Platz 60
"Clerks"
Kevin Smith, USA 1994
Für nur schlappe 27.000 US-Dollar produzierte Drehbuchautor, Regisseur und Schauspieler Kevin Smith sein aus eigener Tasche finanziertes und komplett in schwarz-weiß gehaltenes Debüt „Clerks“, welches innerhalb kürzester Zeit Kultstatus genießen durfte und mehrere Fortsetzungen nach sich zog. „Clerks“ handelt vom jungen Dante Hicks (Brian O'Halloran), der sein Dasein in einem Quick-Stop-Laden fristet und in seiner Freizeit mit seinem Kumpel Randal Graves (Jeff Anderson) über die (un)tiefen Themen des Lebens philosophiert. Für Abwechslung sorgen hin und wieder die kleinkriminellen Drogendealer Jay (Jason Mewes) und Silent Bob (Kevin Smith), die ihren mehr oder weniger relevanten Senf zu den Themen beisteuern, während sie vor dem Laden auf Kundschaft warten.
Das geringe Budget und die limitierten Mittel sieht man Smiths Debüt zu jeder Zeit an. Doch Smith, der für den Kultstreifen seine heiß geliebte Comicsammlung verkaufen musste, konzentriert sich zielsicher auf das Herzstück des Films: die zahlreichen, vielfältigen, aberwitzigen Dialoge. Ob Sexstellungen, nervige Kunden oder die Erörterung der Frage, ob die Zerstörung des Todessterns aus „Star Wars“ moralisch gerechtfertigt war - die Hauptfiguren finden immer wieder Themen, die mit einer solchen Ernsthaftigkeit ausdiskutiert werden, dass der Zuschauer nicht nur durchweg amüsiert ist, sondern die Charaktere auch schnell ins Herz schließt. Vor allem Jay und Silent Bob mauserten sich durch die Komödie zu den geheimen Helden des Films, weswegen sie in zahlreichen Werken („Dogma“, „Scream 3“) Auftritte bekamen. 13 Jahre nach dem Erfolg von „Clerks“ folgte „Clerks 2“, auf Teil 3 muss die Fangemeinde bislang noch geduldig warten.
