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    Nach "Alles Geld der Welt": In "Trust" widmet sich auch Danny Boyle dem Entführungsfall Getty

    Parallel zu Ridley Scotts „Alles Geld der Gelt“, das mit dem Kevin-Spacey-Rauswurf für viel Furore sorgte, hat Danny Boyle mit der Miniserie „Trust“ an derselben Geschichte über den Getty-Clan gewerkelt. Die gibt es nun auch in Deutschland.

    FX

    Im Jahr 1973 wird der junge John Paul Getty III. (Harris Dickinson) mitten in Rom entführt. Die Kidnapper erhoffen sich ein stolzes Lösegeld von 17 Millionen Dollar, schließlich handelt es sich bei dem Jungen um den Enkel des reichen Öl-Magnaten John Paul Getty Senior (Donald Sutherland). Doch ebenso wie die Polizei nimmt dieser die Forderung nicht ernst, sondern glaubt vielmehr, dass John die Entführung selbst inszeniert hat, um sich Geld von seinem Großvater zu ergaunern. Einzig die (mittellose) Mutter des Teenagers (Hilary Swank) versucht mithilfe des Ex-CIA-Agenten James Fletcher Chase (Brendan Fraser) mit den Entführern zu verhandeln – mit dürftigem Erfolg...

    "Alles Geld der Welt" als Serie

    Erst vor einigen Monaten hat Ridley Scott mit „Alles Geld der Welt“ den wahren Fall Getty für die große Leinwand aufbereitet. Im Umfeld des Kinostarts sorgte aber weniger der Film selbst als vielmehr der Guerilla-Austausch des ursprünglich als John Paul Getty Senior gecasteten Kevin Spacey für Aufsehen. Nachdem die schweren Belästigungsvorwürfe gegen den Oscarpreisträger laut wurden, wurde dieser nachträglich und innerhalb kürzester Zeit mittels Nachdrehs durch Christopher Plummer ersetzt.

    Eine solch turbulente Produktion hat die Serie „Trust“, für die sich das „Slumdog Millionär“- und „127 Hours“-Team Simon Beaufoy und Danny Boyle einmal mehr als Autor und Regisseur zusammengetan haben, nun nicht vorzuweisen, dafür aber mindestens genauso gute Kritiken. Weniger begeistert von der Serie war hingegen Ariadne Getty, die Schwester von John Paul Getty III, die sich schockiert darüber zeigte, dass in „Trust“ impliziert wird, dass die Gettys selbst eine Rolle in der Planung der damaligen Entführung gespielt haben sollen. Autor Simon Beaufoy erklärte daraufhin, dass zwar in keiner der offiziellen Biografien von dieser Annahme ausgegangen werde, er selbst beim Lesen zwischen den Zeilen aber zu dem Schluss gekommen sei, dass der Getty-Spross sich quasi selbst entführt hat.

    Pläne für Staffel 2

    Trotz des Gegenwindes durch die Getty-Verwandtschaft schien der verantwortliche Sender FX zufrieden mit dem Endergebnis zu sein. So gibt es bereits Diskussionen über eine zweite Staffel von „Trust“, auch wenn diese bislang noch kein grünes Licht hat. Da der Entführungsfall schon in Gänze in Season eins behandelt wird, sieht Beaufoy die Serie insgesamt eher als Porträt über die Familie Getty an sich, bei der in potentiellen weiteren Staffeln unterschiedliche Perioden in deren Geschichte beleuchtet werden sollen. Für eine zweite Season würde er sich daher gern in die 1930er Jahre begeben, um zu erforschen, wie aus John Paul Getty I. diese außergewöhnliche Persönlichkeit mit einem riesigen Loch in ihrer Seele geworden ist.

    Die zehnteilige erste Staffel von „Trust“ läuft ab dem heutigen 9. Mai 2018 immer mittwochs um 20.15 Uhr in Doppelfolgen bei Sky Atlantic HD und ist parallel dazu außerdem über die Streaming-Dienste Sky Ticket, Sky Go und Sky On Demand abrufbar.

     

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