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    Lügen, Intrigen & Sex im Nonnenkloster: Deutscher Trailer zu "Benedetta" vom "Basic Instinct"-Macher
    Oliver Kube
    Oliver Kube
    -Freier Autor und Kritiker
    Oliver Kube ist seit den 1990ern als Journalist/Kritiker in Sachen Film, TV, Musik, Literatur & Technik tätig. Für FILMSTARTS schreibt er seit 2018.

    Das historische Biopic mit Thriller-Elementen hat das Zeug zum Skandalfilm. Denn der ebenso umstrittene wie erfolgreiche Filmemacher Paul Verhoeven („Elle“) hat mit „Benedetta“ mal wieder ein kontroverses Thema zu bieten. Hier ist der Trailer:

    Guy Ferrandis

    „Benedetta“ beruht auf der Lebensgeschichte der katholischen Nonne und späteren Äbtissin Benedetta Carlini im toskanischen Pescia während des 17. Jahrhunderts. Schon als kleines Mädchen bringen ihre Eltern sie im lokalen Konvent unter, der von Oberin Felicita (Charlotte Rampling) streng geführt wird. Als Erwachsene wird die sich gegenüber der „ehrwürdigen Mutter“ schon immer rebellisch verhaltende Benedetta (Virginie Efira) dann plötzlich von Visionen Christi heimgesucht. Zudem zeigen sich auch noch Stigmata – Wundmale wie bei einem Gekreuzigten – an ihren Händen und Füßen sowie an der Stirn.

    Benedetta berichtet aller Welt von ihren Erscheinungen und beginnt Botschaften des Herrn zu verkünden, während sie die Aufmerksamkeit der Gemeinde genießt. Der örtliche Bischof (Olivier Rabourdin) ist nur allzu bereit an ein Wunder zu glauben. Die Oberin hingegen ist skeptisch. Speziell nachdem sie Benedetta beim lesbischen Sex mit der jungen Ordensschwester Bartolomea (Daphné Patakia) erwischt hat. Als Felicita dann ihr Amt an Benedetta verliert, sucht sie in Florenz den päpstlichen Nuntius (Lambert Wilson) auf und berichtet ihm von ihrem Verdacht und ihrer Beobachtung. Der Gesandte Roms soll klären, ob die Visionen tatsächlich real sind oder ob alles nur ein großer Betrug ist, der auf dem Scheiterhaufen enden würde...

    Das historische Thriller-Biopic „Benedetta“ kommt am 2. Dezember 2021 in die deutschen Kinos.

    Die wahre Geschichte der Benedetta Carlini

    Die reale Benedetta Carlini lebte von 1590 bis 1661, stieg zur Äbtissin auf und wurde wegen eines lesbischen Verhältnisses mit einer anderen Nonne vom Kirchengericht verurteilt und eingekerkert. Ihre Geschichte kam in den 1980ern wieder ans Licht, als die US-Historikerin Judith Cora Brown die Ermittlungs- und Verhörakten nach 350 Jahren in den Archiven der Stadt Florenz entdeckte. Mit „Immodest Acts: The Life Of A Lesbian Nun In Renaissance Italy“ schrieb Brown ein Sachbuch über den Fall, das im englischsprachigen Original auch hierzulande erhältlich ist.

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    Der auf explizite Erotikszenen und deftige Gewaltdarstellungen im Rahmen seiner dann aber doch meist erstaunlich tiefgründigen Filme abonnierte „Basic Instinct“- und „Total Recall“-Regisseur Paul Verhoeven war schon viele Jahre von der Story Carlinis fasziniert. Gemeinsam mit seinem „Elle“-Co-Autor David Birke verfasste der Niederländer dann endlich ein auf Judith Cora Browns Buch basierendes Drehbuch und verfilmte es als „Benedetta“.

    Wir haben das Werk im Rahmen der Filmfestspiele von Cannes bereits sehen können. Unser Autor Michael Meyns vergibt in der offiziellen FILMSTARTS-Kritik satte vier Sterne und befindet, dass der über Religion, Sexualität, Glaube und Macht erzählende Film weit über das allzu plakative Label ‚Lesbische Nonnen-Exploitation‘, das ihm im Vorfeld angehängt wurde, hinausginge.

    Benedetta

    Die vielschichtige Titelrolle übernahm mit der Belgierin Virginie Efira („Birnenkuchen mit Lavendel“, „Elle“) einer der aktuell zugkräftigsten Namen des französischsprachigen Kinos. An ihrer Seite sind „Dune“-Star Charlotte Rampling, Daphne Patakia („Djam“) sowie Lambert Wilson aus der „Matrix“-Reihe und „Von Menschen und Göttern“ in den wichtigsten Nebenparts zu sehen.

    Für Fans von Originalfassungen haben wir hier zum Abschluss den Trailer noch mal im französischen Original mit englischen Untertiteln:

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