Wenn ihr "Nosferatu – Der Untote" mochtet, dann MÜSST ihr diesen Film gesehen haben – jetzt unbedingt streamen
Stefan Geisler
Stefan Geisler
-Redakteur
"Tanz der Teufel 2" und ein manisch-lachender Bruce Campbell haben Stefans Horror-Herz gestohlen. Seitdem kann er nicht mehr ohne: "Der Babadook", "Halloween" und "The Lords of Salem" - Horrorfilme gehören für Stefan einfach zu einem guten Filmabend.

Mit „Nosferatu – Der Untote“ sorgt Robert Eggers aktuell im Kino für Angst und Schrecken. Der Film ist dabei ein Remake eines Stummfilmklassikers, der schon über 100 Jahre auf dem Buckel hat. Das Original könnt ihr im Abo auf Mubi finden.

Aktuell könnt ihr im Kino wieder einmal in die finsteren Bilderwelten von Robert Eggers eintauchen, der schon mit „The Witch“ oder „Der Leuchtturm“ in den Bewegtbildtempeln für eine wahrlich unbehagliche Atmosphäre gesorgt hat. Und auch sein neuester Streich „Nosferatu – Der Untote“ ist eine gelungene Schauer-Mär, die insbesondere visuell zu beeindrucken weiß.

Inhaltlich geht es hier um den frisch verheirateten Thomas Hutter (Nicholas Hoult), der aus dem beschaulichen deutschen Städtchen Wisborg 1838 nach Transsilvanien geschickt wird, um ein vielversprechendes Geschäft mit dem Grafen Orlok (Bill Skarsgård) abzuwickeln. Dieser will sich in der kleinen Gemeinde niederlassen und ein Anwesen erwerben. Doch kaum im Schloss des Adeligen angekommen, muss Thomas feststellen, dass diesen eine furchteinflößende Aura umgibt. Und tatsächlich ist Orlok ein niederträchtiger Vampir, der Krankheit und Tod in die Stadt bringt.

Bei „Nosferatu – Der Untote“ handelt es sich dabei um ein Remake des Stummfilm-Klassikers Nosferatu, eine Symphonie des Grauens von Friedrich Wilhelm Murnau aus dem Jahre 1922. Wenn ihr das Original noch nicht kennt, dann ist jetzt die beste Gelegenheit, um dieses Versäumnis endlich nachzuholen – und zu verstehen, warum dieser Film auch heute noch zu den ganz großen Klassikern des Horror-Genres gehört.

Aktuell findet ihr das schaurige Meisterwerk im Portfolio des Online-Streamingservice MUBI. Alternativ könnt ihr ihn auch im MUBI-Channel auf Amazon streamen, welcher im Probeabo für sieben Tage kostenfrei ist:

Wer öfter mal in Berlin ist, dem sei hier an dieser Stelle noch ein besonderer Tipp ans Herz gelegt. „Nosferatu, eine Symphonie des Grauens“ wird regelmäßig im Babylon am Rosa-Luxenburg-Platz gezeigt – mit fantastischer Live-Musik-Begleitung. Wer diesem Meilenstein des Horror-Kinos also mal so richtig Tribut zollen will, der löst eine Karte und besucht das historische Lichtspielhaus.

"Nosferatu": Mehr als nur ein Dracula-Klon

Berühmt ist „Nosferatu, eine Symphonie des Grauens“ natürlich in erster Linie aufgrund des legendären Rechtsstreits mit Bram Stokers Witwe Florence Stoker. Diese klagte bereits im Veröffentlichungungsjahr des Vampirfilms 1922 auf Verletzung der Urheberrechte. Im Juli 1925 wurde ihr dann in einem Berliner Gericht Recht zugesprochen – und infolgedessen sollte das komplette Filmmaterial und alle existierenden Kopien von „Nosferatu“ vernichtet werden. Glücklicherweise blieben viele Kopien erhalten, wodurch wir auch heute noch in den Genuss der vollständigen „Nosferatu“-Erfahrung kommen können.

Es ist natürlich nicht abzustreiten, dass „Nosferatu, eine Symphonie des Grauens“ trotz inhaltlicher Abänderungen eine ziemlich direkte Nachahmung von Bram Stoker „Dracula“-Briefroman ist. Dass er sich dennoch eigenständig anfühlt, verdankt er dabei in erster Linie seinem außergewöhnlichen Vampir-Design und Orlok-Darsteller Max Schreck, der hier eine Darstellung für die Ewigkeit ablieferte.

Max Schreck als Graf Orlok Films sans Frontières
Max Schreck als Graf Orlok

Der Mensch gegen die Natur

Der Vampir ist in „Nosferatu, eine Symphonie des Grauens“ kein betörender Charmeur, sondern ein entmenschlichtes Ungeheuer, das mit seinen klauenartigen Fingern, den verlängerten Schneidezähnen, starrenden Augen und spitzen Ohren eine Mischung aus Fledermaus, Insekt und Wiedergänger ist – und eine hypnotische Faszination auf das Publikum ausübt. Dieses Monster, das in den Schatten lebt, scheint nicht von dieser Welt.

Gleichzeitig ist Murnaus Horror-Mär eine Auseinandersetzung mit der Natur und Moderne. Kurz nach den Schrecken des Ersten Weltkriegs entstanden, wird hier in herrlichen Naturbildern ein trügerischer Sehnsuchtsort fern von der Welt der lauten Städte erschaffen. Ein Ort, an dem nicht die Technik den Takt vorgibt, sondern alte Mythen und Legenden regieren. Doch friedvoll geht es selbst hier nicht zu, denn mit Orlok wohnt diesem Ort eine fast dämonische Kraft inne, die sich an den Lebenden labt – und das zurückholt, was der Mensch sich genommen hat.

Und auch wenn „Nosferatu, eine Symphonie des Grauens“ natürlich heute nicht mehr den typischen Sehgewohnheiten entspricht und keinem echten Genre-Fan Gänsehaut bescheren dürfte, gibt es doch eine wahnsinnige Anzahl großartiger Einstellungen und Bilder, die selbst im heutigen Horror-Kino noch zitiert werden. Kurzum: Wer diesen Klassiker bisher nicht gesehen hat, der sollte Robert Eggers Remake zum Anlass nehmen, um dieses Meisterwerk spätestens jetzt nachzuholen.

Wir konnten übrigens zum Kinostart von „Nosferatu – Der Untote“ mit dem Regisseur Robert Eggers sprechen. Das ganze Interview findet ihr hier:

"Wir hatten Tausende von Ratten am Set": Das große FILMSTARTS-Interview mit "Nosferatu"-Regisseur Robert Eggers

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