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    Streaming-Tipp: In diesem kultigen Tier-Horrorfilm bekommt es Jennifer Lopez mit einer gigantischen Dschungel-Bestie zu tun
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Pascal liebt das Kino von „Vertigo“ bis „Daniel, der Zauberer“. Allergisch reagiert er allerdings auf Jump Scares, Popcornraschler und den Irrglauben, „Joker“ wäre gelungen.

    Im Dschungel-Abenteuer „Anaconda“ bekommt es Jennifer Lopez mit einer 10 Meter großen Riesenschlange zu tun. Auch wenn die Kritiken damals schlecht ausgefallen sind, macht der Film laut FILMSTARTS-Redakteur Pascal Reis richtig viel Spaß.

    Wenn es um das (Sub-)Genre des Tier-Horrorfilms geht, dann muss man als Liebhaber*in gefräßiger Bestien im Blutrausch oftmals viel Schund ertragen. Allein die Mockbuster-Schmiede The Asylum hat mit ihren unzähligen „Sharknado“- und weiteren Creature-Feature-Trash-Streifen dafür gesorgt, dass dieses Genre zusehends in Verruf gerät. Das ist schade, denn eigentlich bringen die entfesselten Bestien an Land, im Wasser oder in der Luft doch immer eine ganz eigene Faszination mit sich.

    Anaconda“ war 1997 im Kino zwar ein ansehnlicher Hit, wurde von der Kritik aber größtenteils schlecht aufgenommen. Inzwischen genießt das Dschungel-Abenteuer mit Jennifer Lopez („The Mother“) in der Hauptrolle einen gewissen Kult-Faktor, der auch dem Trash-Appeal der Inszenierung geschuldet ist – und das ist auch gut so! Denn auch wenn „Anaconda“ eigentlich nicht besser als sein Ruf ist, macht die Genre-Sause doch viel mehr Spaß, als man es ihr oftmals zugestehen möchte.

    Ihr habt „Anaconda“ bislang noch nicht gesehen? Dann könnt ihr ihn euch bei Amazon Prime Video als Video-On-Demond leihen oder kaufen. Falls ihr es auf eine haptische Heimkino-Auswertung abgesehen habt, werdet ihr leider enttäuscht, denn während der Dschungel-Horror hierzulande auf DVD weitestgehend vergriffen ist, gab es bislang noch gar keine Blu-ray-Auswertung von „Anaconda“ in Deutschland. Da besteht also definitiv Nachholbedarf!

    Darum geht’s in "Anaconda"

    Die Mitglieder einer Filmcrew (u.a. Jennifer Lopez, Owen Wilson, Ice Cube, Eric Stoltz) machen sich im Namen von National Geographic in den Amazons auf. Hier treffen sie auf den undurchsichtigen Paul Sarone (Jon Voight), der mit seinem Boot liegen geblieben ist und behauptet, ehemals als Priester tätig gewesen zu sein. Er bietet sich der Gruppe aufgrund seiner hervorragenden Ortskenntnisse als Führer an, um die Crew zu dem geheimnisvollen Indianerstamm aufspüren, über den eine Dokumentation gedreht werden soll.

    Aber Sarone denkt in Wahrheit gar nicht daran, die Interessen der Gruppe zu befrieden, denn in Wahrheit ist der Mann ein Jäger und von einer Sache besessen: Er will eine riesige Anakonda aufspüren und zur Strecke bringen. Auf intrigante Art und Weise führt er das Filmteam immer tiefer in den Dschungel und nutzt dabei die Verletzung des Expeditionsleiters Dr. Cale (Stoltz) schamlos aus. Schon bald beginnt eine Hetzjagd, in der es um Leben und Tod geht...

    Launiges Genre-Kino mit gigantischer Bestie

    Dass „Anaconda“ nicht sonderlich beliebt ist, beweist bereits ein Besuch auf der Seite Rotten Tomtoes. Der Anteil positiver Kritiken liegt hier bei unterdurchschnittlichen 40 Prozent. Noch schlimmer fällt die Bewertung des Publikums aus. Bei über 250.000 abgegeben Stimmen liegt der positive Anteil der Bewertungen hier bei sehr, sehr schwachen 24%. Meiner Meinung nach ist das ziemlich ungerechtfertigt, denn auch wenn „Anaconda“ kein Meisterwerk ist, macht er als Genre-Snack doch viel Spaß.

    Mit einer knackigen Laufzeit von nicht einmal 90 Minuten drückt Regisseur Luis Llosa („Sniper – Der Scharfschütze) entsprechend konsequent aufs Gaspedal und lässt nicht nur schnell die gefräßige Riesenschlange von der Leine, um für jede Menge Angst und Schrecken zu sorgen (und ja, auch das CGI ist in diesem Fall aus heutiger Sicht ziemlich schauderhaft!), sondern auch die zweite Gefahr darf sich schnell in ihrem Wahnsinn eingrooven: Jon Voight. Dieser gibt hier nämlich den absoluten Vorzeige-Psychopathen und bringt große Freude dafür mit, sich mit irrem Blick durch den Film zu overacten.

    Schwitzig, spannend, sehenswert!

    Dagegen wirkt der Rest des überraschend hochkarätigen Ensembles eher blass und Jennifer Lopez, Ice Cube, Owen Wilson und Co. liefern unauffälligen Dienst nach Vorschrift. Das ist in dieser Art von Genre-Film aber völlig in Ordnung, denn als verhältnismäßig hochbudgetiertes B-Movie (45 Millionen US-Dollar) liegt der Schwerpunkt natürlich auf der spannungsgeladenen Drohkulisse, dass irgendwo in den amazonischen Gewässern eine gigantische Dschungel-Bestie lauert, die nichts lieber tut, als Menschen (oder schwarze Jaguar) zu vertilgen.

    Darüber hinaus macht „Anaconda“ in seiner völlig simpel gehaltenen Dusseligkeit nicht nur schwer Laune, sondern hat auch eine ganz eindeutige Stärke aufzuweisen, die nicht von der Hand zu weisen ist: Die schwitzig-schwüle Dschungelatmosphäre ist wirklich effektiv in Szene gesetzt. Das ist nicht nur der routinierten Inszenierung seitens Luis Llosa zu verdanken, sondern auch der wirklich guten Kameraarbeit von Bill Butler. Und der kennt sich mit Tier-Horror aus, war dieser doch schon bei „Der weiße Hai“ für die Bilder verantwortlich!

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    Dies ist eine Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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