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    Spike Lee regt Italien auf

    Der neue Film des US-Regisseurs sorgt für Unmut : "Miracle at St. Anna" soll eine falsche Sichtweise über die italienischen Wiederstandskämpfer im Zweiten Weltkrieg zeigen.

    Der Verband der italienischen Ex-Partisanen (ANPI) ist über den neuen Film von alles andere als begeistert. handelt von vier schwarzen US-Soldaten, die im Zweiten Weltkrieg plötzlich von ihrer Division getrennt sind, vom italienischen Volk jedoch herzlich aufgenommen werden. Einer von ihnen rettet einem kleinen Jungen das Leben.

    Hätte Massaker verhindert werden können ?

    Im Film wird auch das Massaker in der toskanischen Apennin-Ortschaft Sant'Anna di Stazzema vom 12. August 1944 gezeigt. Dabei wurden 560 Zivilisten, davon 120 Kinder, von der SS am Marktplatz erschossen. Laut Lee soll ein italienischer Wiederstandkämpfer die Einwohner nicht gewarnt haben, obwohl er von dem geplanten Massaker wusste.

    Lee: "Finde Debatte positiv"

    Die ANPI meint, dass der Film ein schlechtes Licht auf die Partisanen werfe. Lee steht den Anschuldigungen gelassen gegenüber: "Ich entschuldige mich bei niemandem. Ich finde es positiv, dass der Film eine Debatte über Italiens Vergangenheit öffnet. Es gibt verschiedene Interpretationen über die Ereignisse, doch die Tatsache ist, dass in Sant'Anna di Stazzema 560 Zivilisten getötet wurden."

    Sit-in zur Erstaufführung

    Kommenden Mittwoch feiert "Miracle at St. Anna" seine italienische Erstaufführung in der toskanischen Stadt Viareggio. Zehn Ex-Partisanenkämpfer und etwa 50 Überlebende des Massakers haben ein Sit-In angekündigt. Zwei Tage später wird der Film in 250 Kinos starten.

    Barbara Fuchs mit derStandard und AFP

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