Kurt Russell ist nicht nur selbst Teil eines der populärsten Remakes der Kinogeschichte („Das Ding aus einer anderen Welt“, 1982), sondern auch Hauptdarsteller populärer Klassiker, die Neuverfilmungen nach sich zogen. Wenn sich Filmemacher allerdings an bekannten Stoffen bedienen, ohne sich die Rechte dafür einzuholen, kann das schnell mal teuer werden.
So sah sich „Lockout“-Autor Luc Besson vor einigen Jahren mit einer Klage John Carpenters konfrontiert, greife die testosterongeladene Science-Fiction-Sause doch offensichtlich auf dessen „Die Klapperschlange“ mit besagtem Kurt Russell in der Titelrolle zurück. Nun wiederholte sich dieser Fall gewissermaßen: „VidaaMuyarchi“ kam am 6. Februar 2025 in die deutschen Kinos – und musste sich lange zuvor mit ähnlichen Anschuldigungen herumschlagen.
Bereits nach Veröffentlichung des Trailers folgte eine Klage von Studio Paramount Pictures. Der Grund: Es handle sich dabei eindeutig um eine Neuinterpretation von „Breakdown“ (1997)! Produktionsstudio Lyca Productions sah sich so plötzlich damit konfrontiert, mehr als nur einen kleinen Obolus – nämlich zehn Millionen Dollar – für die Remake-Rechte zu entrichten. Ein ordentlicher Batzen Geld, vor allem in der Welt des indischen Kinos, in der (noch) nicht die Unsummen zur Verfügung stehen, wie man sie aus Hollywood kennt.
Am Ende musste so nicht nur der geplante Kinostart verschoben werden, auch dem Box Office dürfte jene Entwicklung nicht allzu zuträglich gewesen sein: Der von „Teddy“-Star Magizh Thirumeni inszenierte Action-Thriller konnte nicht mehr als 15,8 Millionen Dollar einspielen. Vielleicht wendet sich das Blatt jetzt aber wenigstens auf Netflix…
"VidaarMuyarchi": Das erwartet euch im "Breakdown"-Remake
Eines gleich vorweg: „Breakdown“ ist ein absolutes Brett vor dem Herrn und in Sachen Spannung kaum zu überbieten. Der mit einer Laufzeit von gerade einmal 95 Minuten knackig geratene Thriller von „Terminator 3“-Macher Jonathan Mostow lässt seinem Publikum kaum Zeit zum Durchatmen und hält die Spannung bis zur letzten Sekunde so konstant hoch wie nur wenige andere Filme. Das findet nicht nur der Autor dieses Artikels, sondern auch FILMSTARTS-Redakteur Pascal Reis, wie er kürzlich zum Paramount+-Start des Films klarstellte:
Jetzt neu im Streaming-Abo: Mehr Nervenkitzel als in diesem grandiosen 90er-Jahre-Thriller geht wirklich nicht!Ob „VidaaMuyarchi“ da auch nur halbwegs mithalten kann? Zumindest eines ist schon mal ziemlich sicher: Ganz so kurzweilig dürfte das indische Pendant nicht ausfallen, kommt dieses doch mit einer Laufzeit von zweieinhalb Stunden daher. Ob die Geschichte dadurch aber vielleicht sogar dazugewinnt oder ob sich so doch die eine oder andere Länge einschleicht, könnt ihr ab sofort selbst feststellen.
Nur so viel sei schon mal verraten: Während einige Szenen praktisch 1:1 übernommen wurden, geht es actiontechnisch hier etwas spektakulärer zur Sache. Geklaut wurde so nicht nur beim Kurt-Russell-Highlight, sondern zumindest in einer Szene auch bei „The Raid 2“...
Darum geht's in "VidaaMuyarchi"
Wie in „Breakdown“ nimmt auch hier der Roadtrip eines Ehepaares eine dramatische Wendung. Denn als Kayal (Trisha Krishnan) plötzlich ohne jede Spur verschwindet, bleibt ihrem Ehemann Rakshith (Arjun Sarja) nichts anderes übrig, als sich auf die Suche nach seiner großen Liebe zu machen.
Verzweifelt klammert er sich an jeden noch so kleinen Hinweis, der ihn zu Kayal führen könnte. Dabei bekommt er jedoch immer wieder Steine in den Weg gelegt. Und was Rakshith nicht weiß: Er wird auf Schritt und Tritt beobachtet…
Es ist übrigens noch gar nicht so lange her, da landete ein indischer Blockbuster wenige Wochen nach Kinostart auf Netflix, der ungleich erfolgreicher war – und sogar zum zweitgrößten Kassenschlager der indischen Filmgeschichte avancierte:
Noch (!) länger als im Kino: Ab sofort gibt's einen der größten Blockbuster 2024 bei Netflix – nur 8 Wochen nach Kinostart!