeiung gehört, hat also keine Ahnung, wovon Viserys da spricht.

    Verbindung zwischen "House Of The Dragon" & "Game Of Thrones": Der Dolch und Aegons Prophezeiung erklärt

    Alles, was Alicent aus dessen letzten Worten mitnimmt, ist irgendwas mit „Aegon“, einem Prinz, der das Reich vereinen muss, und „du bist es, du bist die Verheißung“. Die Worte sind an Rhaenyra gerichtet – aber Alicent bezieht sie auf ihren Sohn Aegon (Tom Glynn-Carney). Von der Prophezeiung hat sie zwar noch nie gehört, dafür erzählte ihr König Viserys am Lagerfeuer bei der Hirschjagd jedoch von seinem Traum, in dem er seinen Sohn mit der Krone des Eroberers gesehen hat…

    Alicent hört, was sie hören will

    Ganz unlogisch ist es also nicht, dass Alicent glaubt, Viserys spreche von Prinz Aegon, schließlich kennt sie nur Viserys‘ Traum und nicht den von König Aegon I. – und sich deshalb doch für Aegons Krönung ausspricht, nachdem sie nur Stunden zuvor wortwörtlich zu Rhaenyra gesagt hatte, diese werde eine gute Königin sein. Geht die HBO-Serie hier also tatsächlich den Weg, den „Tanz der Drachen“ genannten Bürgerkrieg auf ein blödes Missverständnis zurückzuführen?

    Wir glauben: Nein. Selbst wenn es nicht zu diesem Missverständnis gekommen wäre, hätten der nach Macht strebende Otto Hightower (Rhys Ifans) einen Weg gefunden, Alicent erneut gegen Rhaenyra aufzustacheln und zu manipulieren. Es wäre nicht das erste Mal. Und auch andere Anhänger der Grünen, die gegen eine Frau als Thronerbin sind, würden Alicent weiterhin in die Richtung beraten, zum Wohle des Volkes doch ihren Sohn Aegon krönen zu lassen.

    Und zu guter Letzt dürfte Alicent auch einfach nur das gehört haben, was sie hören wollte: Im vollen Wissen, dass hier ein mit Mohnblumensaft abgefüllter Sterbender wahrscheinlich schon im Delirium spricht, interpretiert sie seine Worte so, wie es ihr am besten passt. Ein einziges Abendessen, bei dem (fast) alle kurzzeitig ihre Streitigkeiten vergessen, radiert eben nicht einfach so ein halbes Leben voller Wut, Missgunst und Enttäuschungen aus.

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    Dass „House Of The Dragon“ dieses Missverständnis rund um Aegons Prophezeiung einbaut, die es in der Buchvorlage „Feuer und Blut“ von George R.R. Martin gar nicht gibt, soll vermutlich dazu dienen, Alicent nach ihrem Friedensangebot an Rhaenyra einen halbwegs nachvollziehbaren Grund zu geben, sich doch wieder gegen ihre Stieftochter zu stellen.

    In der Serie gibt es immer wieder Bemühungen, die Figuren auf gewisse Weise sympathischer erscheinen zu lassen als sie es in der Buchvorlage sind – so machen sich zum Beispiel Daemon (Matt Smith) und Rhaenyra nicht des Mordes an Laenor Velaryon (John Macmillan) schuldig, und Rhaenyra erklärt in der Serie, dass sie nur Kinder mit einem anderen Mann gezeugt habe, weil es mit Laenor nicht klappte.

    Viserys‘ letzte Worte: "Meine Liebe"

    Aber an wen sind Viserys‘ allerletzte Worte gerichtet, als er alleine im Bett liegt, die Hand ausstreckt und das Bild schwarz wird? Der König murmelt: „Meine Liebe“. Damit kann er eigentlich nur seine erste Ehefrau Aemma meinen. An die Liebe zu ihr hat er sich immer wieder erinnert, küsste in Folge 7 ihren Ehering und nannte seine Ehefrau Alicent sogar Aemma. Nun ist Viserys im Tod wieder mit ihr vereint.

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    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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