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    Kaley Cuoco war nicht die erste Wahl für Penny
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Filme gehen für ihn fast immer vor Serien. Doch es gibt Ausnahmen: In den letzten 10 Jahren hat er wenig Besseres gesehen als David Lynchs "Twin Peaks"-Revival – und nach dem Motto "Besser spät als nie" wühlt er sich gerade durch sämtliche "Friends"-Staffeln.

    „The Big Bang Theory“ wäre ursprünglich eine völlig andere Serie geworden – das lag zum einen am Drehbuch, zum anderen aber auch an der falschen Besetzung...

    CBS

    Vor fünf Jahren hat sich mit „The Big Bang Theory“ eine der erfolgreichsten Sitcoms aller Zeiten für immer vom Bildschirm verabschiedet – auf dem Höhepunkt ihrer Popularität. Doch Jim Parsons ließ dem Sender CBS keine andere Wahl: Er wollte sich anderen Herausforderungen zuwenden – zum Beispiel seiner Kinokarriere. 2022 hat der Schauspieler, der für viele Fans wohl immer Sheldon Cooper bleiben wird, mit „Spoiler Alarm“ seine erste große Kino-Hauptrolle gespielt.

    Doch dass sich „The Big Bang Theory“ zu einem so durchschlagenden Erfolg entwickeln würde, war weder CBS noch den übrigen Beteiligten von Anfang an klar. Denn die ursprüngliche Pilotepisode fand der Sender alles andere als überzeugend. Trotzdem bekamen die ausführenden Produzenten Chuck Lorre und Bill Prady eine zweite Chance – und drehten eine neue Pilotfolge. Der Rest ist TV-Geschichte...

    Doch was ist mit dem ersten Pilotfilm? Wer will, kann ihn sich auf YouTube ansehen – und selbst feststellen, dass die Serie ursprünglich einen ganz anderen Tonfall haben sollte. Das lag zum einen am Skript, zum anderen aber auch an der Besetzung. Denn Sheldons und Leonards berühmte Nachbarin wurde in der abgelehnten Auftaktfolge nicht von Kaley Cuoco gespielt (die für ihre Rolle der Penny schließlich eine Million Dollar pro Folge verdienen sollte), sondern von Amanda Walsh. Und sie hieß auch nicht Penny, sondern Katie.

    Nicht nur die Darstellerin und der Rollenname unterschieden sich allerdings stark von der Version, die wir heute kennen, sondern auch ihr Charakter. Tatsächlich hatte auch Cuoco für die Rolle vorgesprochen – doch zumindest im ersten Anlauf fiel die Wahl nicht auf die heute 37-Jährige.

    Dass Walsh als Katie im Kontext der Serie nicht funktioniert hat, liegt jedoch nicht an der Schauspielerin, sondern bereits im Konzept begründet: „Eine kluge, harte, abgebrühte Frau mit einem verletzlichen Inneren“ sollte Katie sein. „Sie war ein Wrack“, formuliert Co-Schöpfer Chuck Lorre die Figurenausrichtung in einem DVD-Bonus-Feature noch einmal härter. „Es hat etwas gedauert, bis wir verstanden haben, dass, wenn es eine Frau in Sheldons und Leonards Ökosystem geben sollte, sie nett zu ihnen sein musste, weil Sheldon und Leonard die Verletzlichen sind.“

    Wie ist Amanda Walsh mit der Enttäuschung umgegangen?

    Doch das sind nicht die einzigen Änderungen, die Lorre und Prady gegenüber der ersten Version vorgenommen haben. So war Sheldon in der alten Variante ein weitaus aufgeschlossenerer Charakter, außerdem gab es eine Figur namens Gilda (Iris Bahr), aus der später die Figur der Amy entwickelt wurde. Howard und Raj wiederum waren erst beim zweiten Versuch dabei.

    Amanda Walsh hat trotz des Rückschlags nie aufgehört, als Schauspielerin zu arbeiten (zuletzt war sie in einer Folge der Apple-TV-Miniserie „Eine Frage der Chemie“ zu sehen), ihr großer Hit steht allerdings noch aus. In Jessica Radloffs Buch „The Big Bang Theory: The Definitive Inside Story Of The Epic Hit Series“ hat Walsh offen über ihre Erfahrung gesprochen. Sie sei zwar enttäuscht gewesen, räumt die Schauspielerin ein – doch zugleich äußerte sie auch Verständnis für die Entscheidung.

    Prodigy Pictures
    Amanda Walsh in der TV-Serie "Lost Girl"

    „Du wartest darauf, dass die Serie fortgesetzt wird und du jeden Moment nach New York reisen kannst – es waren 24 verrückte Stunden“, erinnert sich die 41-Jährige. „Dann erfuhr ich, dass ,The Big Bang Theory' umgestaltet werden sollte, allerdings mit einer neuen Figur und ohne mich. So einen Anruf möchte man als Schauspielerin nie bekommen, aber Bill [Prady] war so nett wie irgendwie möglich bei der ganzen Sache. Und dann hatte ich das große Glück, dass ich ein Jahr später (…) für einen weiteren Pilotfilm mit dem Titel ,The Mastersons Of Manhattan' mit Molly Shannon und Natasha Richardson engagiert wurde. Das war für mich eine echte Bestätigung für den Gedanken: ,Es liegt nicht an dir!'“

    Ein kleiner zusätzlicher Trost: In der ersten Staffel von „The Big Bang Theory“ bekam Walsh immerhin einen kleinen Gastauftritt – als Katie!

    In zwei Episoden war Penny zur Verwunderung vieler Fans übrigens gar nicht dabei. Woran das lag, erfahrt ihr im folgenden Artikel:

    Wo ist Penny?! Darum fehlt Kaley Cuoco plötzlich in zwei Episoden von "The Big Bang Theory"!

    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels. Zuvor ist ein ähnlicher Beitrag bei unserer spanischen Schwesternseite Sensacine.com erschienen.

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