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    Heute im TV: Eine ziemlich untypische Stephen-King-Verfilmung mit einem 1990er-Jahre-Star – es gibt jedoch einen Haken
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Pascal liebt das Kino von „Vertigo“ bis „Daniel, der Zauberer“. Allergisch reagiert er allerdings auf Jump Scares, Popcornraschler und den Irrglauben, „Joker“ wäre gelungen.

    Eigentlich steht der Name Stephen King für Horror und Unergründliches. Im Falle von „Dolan's Cadillac“, der heute im TV ausgestrahlt wird, ist das aber anders, denn hier erwartet uns ein Gangster-Thriller, der sich klarer Western-Motive bedient.

    Durch „Carrie“, „Shining“, „Es“ und „Friedhof der Kuscheltiere“ hat sich der amerikanische Schriftsteller Stephen King den Titel des Master Of Horror erarbeitet, was sich sogleich auch auf die Filmwelt übertragen hat. Wenn ein weiteres King-Werk adaptiert wird, dann geht man geradewegs davon aus, als Zuschauer*in in das Reich des Übersinnlichen und Unergründlichen abzusteigen. Dem ist aber nicht zwangsläufig so. Schon als Autor hat Stephen King immer wieder jede Menge Abwechslungsreichtum in sein Schaffen gebracht und sich – neben den dominierenden Horror-Lektüren – auch im Western-, Action- und Thriller-Genre ausgetobt. Ein Beispiel dafür ist die Kurzgeschichte „Dolan's Cadillac“ aus dem Jahre 1993, deren Verfilmung heute, am 7. September um 22 Uhr auf Tele 5 ausgestrahlt wird.

    Hier geht es zwar nicht um zähnefletschende Monster, paranormale Erscheinungen und dämonische Entitäten, doch an Gewalt und Blut wird in dem Western-Rache-Thriller dennoch nicht gespart. Da „Dolan's Cadillac“ von der FSK eine 18er-Freigabe erhalten hat, ist die heutige TV-Ausstrahlung um mehr als 2 Minuten gekürzt. Erst nach 23 Uhr hätte die Möglichkeit bestanden, den Film ohne Zensuren im Free-TV zu zeigen. Wenn ihr den hitzigen Reißer also in voller Pracht sehen wollt, könnt ihr zum Beispiel auf Onlinehändler wie Amazon ausweichen, wo der Film als kostenpflichte Leih- und Kaufversion bei Amazon Prime Video zur Verfügung steht:

    » "Dolan's Cadillac" ungekürzt bei Amazon Prime Video*

    Darum geht’s in "Dolan's Cadillac"

    Robinson (Wes Bentley) ist ein harmloser, gesetzesteurer Lehrer, dessen Leben sich schlagartig ändert, als seine Frau Elizabeth (Emmanuelle Vaugier) zufällig einen Mord beobachtet. Bei dem Killer handelt es sich um den berühmt-berüchtigten Jimmy Dolan (Christian Slater), den wohl skrupellosesten Unterweltboss von ganz Las Vegas. Elizabeth ist bereit auszusagen, doch jeder, der sich Dolan in den Weg stellt, muss mit tödlichen Konsequenzen rechnen – und Elizabeth bildet hier natürlich keine Ausnahme.

    Nach ihrem Tod ist Robinson am Boden zerstört und versucht, Dolan mit legalen Mitteln zur Rechenschaft zu ziehen. Das funktioniert jedoch nicht. Robinson verwandelt sich daraufhin zu einer von Rache besessenen Maschine, die sich dazu zwingt, die eigenen physischen und psychischen Grenzen zu überschreiten. Als die beiden Männer endlich mitten in der Wüste aufeinandertreffen, stehen sie sich in einem zermürbenden Zweikampf gegenüber...

    Lohnt sich "Dolan's Cadillac"?

    Interessant an „Dolan's Cadillac“ aber ist nicht nur der Umstand, dass die Vorlage aus der Feder von Stephen King stammt, sondern auch die Besetzung. Neben Wes Bentley („Interstellar“, „Mission: Impossible: Fallout“) hat man sich für die Rolle des erbarmungslosen Bösewichts hier nämlich die Dienste eines echten 1990er-Jahre-Stars gesichert: Christian Slater. Der mischte einst in Kultfilmen wie „True Romance“, „Interview mit einem Vampir“, „Robin Hood – König der Diebe“ und „Operation: Broken Arrow“ mit und wurde dadurch weltberühmt. Nachdem seine Karriere daraufhin ordentlich ins Stocken geraten ist, sollte der Schauspieler 2015 mit der gefeierten Serie „Mr. Robot“ sein Comeback feiern.

    „Dolan's Cadillac“ von Jeff Beesley wurde indes nicht für das Kino, sondern für den Heimkinomarkt produziert. Das ist vorab wichtig zu wissen, um nicht mit der Erwartungshaltung an den Film heranzutreten, es hier mit einem Kracher aus der A-Liga zu tun zu bekommen. Stattdessen bekommen die Zuschauer*innen hier wohl einen eher durchschnittlicher Genre-Streich geboten, der zwar durch seine Härte für Aufsehen (das belegt bereits der Trailer), inhaltlich aber wenig für Entzückung sorgt. Bei der IMDb, der größten Internet-Filmdatenbank, kommt „Dolan's Cadillac“ auf eine User-Durchschnittwertung von 5,6 von möglichen 10 Punkten. Das dürfte also gerade noch reichen, um nach einem langen Tag den Abend halbwegs zufriedenstellend ausklingen zu lassen.

    Ausgerechnet diese Figur hält Horror-Ikone Stephen King für den besten fiktiven Bösewicht seit Hannibal Lecter!

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