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    "Ich war stinksauer": Deswegen hatte Ridley Scott ein Problem damit, dass James Cameron "Alien 2" gedreht hat
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Pascal liebt das Kino von „Vertigo“ bis „Daniel, der Zauberer“. Allergisch reagiert er allerdings auf Jump Scares, Popcornraschler und den Irrglauben, „Joker“ wäre gelungen.

    Mit „Alien“ hat Ridley Scott einen der größten Klassiker überhaupt abgeliefert. Dass er bei Teil 2 nicht Regie führen sollte, hat den „Napoleon“-Macher damals ziemlich gekränkt. Der Grund dafür hatte auch mit „Blade Runner“ zu tun...

    Mit „Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“ sollte Ridley Scott („Napoleon“) Ende der 1970er-Jahre Filmgeschichte schreiben. Das kammerspielartig-schaurige Meisterwerk mit Sigourney Weaver in der Hauptrolle konnte nicht nur das Sci-Fi-, sondern auch das Horror-Genre nachhaltig beeinflussen und zählt heute zu den meistdiskutierten wie -zitierten Referenzwerken des atmosphärischen Spannungskinos.

    Bei „Aliens – Die Rückkehr“ hat dann einige Jahre später aber nicht mehr Ridley Scott Regie geführt, sondern „Avatar“-Macher James Cameron. Wie der „Gladiator“-Regisseur in einem Interview mit Deadline nun erklärte, hat ihn diese Entscheidung damals nicht nur wütend gemacht, sondern auch gekränkt. Der Grund dafür ist ziemlich nachvollziehbar:

    Deswegen war Ridley Scott sauer

    „Als ich davon erfahren habe, dass jemand anderes den Film machen wird, hatte ich eigentlich gerade selbst versucht, [einen zweiten Teil] zu entwickeln. Als James Cameron mich anrief, sagte er mir, dass es eine schwierige Aufgabe sei, weil meine Schöpfung so einzigartig wäre. Es sei schwer für ihn, es wieder ähnlich furchteinflößend zu machen. Also sagte er, dass er es eher auf eine actionreiche, militärische Art und Weise angehen möchte. Ich dachte mir: ,Willkommen in Hollywood'.“

    Letztlich war es aber keine schlechte Entscheidung, dass sich „Alien 2“ tonal und inszenatorisch gezielt vom Vorgänger distanziert hat. Damit ist es James Cameron gelungen, sich ständigen Vergleichen zum stilprägenden Original zu entziehen – und selbst ein vielschichtigtes Meisterwerk abzuliefern. In dem Gespräch erklärt Ridley Scott weiter:

    „James und ich reden oft miteinander. Wir sind nicht gerade Freunde, aber wir reden miteinander und er ist ein toller Typ. Ich war stinksauer. Das hätte ich James nie gesagt, aber ich glaube, ich war verletzt. Ich wusste, dass ich etwas ganz Besonders abgeliefert hatte, eine einmalige Sache. Ich war verletzt, zutiefst verletzt, ich glaube in diesem Moment war ich ziemlich angeschlagen, weil ich gerade versuchte, mich von ,Blade Runner´ zu erholen.“

    Auch wenn „Blade Runner“ heute als Jahrhundertwerk von der Kritik gefeiert wird und ebenfalls nachhaltigen Einfluss auf das Kino nehmen sollte, war der dystopische Sci-Fi-Thriller mit Harrison Ford Anfang der 1980er-Jahre ein reinrassiger Flop. Darüber hinaus konnte auch die Presse mit dem Film nichts anfangen. Nach „Alien“ sollte Ridley Scott mit „Blade Runner“ also einen herben Rückschlag erleben – und seine Trauer und Wut darüber, „Alien 2“ (ein dank des ersten Teils sicherer Erfolg) nicht drehen zu dürfen, ist so mehr als verständlich.

    Es brauchte 5 (!) Drehbuchfassungen bis zum fertigen Film: So anders hätte "Alien 3" ursprünglich aussehen sollen

    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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