Heute im TV: Dieses Remake eines Sci-Fi-Horror-Klassikers ist einer der größten Flops eines absoluten Kult-Regisseurs
Oliver Kube
Oliver Kube
-Freier Autor und Kritiker
Oliver Kubes Opa schmuggelte ihn als Achtjährigen ins Programmkino zu "Das Pendel des Todes". Geschadet zu haben, scheint es nicht – er erschreckt sich weiterhin gern.

FILMSTARTS-Autor Oliver Kube findet, dass dieser Titel aus dem Œuvre von John Carpenter viel zu oft übersehen wird, wenn es um die unterhaltsamsten Filme der Horrorlegende geht. Am Abend könnt ihr „Das Dorf der Verdammten“ im Free-TV schauen.

Der mit Sci-Fi-Elementen angereicherte Gruselfilm „Das Dorf der Verdammten“ von „Halloween“-Genie John Carpenter kam 1995 in die Kinos. Mit einem ebenso fähigen wie populären Genre-Regisseur hinter der Kamera, großen Stars aus den „Superman“-, „Star Wars“- und „Star Trek“-Reihen davor sowie einer dank des gleichnamigen Kult-Originals aus dem Jahre 1960 bereits bewährten Story konnte an den Kinokassen eigentlich nichts schiefgehen – sollte man zumindest denken. Tat es dann aber doch – unverdienterweise, wie der Autor dieser Zeilen findet. Warum, das lest ihr etwas weiter unten in diesem Text. Oder ihr schaut einfach selbst in den Film rein.

Das Dorf der Verdammten“ läuft am heutigen 14. Dezember 2024 um 22.30 Uhr auf RTL Zwei. Eine Wiederholung gibt es noch in derselben Nacht um 2.55 Uhr. Alternativ könnt ihr euch den FSK-16-Titel als Blu-ray, DVD und kostenpflichtiges Video-on-Demand zulegen:

Das Einschalten lohnt sich!

John Carpenter sah den ersten „Das Dorf der Verdammten“, einen britischen Schwarzweißfilm, als Zwölfjähriger. Der Film blieb ihm aus mehreren Gründen im Gedächtnis, wie er der Tageszeitung Orange County Register in einem zum Kinostart geführten Interview im Jahre 1995 gestand: „Die Vorstellung, dass eine ganze Stadt einen Blackout erleidet, war wirklich 'Wow!' Außerdem war ich irgendwie unglaublich verknallt in eines der schrägen Mädchen aus dem Film. Sie war mein erster echter Schwarm“, lachte er. „Ich wünschte mir, dass sie mich dazu brächte, alles zu tun, was sie wollte.“

Dann führte Carpenter weiter aus, dass er, nachdem er vom produzierenden Studio Universal Pictures mit der Inszenierung beauftragt worden war, sofort wusste, wo er den Film drehen würde: „Ich lebe in Inverness, Kalifornien, ganz in der Nähe von Point Reyes, wo wir 1979 ‚The Fog‘ gedreht hatten. Es ist das Paradies. Man kann die Kamera überall hinstellen und findet [ein interessantes Motiv]. Es ist eine kleine Stadt, aber sie bietet enorme Abwechslung und eine brillante Atmosphäre.“

Letzterer Punkt trug sehr zum Gelingen des Films bei, der wirklich herrlich creepy ist. Und auch wenn das Ganze deutlich mainstreamiger ausfiel als viele seiner Indie-Projekte, schaffte Carpenter es, einige wirklich verstörende Momente einzubauen. Trotz Drehbuchanpassungen wie der Verlegung des Schauplatzes von England nach Nordamerika und Modernisierungen der Charaktere hielt er sich in den Grundzügen erfreulich eng an den älteren Film sowie an die Romanvorlage „Kuckuckskinder“ von John Wyndham.

Nicht nur visuell, auch in Bezug auf die Atmosphäre und die einfallsreiche Handlung ist „Das Dorf der Verdammten“ ein reizvolles, sehenswertes Werk. Es konnte zudem ein erstaunlich hochkarätiger Cast verpflichtet werden. Zuerst ist da der Hauptdarsteller Christopher „Superman“ Reeve zu nennen. Wir sehen den Mimen hier in seinem letzten Film vor dem tragischen Unfall, der ihn für den Rest seines Lebens an einen Rollstuhl fesseln sollte. Dazu kommen Mark Hamill, der Luke Skywalker aus der „Star Wars“-Saga, Kirstie Alley („Star Trek 2: Der Zorn des Khan“, „Cheers“), Linda Kozlowski aus den „Crocodile Dundee“-Comedys und 1980er-Leinwandidol Michael Paré („Straßen in Flammen“).

„Das Dorf der Verdammten“ mag, was seine Wirkung auf das Publikum betrifft, längst nicht mit den ganz großen Werken von Carpenter wie „Das Ding aus einer anderen Welt“ oder „Halloween“ mithalten können, ist aber sehr unterhaltsam. Das ist auch deshalb der Fall, weil – trotz des düsteren Ambientes und der streckenweise deftigen Gewaltszenen – unterschwellig immer eine gewisse Leichtigkeit und die spürbare Freude des Filmemachers am Grotesken mitschwingen. Schaut einfach mal rein. Ich bin mir sicher, dass viele von euch positiv überrascht sein werden.

Das Dorf der Verdammten
Das Dorf der Verdammten
Starttermin 1. September 1995 | 1 Std. 38 Min.
Von John Carpenter
Mit Christopher Reeve, Kirstie Alley, Linda Kozlowski
User-Wertung
3,1

"Das Dorf der Verdammten": Das ist die Story

Die Bewohner des recht isoliert im Norden Kaliforniens liegenden Midwich feiern das Gründungsjubiläum ihres Städtchens. Da werden sie von einer unheimlichen Macht heimgesucht: Sämtliche Einwohner und auch ihre Tiere fallen am helllichten Tag plötzlich für exakt sechs Stunden in eine tiefe Ohnmacht. Warum dies geschehen ist, kann sich hinterher niemand erklären.

Einige Wochen nach dem rätselhaften Ereignis stellt Dorfdoktor Alan Chaffee (Reeve) fest, dass zehn Frauen aus der Gemeinde – darunter auch seine eigene Gattin Barbara (Karen Kahn) – schwanger sind und die Empfängnis auf diesen Tag datiert werden kann. Neun Monate später kommen die Kinder ganz regulär zur Welt.

Die Babys weisen große Ähnlichkeit miteinander auf. Zudem haben sie alle schlohweiße Haare und wachsen ungewöhnlich schnell heran. Immer wieder wird die Gemeinde derweil von weiteren mysteriösen Vorkommnissen beunruhigt, bei denen es zu Todesfällen kommt. Zusammen mit dem lokalen Geistlichen Reverend George (Hamill) und der von der Regierung gesandten Epidemiologin Dr. Verner (Alley) glaubt Dr. Chaffee, einem schrecklichen Geheimnis auf der Spur zu sein…

Wusstet ihr, dass John Carpenter nach viel zu langer Pause vor Kurzem endlich wieder Regie geführt hat? FILMSTARTS-Redakteur Pascal Reis stellt euch im folgenden Artikel sein neues Projekt vor und verrät zudem, wo ihr es sehen könnt:

Erstmals im Streaming-Abo: Mit dieser Serie meldet sich eine der größten Horror-Legenden nach 13 (!) Jahren zurück!

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