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    "Aufbruch zum Mond": Das steckt hinter dem Shitstorm gegen Ryan Gosling und seinen neuen Film

    Gerade feierte mit „Aufbruch zum Mond“ bei den Filmfestspielen in Venedig einer der Oscar-Favoriten dieses Jahres seine Premiere. Die Kritiker sind größtenteils begeistert, doch trotzdem tobt nun ein Shitstorm. Wir erklären euch warum…

    Universal Pictures

    Für „La La Land“ gewann Damien Chazelle den Oscar als Bester Regisseur (als jüngster Gewinner überhaupt in dieser Kategorie) und es gab fünf weitere Auszeichnungen beim berühmtesten Filmpreis der Welt. Der Goldjunge für den Besten Film wurde aber knapp verpasst, doch das könnte sich für Chazelle bei der nächsten Verleihung ändern. „Aufbruch zum Mond“, sein Drama über die erste Mondlandung, feierte nun seine Premiere, wird von vielen Kritikern gefeiert und gehört zu den Oscar-Favoriten.

    Gelobt wird nicht nur, wie herausragend der Film ausschaue, sondern auch wie spannend er trotz der bekannten Geschichte sei. Auch Hauptdarsteller Ryan Gosling, der Neil Armstrong, den ersten Menschen auf dem Mond spielt (der Originaltitel ist so auch „First Man“), wird von allen Seiten mit viel Lob bedacht. Auf der Kritikensammelseite Metacritic wird nach zehn Reviews ein starker Wert von 81 Punkten verzeichnet. Doch trotzdem gibt es nun Boykottankündigungen von vielen Zuschauern aus den USA. Auf Twitter tobt ein richtiger Shitstorm, vor allem konservative Amerikaner machen ihrem Ärger Luft und sagen, dass sie den Film nicht sehen werden. Der Grund ist das Fehlen einer ikonischen Szene.

    Scheinbar sehen wir in „Aufbruch zum Mond“ nicht das Platzieren der US-Flagge auf dem Mond. Es fehlt wohl komplett der Moment, in dem Neil Armstrong diese in den Boden rammt und so deutlich macht, dass die USA als erste Nation der Erde hier waren, und auch deren Besitzansprüche untermauert. Das stößt gerade konservativen Amerikanern sauer auf, weswegen Tweets auch teilweise mit dem Hashtag #MAGA, der für Donald Trumps Wahlspruch Make America Great Again steht, versehen sind.

    Während es wohl nur eine Frage der Zeit ist, bis auch Donald Trump anhand dieses Films den fehlenden Patriotismus in Hollywood beklagt, nahm Hauptdarsteller Ryan Gosling bereits zu der Kontroverse Stellung. Im Interview mit der britischen Zeitung The Telegraph erklärt er, dass das Weglassen der Flagge zeige, dass Armstrongs Leistung „Länder und Grenzen überschritten“ habe. Zudem werde die Mondlandung doch weitgehend als „menschliche Errungenschaft“ gesehen und „das ist auch, wie wir es entschieden haben, zu sehen“. Daneben verweist Gosling auf die Bescheidenheit von Armstrong und führt aus: „Ich glaube nicht, dass sich Neil als amerikanischer Held gesehen hat. Nach meinen Interviews mit seiner Familie und den Leuten, die ihn kannten, war es genau das Gegenteil. Und ich wollte, dass der Film Neil wiedergibt“. Viel besser hat er es mit diesen Äußerungen aber nicht gemacht – ganz im Gegenteil. Auch Gosling wird in vielen Posts in den Sozialen Medien nun angegriffen:

    Dass Gosling mit einem Scherz ein wenig Feuer aus der Debatte zu nehmen versuchte und darauf verwies, dass er ja Kanadier sei und daher möglicherweise unter einer „kognitiven Verzerrung“ leide, hilft auch wenig.

    Unserer Meinung nach bleibt es den Film abzuwarten, um zu beurteilen, was es mit der fehlenden Szene auf sich hat (dass es amerikanische Flaggen an anderer Stelle gibt, zeigt ja der Trailer). Ob es der Szene überhaupt bedarf oder „Aufbruch zum Mond“ nicht auch ohne sie die komplette Wirkung entfalten kann, könnt ihr dann ab dem 8. November 2018 in den Kinos sehen.

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